Karnische Alpen - Karnischer Höhenweg
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... der abgelegene südliche Osten des Alpenbogens.

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Allgemeines & Spezielles

Die Karnischen Alpen liegen auf der Grenze zwischen Österreich und Nordost-Italien, quasi nordöstlich der Dolomiten.

Die Karnischen Alpen bestehen aus zwei Landschaftseinheiten: Karnischer Hauptkamm und Karnische Voralpen (siehe auch > Friauler Dolomiten).

Der Hauptkamm verläuft von Ost nach West. Dieser langgezogene Bergrücken (über 100 km) ist ein beliebtes Wandergebiet. Der Kamm beginnt im Westen mit dem markanten Helm (2.433  m) im Skigebiet von Sexten. Er erreicht mit Pfannspitze (2.678  m), Großer Kinigat (2.689  m) und Hochweißstein (Monte Peralba , 2.694  m) mehrmals knapp 2.700 Meter und markiert auf der Hohen Warte als höchstem Gipfel 2.780  m.

Der östliche, niedrigere Teil des Gebirgszuges wird von Plöckenpass und Nassfeldpass abgegrenzt. Die Karnischen Alpen umfassen mit dem Eiskar - eingebettet in das Kellerwandmassiv - den südlichsten Gletscher Österreichs.

Wanden & Trekking. Geschichte

"Carnia" war eine Provinz des Imperium Romanum, der Name entstand vermutlich in Anlehnung an einen älteren keltischen Namen. Das "Karantanien" der Karolingerzeit wurde sowohl von Bayern wie Slawen (Slowenen) besiedelt.

Die Karnischen Alpen wurden ab der Mitte des 19. Jahrhunderts touristisch erschlossen, der Karnische Höhenweg aber verdankt seine Infrastruktur dem Ersten Weltkrieg. Vor und nach Ausbruch des Gebirgskrieges 1915 wurden beiderseits der Grenze Versorgungswege, Stellungen, Gänge, Höhlen und Kasernen gebaut (siehe > Geschichte Italien).

Im Zweiten Weltkrieg kam es ab 1944 zu Partisanenüberfällen und -anschlägen, wodurch Teile der Infrastruktur beschädigt bzw. zerstört wurden.

Im Laufe der Jahrzehnte verfielen weitere Teile der Wege. Ab 1970 setzten sich verschiedene Kräfte für die Restauration der Wege ein, um den Tourismus zu fördern. Ab 1974 waren die Wege wiederhergestellt und miteinander verbunden.

Noch heute sind zahlreiche Ruinen aus der Zeit des Ersten Weltkrieges vorhanden. In Kötschach-Mauthen gibt es ein interessantes "Museum 1915 bis 1918 vom Ortler bis zur Adria" über den Gebirgskrieg.

Wanden & Trekking. Geologie

Eine geologische Besonderheit sind die etwa 1.300 m mächtigen Korallenriffe der Kellerwand- und Hohe-Warte-Region in kürzester räumlicher Distanz zu Tiefseekalken rund um den Wolayersee. Diese Kalkmassive sind mehr als 400 Millionen Jahre alt und in äquatornahen Gebieten entstanden, wo im Devon die Nordküste Afrikas in einem flachen und warmen Meer lag. Die Wanderroute "Geo-Trail" verbindet einige an Fossilienvorkommen reiche Bergwege und ist der längste geologische Wanderweg Europas.

Am Nordrand der Karnischen Alpen, im begleitenden Gailtal, verläuft die geologische Grenze zwischen den Kontinentalplatten von Afrika und Europa. Sie führt vom Tessin über das Pustertal bis zu den Karawanken.

Die Karnischen Alpen sind bei Geologen weltweit bekannt und werden von ihnen oft besucht. Nirgendwo sonst in Europa sind die Gesteinsbildungen der Tiefsee, der Kontinentalränder und der Rifflagunen des Erdaltertums so nahe zusammengerückt, dass man sie auf einen Blick in direkter Nachbarschaft im Gelände erleben kann.

