Einführungskurs Gletschergehen & Spaltenbergung
Wandern

Notizen zum Ausbildungskurs Gletschergehen und Spaltenbergung. Die Lektüre ersetzt nicht den realen Kurs! Nur als Anregung gedacht, keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit!

Ötztaler Alpen

Auf dieser Seite:

Auf separaten Seiten:

Kursnotizen

Zusätzliches Material

Zollstock oder Maßband

Hansaplast

Edding

Klemmbrett/Papier

Handbuch ALP 3

Grafiken

Kompass, Höhenmesser, Planzeiger

Einführung:

Kursziel: sicheres Überwinden leichter Gletscher

Keine vollständige Ausbildung

Nicht alle Kentnisse/Fähigkeiten hier schulbar. Erfahrung!

Für Touren sind viele Themen wichtig: Wetter, Orientierung, Tourenplanung ...

Ausrüstung checken

Tour vorstellen, Gehzeiten

Üben in Hütte:

Knoten

Anseilen

Üben in Klettergarten:

Mannschaftszug

Lose Rolle

Prusiken, Selbstseilrolle

Abseilen, Ablassen

(Flaschenzug)

Üben an Gletscher:

Gehtechnik auf Eis

Stufen schlagen

Setzen von Eisschrauben. Rechtwinklig oder leicht hängend. Evtl. mit Schnee abdecken.

Sicherungen im Eis. Druckschmelze beachten. Reihenschaltung mit unbelastetem zweiten Fixpunkt. Beim Toprope "kalte Redundanz": Seil durch zweiten, unbelasteten Karabiner hintersichern (Seil mit Granitsand kann Karabiner durchscheuern).

Abalakov Eissanduhr. Gleichseitiges Dreieck mit mindestens 16-19 cm langen Schrauben gebohrt.

Üben auf Firnfeld:

Gehtechnik im Firn

Bremsen von Rutschen

Gehen am Seil

T-Anker

1. Knoten

Achter, gesteckter Achter

Prusik

Bandschlingenknoten

Mastwurf

Gardaknoten

Bremsknoten (Achter mit mehreren Windungen)

HMS

Schleifknoten mit Sicherungsschlag

Übungen: einhändig, geschlossene Augen, hinterm Rücken

Grundregeln und Gefahren:

Sauber legen!

Überhang mind. 10facher Durchmesser bzw. 5fache Bandbreite.

Bei gesteckten Knoten Enden absichern!

Alle Stränge fest anziehen!

Schmelzgefahr von Reepschnüren und Bändern

Bandschlingenknoten geht unter häufigen Rucken auf!

Gimme Five: Partnercheck

- Gurtverschluss

- Anseilknoten/-karabiner

- genügend Material

- Partnersicherung

- kein freies Seilende

2. Anseilen

Hüft- und Brustgurt:

Warum? Hängeposition, Ohnmacht, Rucksack

Übung: Am Balken oder Überhang: Hängen mit Sitzgurt, Ohnmacht simulieren, zusätzlich mit Rucksack, zusätzlich mit Brustgurt

Gurte: leichte Bauart

Einbinden mit Schlauchband (1,5 m, 20 kN), Karabinern (Redundanz), Achterknoten

Prusikschlingen gleich einbinden oder bereithalten

Verständnisfrage: Einbinden vor oder hinter dem Anseilknoten?

Bremsknoten alle 1 - 1,5 m, Achter mit mehr Windungen, Einschneidestrecke lassen! Immer bei 2er, manchmal bei 3er-Seilschaft.

Seildicken: auf Gletscher Halbseil oder Vollseil möglich

Abstände:

50 m Seil gleichmäßig aufteilen.

W-Methode.

Übung: wie lang ist 1 m am Arm?

Übung: Knotenverlust (1 m)

  • 2 = 15 m (Ausnahmefall, Bremsknoten!),
  • 3 = 12 m (mit Bremsknoten 10 m),
  • 4 = 9 m,
  • 5 = 7 m

In Seilmitte anfangen

Übung Einbinden.

