Warum heißen in Griechenland so viele Berge Profitis Ilias?
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Der Prophet Elias, sein Wirken und seine Bedeutung als Namensgeber für große Berge in Griechenland.

Griechenland, Zypern

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Warum heißen in Griechenland so viele Berge Profitis Ilias? Vor allem auf den griechischen Inseln wurde oft die jeweils höchste Bergspitze Profitis Ilias genannt. Auch auf dem Festland heißen viele Berge Profitis Ilias.

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Der Prophet Elias und der Berg Horeb

Der Name dieser genannten Berge, Profitis Ilias, geht auf den Propheten Elias zurück. Der Berg Horeb aus dem Alten Testament war nicht nur der Berg, an dem Moses die Zehn Gebote aus der Hand Gottes entgegennahm, sondern auch der Rückzugsort des Propheten Elias, der von dem israelitischen König Ahab und seiner Frau Isebel im 9. Jahrhundert vor Christus verfolgt wurde.

Das Nordreich der Israeliten hatte damals den phönizischen Gott Baal verehrt, statt den Gott Jahwe. Da Baal auch als Herrscher über Regen und Fruchtbarkeit angesehen wurde, schickte Jahwe den Propheten Elias, um vor einer langen Trockenzeit zu warnen.

Als die Israeliten nicht auf Elias hörten, schickte Jahwe eine Dürre, die drei Jahre und sechs Monate dauerte und zu großen Missernten und Hungersnöten fühlte. Elias wurde in dieser Zeit von Raben ernährt. Außerdem kehrte er bei einer Witwe ein, die ihre letzte Ration Essen mit ihm teilte. Durch ein Wunder wurde ihr Essensvorrat aber immer wieder aufgefüllt. Außerdem erweckte Elias den verstorbenen Sohn der Witwe wieder zum Leben.

Der König der Israeliten, Ahab, gibt dem Propheten Elias die Schuld an Trockenheit und Missernten. Elias wiederum gibt die Schuld den Israeliten, die weiterhin dem Gott Baal huldigen.

Der Prophet und der König einigen sich auf ein Gottesurteil auf dem Berg Karmel. Von den Vertretern der jeweiligen Glaubensrichtungen soll ein Stier als Opfergabe auf einem Scheiterhaufen präsentiert werden. Dann wird zu den jeweiligen Göttern gebetet um zu sehen, welcher Gott sein Opferfeuer entzündet.

450 Baals-Priester beten darum, dass Baal seinen Scheiterhaufen entzünden möge. Elias übergießt seine Scheiterhaufen mit Wasser und betet einmal zu Jahwe, der umgehend den Scheiterhaufen in Flammen aufgehen lässt. Daraufhin wendet sich der anwesende Teil des Volkes Jahwe zu und die 450 Baals-Priester werden getötet. Umgehend setzt ein Regen ein, der die lange Trockenheit beendet.

Elias aber wird weiterhin von König Ahab und Königin Isebel verfolgt und mit dem Tode bedroht. Elias flüchtet auf den Berg Horeb und versteckt sich dort in einer Höhle. Durch sein Leben auf dem Berg, auf dem schon Moses die 10 Gebote von Gott empfangen hatte, entstand die Verbindung zwischen dem Propheten Elias und hohen Bergen.

Elias sagt den Tod des Königs und der Königin voraus, die dann später auch sterben. Elias hingegen wird am Ende seines Lebens von einem Feuerwagen mit feurigen Rossen im Sturmwind in den Himmel getragen.

Elias gilt als der wichtigste Prophet nach Moses. Er wird als Wegbereiter und Ankündiger des Messias gesehen. Gerade während der römischen Herrschaft um Christi Geburt war die Erwartung, dass Elias zurückkommen würde, besonders hoch. Manche Juden sahen daher in Jesus von Nazareth den zurückgekommenen Elias. Andere setzten ihn mit Johannes dem Täufer gleich, der sich als Wegbereiter des Messias sah.

Der biblische Berg Horeb, auf den Elias floh und auf dem Moses die Zehn Gebote empfing, wird oft mit dem Berg Sinai gleichgesetzt. Diese These ist aber umstritten.