Fenster

Wanden & Trekking. Hütten

Von West nach Ost:

  1. Sillianer Hütte
  2. Obstansersee-Hütte
  3. Filmoor-Standschützenhütte
  4. Porzehütte
  5. Mitterkar-Biwak
  6. Hochweißsteinhaus
  7. Letterspitz-Biwak
  8. Wolayerseehütte, früher Eduard-Pichl-Hütte
  9. Zollnerseehütte, früher Dr.-Steinwender-Hütte
  10. Nassfeldhaus

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Der Karnische Höhenweg

Der Karnische Höhenweg (Wege Nr. 403 und 03), ist ein Wanderweg in den Karnischen Alpen, der in weiten Teilen die Möglichkeit bietet, auf der Höhe des Karnischen Hauptkamms zu bleiben. Er verläuft in mehreren Varianten entlang der Staatsgrenze zwischen Italien und Österreich. Er berührt neun Hütten und hat eine Gesamtlänge von 155 km. Gleichzeitig ist er Teil des Friedenswegs, dessen Idee bereits im Gruber-De-Gasperi-Abkommen von 1946 vorhanden ist. Außerdem ist er Teil des Roten Weges der Via Alpina.

Der Höhenweg selbst weist keine außergewöhnlichen Schwierigkeiten für Wanderer auf. Es muss aber berücksichtigt werden, dass die Etappen (zum Teil bis zu neun Stunden) sehr lang sind. In der Hauptsaison Juli/August ist der Weg sehr überlaufen und es kann zu Engpässen bei Übernachtungen in den Hütten kommen. Auf Grund der frontalen Sonneneinstrahlung am Nachmittag empfiehlt es sich, den Weg nicht von Osten nach Westen zu begehen. Bei einem drohenden Wettersturz sollte nicht gezögert werden, einen der zahlreichen Notabstiege ins Tal zu nutzen, denn auf dem exponierten Höhenweg besteht große Blitzschlaggefahr.

Auf Grund der geologischen Vielfalt des Gesteins der Karnischen Alpen wurde zwischen Sillian und dem Naßfeld ein geologischer Lehrpfad (der Geo-Trail) eingerichtet. Mit Hilfe von Schautafeln entlang des Weges wird die Geologie der Karnischen Alpen genauer erläutert.

Wanden & Trekking. Etappen

Der Karnische Höhenweg wird meist in acht längere bis elf entspanntere Etappen untergliedert.

1. Etappe: Italienischer Ausgangspunkt des Weges ist Sexten, österreichischer Sillian. Von beiden Orten kommt man auf den Helm (2434 m), über den Grat entlang der österreichisch-italienischen Staatsgrenze in 4 Stunden zur Sillianer Hütte (2447 m). In Sexten und Obervierschach gibt es Seilbahnen, die die Gehzeit auf zweieinhalb Stunden verkürzen.

2. Etappe: Von der Sillianer Hütte zur Obstansersee-Hütte (2304 m) in 5 Stunden mit einigen Gipfelüberschreitungen ( Hornischegg 2550 m, Hollbrucker Spitze 2581 m, Demut 2592 m und Eisenreich 2665 m).

3. Etappe: Von der Obstanserseehütte zur Porzehütte (1942 m) in 7 Stunden mit Überschreitung der Pfannspitze (2678 m), der Großen Kinigat (2689 m) mit leichtem Klettersteig, aber eine südliche Umgehung der Großen Kinigat ist möglich über ein stark geneigtes Schotterfeld. Vorbei an der kleinen Filmoor-Standschützenhütte (2350 m, Übernachtungsmöglichkeit) durch das Rosskar zur Porzehütte hinunter.

4. Etappe: Von der Porzehütte zum Hochweißsteinhaus (1868 m) in 9 Stunden. Der Weg führt nach Süden zum Tilliacher Joch und dann genau auf dem Hauptkamm über das Reiterkarspitz (2422 m), dann am Winklerjoch südlich des Hauptkamms bis zur Hochspitzsenke (2314 m). Der Hochspitz kann nördlich umgangen werden, an der Biwakschachtel Mitterkarbiwak geht es vorbei über das Steinkarspitz (2524 m) zum Luggauer Sattel, dann nach Nordosten hinab um das Torkarspitz herum zur Hütte.

5. Etappe: Vom Hochweißsteinhaus zur Wolayer-See-Hütte (1959 m) oder zum Rifugio Lambertenghi Romanin (1955 m) in 6 Stunden. Zunächst hinauf zum Öfnerjoch (2011 m), dann hinab in die bewaldete Südflanke des Hauptkamms durch das Val Fleons, vorbei an urtümlichen zum Teil auch aufgegebenen Caseras, hinauf zum Giramondopass (2005 m). Vom Pass sehr steil hinunter zur oberen Wolayeralm, dann über eine Schotterstraße hinauf zum Birnbaumer Törl mit markantem Kriegerdenkmal zur österreichischen Wolayer-See-Hütte oder 15 Minuten weiter am Westufer des Wolayer Sees entlang zum italienischen Rifugio Lambertenghi Romanin.