Ausrüstung verstauen.

Gegenseitige Kontrolle!

Redundanz

Einer macht, einer erläutert, einer kontrolliert

Übung: Hängen am Seil

3. Gehen am Seil

Wann geht man am Seil?

Mit Rucksack: Hüft- und Brustgurt

Indirekt anseilen: Karabiner, Schrauber, gegenläufig eingehängt

Seil straff halten, vor allem in Spaltenzonen und beim Abstieg

Spur rechtwinklig zu Spalten legen! Nie parallel.

Abfangbereitschaft bei Spaltenverdacht! Seil straff, etwas nach hinten lehnen, Seilerster sondiert.

Übung: umgehen von Spalten (mit Seil markiert)

Bei Sprüngen: Schlappseil geben!

Bei dubiosen Schneebrücken ggf. sichern oder 2 Seilschaften zusammenschließen!

Besonders steile Stücke mit Standplatzsicherung oder Fixseil!

Abfangen: gegen den Zug lang hinwerfen, Beine in den Schnee stemmen!

Übung: Gewicht fallen lassen, 2 Leute ziehen lassen, Augen verbinden, Schlappsein/straffes Seil

Mitreißgefahr auf Blankeis und steilen Gletschern! Gehen am Seil nur in Ausnahmefällen: z. B. flacher Gletscher. Sonst korrekte Sicherung oder Fixseil!

Ausrüstung zweckmäßig verstauen! Gurt, Schlingen über Schulter, Rest Rucksack. Seilpuppe.

Bei Absturzgefahr ohne hohe Sturzkräfte: Gleichzeitiges Gehen am Seil mit Zwischensicherungen (Rücklaufsperren)

Umgehen von Zwischensicherungen mit gegenläufig eingehängten Schraubern

4. Selbstrettung (Üben im Klettergarten)

4.1. Prusiken

Knoten geläufig?

Material (Schlinge mind 5 mm, besser 6 mm, Seilstärken, Karabiner, ...)

Wichtig für Seilschaftsführer, wenn andere ihn nicht herausziehen können, oder bei Zweierseilschaft.

  1. Armlange Prusikschlinge, unter Prusikknoten abgeknotet (mit Karabiner für SSR) in Anseilpunkt einhängen
  2. Zweite Prusikschlinge unterhalb, doppelt armlang, Ankerstich um Fuß
  3. Bein strecken
  4. Obere Schlinge hochschieben
  5. Bein anwinkeln
  6. Untere Schlinge nachschieben

Vormachen: Aufprusiken am Balken

Übung: Aufprusiken am Balken, 3erGruppen: einer macht, einer erläutert, einer kontrolliert

Übung: Einbinden mit Prusik

4.2. Selbstseilrolle

Zur Überwindung des Überhanges und des Seileinschnittes

Gardaknoten üben

  1. Gardaknotenset in Anseilring (Sitzgurt), Gardaknoten ins Schlappseil
  2. Karabiner in vorher abgeknotete Schlinge des Sicherungsprusik (wenn vergessen durch Steigschlinge)
  3. Schlappseil (hinter Garda) durch Karabiner führen
  4. untere Steigprusik ausbinden
  5. Am Seil ziehen, Füße weit oben einstemmen, Hüfte nach oben reißen
  6. In Gurt setzen, Oberkörper aufrichten, abgeknotete Prusik nach oben schieben
  7. Vorherigen Schritt wiederholen

Vormachen an Kante

Übung an Kante. 3erGruppen: einer macht, einer erläutert, einer kontrolliert

Variante mit Rücklaufsperre

5. Spaltenbergung:

5.1. Lose Rolle (Üben im Klettergarten)

Hier gibt es eine neue Methode, bei der das kleine Tool Micro Traxion gute Dienste leistet: > Lose Rolle mit Micro Traxion

System theoretisch erklären:

