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Wandern

... welches Modell brauche ich für welche Tour?

Piemont Wandern

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Tipps zum Wanderstiefel: Darauf ist beim Kauf zu achten

Um beim Wandern von Komfort, Stabilität und Sicherheit zu profitieren, braucht ihr zuverlässiges Schuhwerk. Wanderstiefel sind für Tagestouren prädestiniert und schaffen optimale Voraussetzungen für einen angenehmen Trip durch die Natur. Voraussetzung ist, dass die Stiefel korrekt ausgewählt werden. Denn es gibt viele verschiedene Modelle mit individuellen Eigenschaften. Ich zeige euch, worauf ihr achten müsst, um die für euch perfekten Wanderstiefel zu finden.

Der Wanderstiefel-Typ: Leicht oder robust?

Welcher Typ von Wanderstiefel benötigt wird, muss entsprechend der bevorstehenden Touren entschieden werden. Wanderstiefel gibt es in leichten und besonders robusten Ausführungen, für Trekking-Touren, alpine Strecken und befestigtes Gelände. Leichte Modelle sind für Tageswanderungen mit wenig Gepäck konzipiert und bieten für Touren abseits von befestigten Untergründen im hügeligen Terrain hervorragenden Halt. Im Vergleich zum normalen Wanderschuh sind sie höher und schützen die Knöchel damit besser vor dem Umknicken. Das ist für alle Diejenigen unter euch entscheidend, die nicht nur auf befestigten Wanderwegen unterwegs sind. Ein wichtiger Unterschied jedoch zum herkömmlichen Wanderstiefel ist das Gewicht. Ein Paar Leichtwanderstiefel bringt in der Regel maximal 1.400 Gramm auf die Waage. Wird lediglich auf befestigten Wegen über kürzere Distanzen gewandert, kann ein Halbschuh ausreichend sein. Er bringt mehr Bewegungsspielraum mit sich. Sobald die Wege jedoch anspruchsvoller werden, sollte der Schaft über die Knöchel reichen.

Piemont Wandern

Ist das Gepäck für eine längere Route hingegen schwer und der Untergrund anspruchsvoll, müssen Wanderstiefel ein Maximum an Stabilität gewähren, um die Füße zu schützen und ein sicheres Fortbewegen zu garantieren. Die Sohlenkonstruktion bietet eine hohe Trittfestigkeit und der Schaft ist bei Wanderstiefeln höher, wodurch Tageswanderungen mit schwerem Gepäck zur bequemen Angelegenheit avancieren.  Sie sorgen auch auf sehr groben Untergründen im Voralpenland oder Mittelgebirge zuverlässig für Stabilität. Im Gegensatz zum Leichtwanderstiefel sind Wanderstiefel fester und die Sohlen steifer. Selbst grobe Wurzeln, Gestein oder sonstige Unebenheiten werden beim Laufen nur begrenzt wahrgenommen, sodass die Füße weniger schnell schmerzen. Durch die Verstärkungen wiegen Wanderstiefel mit bis zu rund 1.800 Gramm pro Paar mehr. Auch preislich liegen die Modelle höher. Im Wanderstiefel Test 2017 des Onlinemagazins für Sport und Abenteuer findet ihr jeweils drei Modelle für Herren und Damen mit guten Bewertungen, die über das Internet zu attraktiven Preisen erhältlich sind. Häufig lässt sich online im Vergleich zum stationären Handel einiges sparen. Ein Preisvergleich lohnt sich.

Eine weitere Alternative sind Bergstiefel . Wer gerne Wanderungen durch das Hochgebirge mit Klettern kombiniert, ist mit diesen Varianten gut beraten. Sie haben eine noch festere Sohle und sind für Steigeisen konzipiert.

Geht es in extremes Gelände über Felsen, wie es beispielsweise bei mehrtätigen Expeditionen der Fall ist, sind Hochtourenstiefel vorteilhaft. Die Dämpfung ist auf ein Minimum reduziert und die Sohle besonders steif. Auch eine zusätzliche Isolierung ist seitens der Materialauswahl gegeben, um in eisigen Regionen warme Füße zu haben. Diese Stiefel können pro Paar schnell über zwei Kilogramm wiegen.

In der Tabelle wurden ergänzend weitere Entscheidungskriterien zusammengefasst:

 

TOUR

Sohlen-Profil

Abroll-Widerstand

Wandern

Selbst reinigendes Profil. Es muss nicht besonders grob sein.

geringer

Trekking

Grobes Profil und Absatz wichtig.

Größerer Abroll-Widerstand für mehr Entlastung.

Alpin-, Hoch-Touren

Sehr grobes und tiefes Profil entscheidend. Zum Klettern sind verbundene Zonen praktisch.