6. Etappe: Vom Wolayer See zur Unteren Valentinalm (1220 m) in 2 Stunden. Zunächst am See entlang nördlich an der Hohen Warte (ital.: Monte Coglians, 2780 m,) vorbei hinunter zum Valentinstörl, dann zur Oberen Valentinalm und weiter zur Unteren. Die Besteigung der Hohen Warte durch die Nordwand (Koban-Prunner-Weg), erfordert einen ganzen Tag, hat an einigen Stellen den Schwierigkeitsgrad UIAA II.

7. Etappe: Von der Unteren Valentinalm zur Zollnerseehütte (vormals Dr. Steinwender-Hütte; 1720 m) in 8 Stunden. Zunächst zur Plöckenpass-Straße (1215 m am Plöckenhaus-Restaurant). Die Straße nach Süden entlang gehen bis links der "Museumsweg" abzweigt. Diesem bis zu dem kleinen Museum für die Geschichte des Gebirgskrieges 1915-1918 folgen, dann über den Weg 401 (Museumsweg) entlang der ehemaligen Befestigungen auf dem Hauptkamm, dann dem Weg 402 folgend bis zum Lago Avostanis (1936 m). Über die südöstlich abgehende Fahrstraße hinab, bis links der Weg 448 abbiegt. Diesen hinauf bis zum Monte Scarniz (2118 m) gehen, weiter zum Hohen Trieb (2198 m), nördlich in leichter Kletterei hinab zum Kleinen Trieb und dann zur Zollnerseehütte.

8. Etappe: Von der Zollnerseehütte zum Nassfeld in 8 Stunden. Auf dem leichtem Weg 403 über die Straniger Alm (1479 m), dann über den Kordinsattel (1752 m) zum Cima di Lanza (1893 m) weiter zum Trogkofel (2297 m, Klettersteig mit Leitern, Ausrüstung erforderlich, mittlere Schwierigkeit, nicht für Anfänger), diesen südlich umgehen. Dann zum Rudnigsattel (1889 m), links hinunter ins Nassfeld.

Teilweise aus Wikipedia, geändert und ergänzt vom Webmaster

Tipp:

Geht man in einer Wanderwoche nur einen Teil des des Höhenweges, empfiehlt sich die Tour von der Leckfeldalm (im obigen Schema Tag 1) zur Zollnerseehütte (im obigen Schema Tag 7) . 85 km, 5 - 7 Tage. Für Enthusiasten gibt es an der Strecke ein paar Gipfelbesteigungen und Klettersteige. Info unter Karnische-Alpen.com und in der Panorama (DAV-Zeitung) Juni 2005.

Akelei

Wanden & Trekking. Links

Private Seiten:

Alpine Vereine:

weitere Links:

Bücher, Führer und Karten zum Karnischen Höhenweg siehe > Literatur

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Literatur, Führer, Karten

Wanden & Trekking. Bücher und Karten über die Karnischen Alpen

Rother Wanderführer Karnischer Höhenweg: Von Sillian nach Thörl-Maglern. 14 Etappen - mit Varianten und Gipfeln. Mit GPS-Daten. Sehr handlicher Führer mit allen Infos, die man braucht.

Kompass Führer Gailtal - Lesachtal - Karnischer Höhenweg: Wanderführer mit sehr guten Routenkarten und Höhenprofilen

Kompass Karte Lienzer Dolomiten - Lesachtal - Karnischer Höhenweg 1 : 50 000: Wanderkarte mit Kurzführer, alpinen Skirouten und Radrouten. GPS-genau.

Hüttentreks: Die 55 schönsten Mehrtages-Wanderungen von Hütte zu Hütte in den Ostalpen. Sehr schönes und gutes Buch für die Planung, darin auch der Karnische Höhenweg. Bruckmann-Verlag.

Rother Wanderführer Friaul-Julisch Venetien: Von den Karnischen und Julischen Alpen zur Adria. 52 Touren. Kompakte Information, große Auswahl. Jede Tour mit Karte und Profil sowie Text erklärt. Ausreichend für die Tourenplanung und leicht genug für den Rucksack.  