  1. Seilzweiter baut Fixpunkt (T-Anker oder Eisschraube/n), der andere hält Last.
  2. Prusikschlinge in Seil zum Gestürzten, einhängen im Fixpunkt.
  3. Last langsam an Prusik/Fixpunkt übergeben, Fixpunkt genau beobachten!
  4. Lastseil im Fixpunkt per Mastwurf einhängen.
  5. Seilzweiter bindet sich mit Prusik am Seil ein und löst seinen Anseilknoten. Er beobachtet weiterhin den Fixpunkt.
  6. Seildritter bindet sich mit (kurz hinter dem Knoten abgeknoteter) armlanger Prusik ins Seil ein und löst dann den Anseilknoten
  7. Seildritter kommt mit Restseil nach vorn, nimmt Kontakt mit dem Gestürzten auf
  8. Seildritter hängt Karabiner mit Seilrolle ein und lässt den Doppelstrang mit Seilrolle zum Gestürzten ab
  9. Seildritter bindet armlangen Prusik als Rücklaufsperre ins Zugseil und hängt ihn mit Karabiner in seinen Sicherungsprusik (Abknotung) ein
  10. Seildritter zieht Kammeraden heraus, evtl mit Hilfe des Seilzweiten. Dabei wird die Rücklaufsperre immer wieder nach vorn geschoben. Der Hub soll möglichst aus den Beinen kommen.

Laufend kommunizieren! Gestürzten betreuen! Beschreiben, was man tut, damit Partner kontrollieren können!

Der Gestürzte meldet Beschaffenheit der Spalte und des Spaltenrandes.

Pickel/Rucksack an Spaltenrand gegen Einschneiden.

Ggf. von oben und gesichert Wächte entfernen.

Zum Ziehen möglichst nahe an den Spaltenrand (leichter), aber sicheren Abstand halten.

Seilrolle vermindert Reibung.

Der Gestürzte kann sich durch Prusik-Trittschlinge entlasten.

Der Gestürzte kann helfen, indem er sich an den Nicht-Zug-Seilen hochzieht.

Üben! Methode muss jederzeit voll beherrscht werden. Vor Tour Methode immer im Geiste duchgehen. Zur Not Checkliste bereithalten!

Übung: Praktisch üben (hintersichern!)

Auf Rasen: für Anker Pflöcke einschlagen, imaginären Spaltenrand Markieren

5.2. Modifizierte lose Rolle (üben auf Tour)

Ablassen von Siggflasche o. Ä. mit Klemmgerät.

5.3. Mannschaftszug (üben im KG)

Voraussetzung: genug Leute (mind. 3 außerhalb der Spalte), Seil wenig eingeschnitten, Gestürzter ansprechbar.

Der Gestürzte meldet Beschaffenheit der Spalte und des Spaltenrandes.

Ggf. von oben und gesichert Wächte entfernen.

Vorsicht, wenn Gestürzter an Spaltenrand (Überhang?) kommt.

Gestürzter muss sich meistens gegen die Spaltenwand stemmen, um Kannte zu überwinden.

6. Gehtechnik (üben auf erster Tour)

6.1. Gehen im Schnee/Firn

6.1.1. Gehen ohne Steigeisen

Wann?

Vorteil: keine Gefährdung durch Verstolpern und Verhaken der Eisen, kein Stollen

Ganze Sohle aufsetzen, etwas nach innen hängend, senkrecht belasten, deutliche Verlagerung des Körperschwerpunktes auf das Standbein, langsam und ruhig, Schnee soll sich unter Standbein langsam verdichten ohne wegzubrechen. Danach in Ruhe das freie Bein weitersetzen. Möglichst ökonomische Gehweise.

Abstände sollen bequemes Gehen ermöglichen, kleine Schritte sparen Kraft und sind sicherer

Bei Absturgefahr: Nachsetzen statt Übersetzen, 2reihiges Spurbild.

In hartem Firn Tritte anlegen: Tritt für ganzen Fuss, mit Schuhaußenseite in Serpentinenspur, mit sichelförmiger Bewegung, leicht gegen Hang geneigt, Stand- und Wendeflächen ausreichend groß. Wird das zu unsicher -> Steigeisen.

