Höhenmeter
Wandern

Wie aussagekräftig sind Höhenmeterangaben? Worauf beziehen sie sich? Was bedeutet das für meine Tour?

Winter am Spitzingsee

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Allgemeines & Spezielles

Der Begriff Höhenmeter bezeichnet im Allgemeinen die Differenz zwischen zwei Punkten im Gelände in der Vertikale ( z. B. Zwischen Hütte und Gipfel liegen 1.000 Höhenmeter).

Alternativ bezeichnet man damit auch die Summe aller Steigungen und Gefälle, die beim Bewältigen einer Wanderroute zu überwinden sind. Mit der Angabe der Höhenmeter soll insbesondere im Gebirge der Schwierigkeitsgrad einer Wanderroute beziffert werden.

Auf der Karte und in Wanderführern werden Höhen in Höhenmetern über einem definierten Referenzwert (z.B. ü. NN) angegeben. Das Normalnull (NN) war bis 1992 die amtliche Bezugsfläche für Höhen über dem Meeresspiegel in Deutschland. Andere Länder wie Österreich oder die Schweiz haben andere Referenzbasen, daher kann z.B. der selbe Grenzberg auf deutschen Karten eine andere Höhenangabe haben als auf österreichischen Karten.

Umgangssprachlich wird Normalnull oft mit dem mittleren Meeresspiegel gleichgesetzt.

Seit 1993 wird das Deutsche Haupthöhennetz auf Normalhöhennull (NHN) umgestellt (neue Höhenbezugsfläche). Dieser Schritt erfolgt im Zuge der Zusammenführung der Höhennetze der alten und der neuen Bundesländer sowie der europaweiten Vereinheitlichung der Höhennetze. Topografische Karten enthalten jedoch häufig noch Höhen mit der Bezugsfläche NN.

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Höhenangaben im Vergleich

Verschiedene Arten zum Angaben der Höhenmeter im Vergleich: Bsp. Korfu-Trek, Etappe  Ag. Georgios - Aspiotades - Sokraki - Spartillas

 

 

A

kumulierte Hm.

B

Hm. gemäß Differenz

C

Hm. nach längstem Auf-/Abstieg

D

kumuliert mit Art des Aufstiegs

Beschreibung

die gesamten An-/Abstiege einer Etappe zählen in der Summe

Differenz zwischen höchstem und niedrigsten Punkt einer Wanderung

längster Auf-/Abstieg einer Etappe zählt.

wie bei A, aber zusätzlich Info über Art der Steigung, z.B.

+600 m, verteilt auf 3 Anstiege

+200 m +400 m

Anwendung

häufig in Wanderreise-Katalogen

allgemeiner Standard bei Wanderliteratur & vielen Wanderern

teilweise in Wanderreise-Katalogen

teilweise in Wanderreise-Katalogen

bei Wikinger Individuell in Weg-Beschreibungen

teilweise in Wanderliteratur und -reisekatalogen

Aussagekraft

+

Info über Gesamt-Steigung; aber Art der Steigung bleibt unbekannt (am Stück oder auf mehreren Etappen?). Wanderzeit und -anstrengung kann gut abgeschätzt werden.

-

wenig Infos über gesamten oder max. An-/Abstieg einer Tour;

Problem: Keine Aussage darüber, wie anstrengend die Wanderung wirklich ist.

+

Wanderer erfährt max. Steigung, aber wieviele weitere Steigungen es gibt, bleibt unbekannt. Keine Aussage darüber, wie anstrengend die Wanderung wirklich ist.

++

sehr umfassend; alle wichtigen Infos vorhanden. Wanderzeit und -anstrengung kann sehr gut abgeschätzt werden.

Nachteil: evtl. zu ausführlich für manche Katalog-Beschreibung

Aufwand bei Erstellung

etwas aufwändig, aber bei Gebrauch von GPS gering (bei besseren Geräten oder Software wie "gps-track-analyse")

meist einfach, aber bei mehreren Zwischen-Anstiegen aufwändiger (einfache Differenz reicht nicht, da Gehrichtung wichtig)

etwas aufwändiger, da Karte oder Profil nach höchstem Wert abgesucht werden muss

aufwändiger, weil zusätzlich zum Gesamtwert noch eine Kurz-Interpretation nötig ist

Werte gemäß obigem Beispiel

+1070 m / -690 m

+450 m / -220 m

+260 m / -210 m

+1070 m, verteilt auf 2 kürzere Anstiege und 1 längeren Anstieg

-690 m, verteilt auf mehrere kurze Abstiege

nach Idhuna Barelds & Wolfgang Schwartz, 2009

Literatur

Wolfgang Torge: Geodäsie. 2. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin, 2003.