Höhenwege & Gipfelziele - Bergwandern in Osttirol und Oberkärnten: Berg- und Wandertouren in den Lienzer Dolomiten, am Karnischen Kamm etc.

Wanden & Trekking. Weitere Literatur karnische Alpen

... teilweise nur eingeschränkt empfehlenswert oder recht alt:

ALPIN, Heft 6/1989

BERGE, Heft 55 "Karnische Alpen", 1992

Bergsteiger, Heft 1/2001

Gabriele und Walther Schaumann : Unterwegs vom Plöckenpass zum Kanaltal. Auf den Spuren der Karnischen Front, 1915 - 1917, Verlag Mohorjeva - Hermagoras, Klagenfurt, 2004 (mit Tourenführer)

Lutz Kreutzer: Photoatlas zu den variszischen Karbonat-Gesteinen der Karnischen Alpen (Österreich/ltalien) - Photo-Atlas of the Variscan Carbonate Sequences in the Carnic Alps (Austria/ltaly) . Verlag der Geologischen Bundesanstalt, 1992. 129 S . , 21 x 29,5 cm, 450g, broschürt. Abhandlungen der Geologischen Bundesanstalt, Band 47.

Ingrid Pilz: Naturparadies Karnische Alpen. 100 Wanderungen, Bergtouren und Klettersteige , Styria-Verlag, Graz 1996

G. Kleewein: Kompass Wanderbuch Gailtal - Lesachtal - Karnischer Höhenweg , Mair-Verlag, 1999

H. Mitterhauser: Der Karnische Höhenweg , Österr. Alpenverein, Wien 2002

TVB Hochpustertal: Der Karnische Höhnweg , neu im Herbst 2007 aufgelegt

Walther Schaumann: Schauplätze des Gebirgskreiges III a. Westliche Karnische Alpen. Von Sexten bis zum Plöckenpass , Ghedina & Tassotti, 1984.

Wanden & Trekking. Karten

Tabacco-Wanderkarten 1:25:000, Blätter 01, 09, 010, 017, 018

Österreichische Karte 1:50:000, Blätter 195-199

Freytag & Berndt Wanderkarte 1:50.000, Blätter 182 und 223,

Kompaß-Wanderkarte 1:50.000, Blätter 47, 58, 60

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Orte und Locations

Wanden & Trekking. Lesachtal

Das Lesachtal gehört zu den sog. Bergsteigerdörfern. Diese haben den Rummel und den Aufbau der touristischen Infrastruktur - oft wegen ihrer Abgelegenheit - nie mitgemacht. Heute sind sie daher sehr ursprünglich und authentisch. Hotelburgen, Skischaukeln und Table Dance Bars fehlen hier, dafür gibt es gewachsene Strukturen, Bergbauern, kleine Gasthöfe, einen attraktiven Mix aus Wiesen und Wäldern und darüber naturbelassene Berge.

Das Bergsteigerdorf Lesachtel liegt zwischen den Karnischen Alpen und den Lienzer Dolomiten im Süden Kärntens. Hier herrscht eine große landschaftliche Vielfalt. Jedes Seitental hat seinen eigenen Charakter. Die Landschaftshöhepunkte reichen von sanften Almen bis zu wuchtigen Gebirgsketten. Die Orte im Tal heißen Maria Luggau, St. Lorenzen, Liesing und Birnbaum.

Der Gasthof zur Post (St. Lorenzen) von Leo Salcher ist ein gutes Beispiel für die bodenständigen Gastgeber im Lesachtal.

Der Bauernhof im Wiesengrund der Familie Lugger ist ein weiteres Beispiel. Hier sind die alten Gebäude liebevoll restauriert und z.T. zu gemütlichen, individuellen Ferienwohnungen umgewandelt worden.

Ein weiteres prächtiges Gebäude ist der Eggelerhof. Der historische Hof liegt vor prächtiger Bergkulisse im Lesachtal.

Wanden & Trekking. Obertilliach

Im Anschluss an das Lesachtal gehört auch der westliche Teil des Tales, das Tiroler Gailtal, zu den Bergsteigerdörfern. Die Orte heißen Kartitsch, Obertilliach und Untertilliach. Ganz im Westen ragt der Karnische Kamm auf. Etwas sanftere Formen haben die Berge im Norden des Tales, etwas weiter werden die hier beginnenden Gailtaler Alpen von den Lienzer Dolomiten abgelöst.

Der Karnische Höhenweg führt hoch über dem Tal entlang.