6.1.2. Gehen mit Steigeisen

Spurbreite hüftbreit, Zehen leicht nach außen, Füße deutlich anheben, Matrosen-Pendelgang.

Möglichst immer alle Vertikalzacken einsetzen.

Bei schrägen Anstiegen (bis 35°) zeigen Zehen des talseitigen Fußes bergab, je steiler desto mehr. Bergseitiger Fuß zeigt in Gehrichtung. Talfuß schwingt halbkreisförmig um Standbein herum (Gefahr des Hängenbleibens!) nach vorn. Bergfuß wird mit leicht nach oben zeigenden Zehen weitergeführt.

Bergauf ggf. überkreuzen, um besser Gleichgewicht halten zu können.

Bergab in Falllinie. Sicher und effektiv. Alle Vertikalzacken einsetzen! Dazu Sprung-, Knie- und Hüftgelenk anwinkeln, je steiler desto mehr.

In weichem Untergrund gestreckte Knie, Ferse zuerst, Tritt leicht zum Hang einfallend (keine Eisen nötig).

Übung: zu zweit springen, Sirtaki, Eierlaufen

6.1.3. Stufen schlagen

Aufstieg: zuerst Basis, dann von oben pickeln. Tritte leicht zum Hang geneigt.

Abstieg: zuerst von oben, dann Basis auspickeln. Für sicheren Stand besonders sauber arbeiten, ggf. sichern!

Horizontalstufen fast Sohlengroß. Vertikalstufen über Schuhbreit, 15 cm tief, stark in Hang geneigt.

6.1.4. Gehen mit Pickel und Stöcken:

Stöcke auf flachen Gletschern möglich, aber Pickel muss zur Hand sein. Auf sichere Verschraubung der Stöcke achten!

Bei Rutschgefahr: Stöcke an den Rucksack, Pickel in die Hand.

Bergseitig tragen, Schlaufe nicht nutzen

Weicher Firn: Haue nach vorn, harter Firn: Schaufel nach vorn, sehr harter Firn: Halt mit Schaufel oder Haue (Schaftzug-, Kopfstütz-, Kopfzugpickel)

Bei Absturzgefahr: 3er-Takt, 1. stabiler Stand, Pickel 2 Schrittlängen vorsetzen. 2. Ersten Fuß setzen, Rickel bleibt. 3. zweiten Fuß setzen, Pickel bleibt. Richtungswechsel am eingerammten Pickel.

7. Bremsen von Rutschen und Stürzen auf Firnfeldern (üben auf 1. Tour)

Fallgeschwindigkeiten fast wie freier Fall -> schnell reagieren!

Achtung mit Steigeisen!

Liegestütztechnik (nicht mit Steigeisen!):

In richtige Position drehen: zuerst auf Bauch (Beine geschlossen, mit Arm schwingen), dann mit Füßen talwärts (Ellenbogen in Schnee bohren, Füße anziehen)

Saltoähnliche Bewegungen vermeiden!

Schnell reagieren, aber dosiert (Überschlaggefahr)

Schuhspitzen in Schnee drücken, Arme in Liegestützhaltung

Pickelrettungsgriff:

Grundstellung: Bauchlage, Kopf bergwärts, mit Steigeisen -> Füße weg vom Untergrund!

Eine Hand fasst Pickelkopf, die andere den Schaft.

Pickel schräg vor die Brust ziehen, Pickelkopf in Schnee drücken (weicher Firn: Schaufel, harter Firn: Haue) Beim Gehen Pickel gleich richtig herum halten!

Gefühlvoll bremsen, sonst ist der Pickel weg!

8. Fixpunkte, Standplatz:

8.1. T-Anker (üben in Firnfeld)

Bei festem Firn mind. 30 cm tief, bei weichem Schnee viel tiefer

Lange Bandschlinge mit Ankerstich am Balancepunkt

Pickel mit Haue nach unten eintreten, mit gestampftem Schnee/Firn bedecken

Nicht auf den Firn unterhalb des Schlitzes treten!