Bei alpinen Touren muss der Abroll-Widerstand hoch sein.

TOUR

Torsions-Steifigkeit

Dämpfung

Wandern

Gute Führung unverzichtbar

Weiche Dämpfung

Trekking

Mehr Steifigkeit als beim Wandern erforderlich.

Feste Dämpfung mit Abroll-Hilfen

Alpin-, Hoch-Touren

Sohlen müssen verwindungs-steif sein für maximale Sicherheit.

Besonders feste Dämpfung an den Fersen nötig.

Material? Größe? Wandersocken?

Welches Material ist ideal?

Hinsichtlich des Materials habt ihr meist die Wahl zwischen Leder und synthetischen Alternativen. Welcher Schuh der Richtige ist, hängt unmittelbar von der Art der Touren ab. Wandert ihr hauptsächlich bei trockenem und warmem Wetter mit Temperaturen von mehr als 18°C, wären Lederstiefel ideal. Das Naturmaterial ist anpassungsfähig und bleibt euch bei angemessener Pflege viele Jahre treu. Nachteilig an Leder ist, dass es nur langsam trocknet, nachdem es vollständig durchnässt ist. Wird vorwiegend in feuchten Regionen mit niedrigen Temperaturen gewandert, wäre ein Schuh mit Membran-Technologie besser geeignet. Diese Modelle sind Wasserdicht und trocknen enorm schnell, sollten sie einmal nass werden.  "Bei Membran-Wanderstiefeln kommen nämlich innen überwiegend synthetische Futtermaterialien zum Einsatz, die sehr wenig Feuchtigkeit aufnehmen", heißt es im   Kaufratgeber für Herren-Wanderstiefel Outdoor-Spezialisten Globetrotter.

Mehr dazu unter > Leder oder Goretex

Wanderschuhe und Wandersocken

Die richtige Größe wählen

Damit ein Wanderstiefel die Füße angemessen schützen kann, muss die Größe stimmen. Riskant ist ein zu kleiner Schuh. Druckstellen, Fehlstellungen und Schmerzen in der Muskulatur sind die Folge. Auch starke Rückenschmerzen können von einem zu engen beziehungsweise zu kurzen Schuh ausgehen. Der Spielraum nach vorne muss ausreichend sein, um bei bergab Passagen genug Platz zu haben. Beim Anprobieren ist zu bedenken, dass die Füße beim Wandern und Bergsteigen anschwellen und gute Wandersocken dicker sind als Alltagssocken. Im Idealfall werden beim Anprobieren Wandersocken getragen und der Zeitpunkt in den Nachmittag gelegt. Zu dieser Zeit sind die Füße oft schon leicht angeschwollen durch die Strapazen des Tages. Optimale Bedingungen, um den Wanderstiefel anzuziehen. Nach vorne hin, muss im Schuhe mindestens 0,5 Zentimeter Spielraum zur Verfügung stehen. Werden die Schuhe morgens getragen, darf es gerne ein Zentimeter sein.

Wandersocken

Ergänzende Tipps zu Wandersocken habe ich hier im Beitrag erläutert. 

Wanderstiefel für den Jakobsweg

Im Sabbatical Handbuch wurden Tipps zur Wanderschuhauswahl für den Jakobsweg thematisiert.

Für den spanischen Teil dieses Pilgerwegs wird im Ratgeber ein leichter Wanderschuh empfohlen, weil man größtenteils auf Asphalt und geschotterten Waldwegen unterwegs ist und weniger im Gebirge. Von einem schweren Bergstiefel wird abgeraten, weil diese über die langen Etappen Schmerzen verursachen können. "Wer zum Umknicken neigt, bzw. wie ich durch diverse Bänderdehnungen und Bänderrisse vorbelastet ist, für den sind knöchelhohe Schuhe empfehlenswert", fügt der Autor hinzu.

Generell ist es ratsam bei weniger ambitionierten Wanderungen zu Wanderstiefeln mit weicherem Abrollverhalten zu greifen. Zudem sollte das Schuhwerk für den Jakobsweg leichter sein, als es im Gebirge nötig ist. Das macht Wanderungen über längere Distanzen komfortabler und weniger ermüdend.

Fazit

Bei der Auswahl des Wanderstiefels spielen Untergrund, Gepäckgewicht und Dauer der Tour eine große Rolle. Auch Material und Größe sind wesentliche Kriterien.

In erster Linie muss sich der Stiefel gut anfühlen, ausreichend Bewegungsfreiraum gewähren und Stabilität bringen. Die Investition in ein hochwertiges Modell ist angesichts der teilweise massiven Strapazen für die Füße und Gelenke lohnenswert.