Bei weichem Schnee möglichst großen Gegenstand benutzen!

Übung: Ausreißübungen! Hintersichern (Prusik statt Achter)!

8.2. Eisschrauben (üben an Gletscher)

Länge mind. 15-17 cm.

  1. morsches Oberflächeneis großflächig abpickeln
  2. Kleines Loch pickeln
  3. 90°-100° zum Talhang ansetzen
  4. Mit ständigem Druck eindrehen bis Öse aufsitzt. Wenn die Schraube nicht ganz reingeht: abbinden!
  5. Öse in Belastungsrichtung (bei Belastung nach oben und unten auf 3 Uhr oder 9 Uhr)
  6. evtl. mit Schnee/Firn/Eis gegen Ausschmelzen sichern

Eis dick, homogen, rissfrei. Schlechtes Eis abpickeln!

Bei längerer Belastung an Druckschmelze denken!

Übung: Ausreißübungen! Hintersichern! Prusik statt Achter!

8.3. Abalakov Eissanduhr (üben auf Tour)

Eben auspickeln

60° Winkel, gleichseitiges Dreieck

erste Schraube zum Zielen halbherausgedreht stecken lassen

Durchziehen mit Draht oder Klemmkeil

Dünne Reepschnur doppelt fädeln

Übung: Ausreißübungen! Hintersichern! Prusik statt Achter oder doppelt durch Karabiner!

8.4. Standplatzbau im Eis (ALP 3, S. 105)

8.4.1. Ausgleichsverankerung im Eis:

  1. Untere Schraube setzen
  2. Selbstsicherung einhängen
  3. evtl. Standstufe pickeln
  4. obere Schraube 50 cm höher / 10 cm seitlich setzen
  5. Bandschlinge mit Sackstich abbinden und einhängen, dass nach Einhängen der Knoten auf Höhe der unteren Schraube liegt
  6. (Zentral-) Karabiner in einen Strang einhängen, 180 Grad drehen, und in zweiten Strang einhängen
  7. HMS-Karabiner in Zentralkarabiner einhängen
  8. Seil mit HMS einhängen

8.4.2. Reihenschaltung:

Bei Gefahr von Druckschmelze

Bei sicherem Eis mit einer Schraube und Eisgerät

Bei Kameradensicherung und schwer einschätzbarem Fixpunkt: Körpersicherung

9. Abseilen/Ablassen (üben im KG)

Im Eis: Abalakov Eissanduhr, selbstausdrehende Eisschraube, Reepschnur (Abschergefahr)

Doppelseil oder Verbinden von 2 Seilen per Achter, Enden Abknoten

Vor Abwerfen warnen!

Evtl. einen am Doppelstrang ablassen, der neuen Standplatz einrichtet.

Abseilachter in Anseilpunkt, Kurzprusik als Sicherung in Beinschlaufe, darf nicht zu lang sein! Seilenden abknoten!

Übung: Abseilen am Hang, Abseilen am Überhang

10. Fixseil/Seilgeländer (üben auf Tour)

10.1. Seil legen:

Sichere Fixpunkte

Je nach Situation straff oder schlapp

Auch das untere Ende fixieren

Beim Auslegen mit Prusik selbst gesichert, Seilaufnehmen üben!

10.2. Gehen am Fixseil:

Ggf. nur 1 Person zwischen Fixpunkten

Selbstsicherung mit armlanger Schlinge, Karabiner und Kurzprusik, im Abstieg mit Kurzprusik in Beinschlaufe

Knoten nicht mit der Faust führen, Gefahr von Zugreifreflex. Sperren üben, um Vertrauen zu gewinnen.

11. Ausrüstung:

Gurt

Brust- und Hüftgurt (siehe unter Anseilen)

Schlauchband

1,2 m zum Einbinden

Bandschlingen

2 kurze (60 cm) oder eine lange (120 cm)

Prusikschlingen

(Durchmesser 5-7 mm), 2 Stück, Längen vor dem Knüpfen: Körperlang und doppelt körperlang, nicht zu steif

Rücklaufsperre

z.B. Tibloc, Ropeman

Abseilachter

Steinschlaghelm

Auf flachen Gletschern nicht nötig, wenn man Steinschlag- oder Eisschlag für die gesamte Tour ausschließen kann

Bergschuhe

Können auf flachen Gletschern auch bedingt steigeisenfest sein, dann dürfen die Steigeisen aber nicht starr sein

Steigeisen

Wann? Auf aperen Gletscherteilen oder geringer Schneebedeckung

Starre und flexibele

Für nicht zu steile Touren reichen 8-10 Zacken

Pickel

Wozu? T-Anker

Welchen?

Handschlaufe abmachen!

Eisschrauben:

Jeder eine. Länge 17-19 cm, dicker Durchmesser, Standartmodell.

Karabiner:

1 HMS, 2 Schrauber, 1 Expressschlinge

Weitere Ausrüstung:

Sonnenbrille, Lampe, Biwaksack, Erste Hilfe, Getränk, Handy, Regenzeug, SunBlocker, Flasche ***

Ausrüstung sicher und zweckmäßig verstauen:

Pickel: Handschlaufe entfernen, zwischen Rücken und Rucksack schieben

Seil/Seilrest: Seilpuppe Deckelklappe

12. Gefahren/Notfälle

12.1. Beurteilung der Gefahren und der Gesamtsituation:

Konsistenz von Eis und Schnee, Stollenbildung

Steinschlag (Moränenflanken), Lawinen (sommerliche Neuschneefälle), Eisabbrüche

Temperaturunterschiede, Nacht/Tag, Spaltenbrücken

Strahlung

Austrocknungsgefahr

Schwitzen/Frieren ***

12.2. Andere Gefahren:

Sonne: LF 60, Lippen, Brille, Hut/Kappe

Orientierung (Nebel):

Gehen auf Graten: Wächten, Abrisslinie

Serac-Abbruch

12.3. Notfall:

Was tun?

Helieinweisung

Spalte markieren

Ablassen

Abseilen, Pickel ausziehen

Flaschenzug

13. Allgemeines:

Defensives Verhalten

Sicherheitsreserve

Vorausschauend Handeln

Stops/Pausen, technische Stops schnell

Zeitplanung, Ausdauer

***

14. Szenarien

1 fällt rein und wird ohnmächtig

15. Glaziologie:

Gletschertypen: Talgletscher, Hängegletscher, Kargletscher

Gletscherbewegung:

Gletschereis folgt der Schwerkraft,

je dicker das Eis- desto plastischer,

je steiler - desto schneller (Alpen: 40-200 m/Jahr, an Steilstellen auch wesentlich schneller),

in der Mitte am Schnellsten,

Kälte und Massenschwund: langsamer

Wärme und Massenzuwachs: schneller

an Hindernissen reißt Oberfläche auf

Gletscherspalten:

Gletschergestalt und Spalten werden durch Untergrund geprägt

Gefahr: hohe Geschwindigkeitsdifferenzen, unterschiedliche Fließrichtungen, Zerrungen, Spannungen führen zu Spalten

Relativ sichere Bereiche: Mulden

Spaltenzonen sind ortsfest

Maximale Spaltentiefe 30-40 m, da unter Druck Verformbarkeit zunimmt

Typen: Randkluft, Bergschrund, Längsspalten, Querspalten, Gletscherbruch, Randspalten, Radialspalten, Kreuzspalten

Spalten immer V-förmig, oben durch Überwächtung verändert!

Eisqualität:

Weißes Eis, viel Luft, nicht sehr fest

Graues Eis, kalt und hart, evtl. spröde

Blaues Eis, gute Qualität

Aufeis

16. Literatur:

Alpinlehrplan 3: Hochtouren, Eisklettern

17. Besonderes:

Test schreiben