Islandpferde
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Islandpferde sind keine Ponys und die robuste Rasse ist der Stolz der Isländer.

Islandpferde

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Islandpferde: Charakteristika, Geschichte, Kulturelle Bedeutung

Das Islandpferd hat ein paar typische Eigenschaften: Es ist widerstandsfähig, trittsicher, zuverlässig, kräftig, extrem ausdauernd und kälteresistent. Aber es ist auch scheu, freundlich, aufmerksam und ein guter Schwimmer.

Die heutigen Islandpferde stammen wohl von den Tieren ab, die die ersten Siedler vor über 1000 Jahren mit ins Land gebracht haben. In ihrem Stammbaum fließt keltisches und skandinavisches Blut. Islandpferde gelten als einzige Nachfahren des germanischen Gangpferdes, aus dem sich alle heutigen Hausrassen entwickelt haben. Als einzige rein gezüchtete Rasse sind sie vergleichbar mit arabischen Vollblütern.

Islandpferde

Wanden & Trekking. Hier ein paar Stichworte

Es ist ein Glücksfall, dass es die Islandpferde heute noch gibt. 1783 verendeten fast 80 % der Tiere nach dem Ausbruch der Lakispalte (Futterknappheit wg. Giftgasauswurf). Erst im 20. Jh. konnte sich die Rasse vom Zwergwuchs durch Futtermangel und Inzucht nach dem Populationsrückgand erholen.

Aussehen: Isländer besitzen ein wesentlich kleineres Stockmaß als europäische Verwandte (130 - 138 cm, Hengste bis max. 141cm; europäische Verwandte bis 180 cm). Weiterhin zeichnet sie aus: großer Kopf, kurzer Hals, lange Mähne, langer, voller Schweif und kurze Gliedmaßen. Es gibt viele Rappen, Füchse (Kastanienbraun), Braune und Schecken.

Der Isländer ist kein Pony, sondern ein Kleinpferd.

Bereits seit dem 13. Jh. greift ein Einfuhrverbot für andere Pferde. Das Island-Pferd hat sich seitdem kaum verändert. Die Reinrassigkeit blieb erhalten, denn es ist die einzige Pferderasse im Land (es gibt keine Nachweise darüber, dass nach 1100 neue Pferde auf die Insel gebracht wurden).

Sogar Tiere, die in Island geboren sind und auf Turnieren außerhalb des Landes reiten, dürfen nicht mehr nach Hause zurück kehren aus Angst vor Krankheiten und Einkreuzungen. Daraus folgt: Die isländischen Reiter bringen nicht ihre besten Pferde mit zu Turnieren ins Ausland.

Noch heute wird mehr als die Hälfte aller Islandpferde auf der Insel (ca. 80.000 im Jahr 2000) in halbwilden Herden gehalten. Sie bleiben auch im Winter draußen. Ein dicker Zottelpelz aus dickem Deckhaar und Wollbehaarung schützt gegen Kälte und Nässe, sie verlieren das Winterfell im Frühling.

Islandpferde

Isländer wachsen nur langsam, sie sind erst mit sieben Jahren ausgewachsen und sollten nicht vor dem vierten oder fünften Lebensjahr gezähmt und geritten werden. Dafür sind sie sehr langlebig und auch noch mit über 20 Jahren voll einsatzfähig.

Über Jahrhunderte hinweg besaßen die Islandpferde eine besondere Bedeutung. Sie dienten als einziges Transportmittel auf der Insel. Man brauchte sie zur Überbrückung langer Distanzen zwischen den einzelnen Höfen, zur Feldarbeit, zum Transport von Lasten und beim Schafabtrieb im Herbst.

Aufkommende Motorisierung: Pferde verlieren langsam ihre ursprüngliche Bedeutung, heute sind sie überwiegend im Sport- und Freizeitbereich eingesetzt. Sie sind aber auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor als Exportgut oder im Tourismusbereich.

Noch heute wird Fleisch der Isländer als Delikatesse im Land geschätzt und bereits früher dienten Pferde auch als Nahrungslieferant (siehe Eyvindur).

Bekanntestes Zuchtgebiet ist Skagafjördur

Gangarten des Islandpferds

Das Islandpferd beherrscht zwei besondere Gangarten: Pass und Tölt. Zusätzlich zu Schritt, Trab und Galopp sind das also insgesamt fünf Gangarten. Alle fünf Gangarten sind genetisch fixiert, das ist nur noch beim Islandpferd so.

Wanden & Trekking. Rennpass

  • Beine werden auf beiden Seiten fast gleichzeitig gesetzt.
  • Pferde laufen in sehr hohem Tempo über kurze Distanzen (wird nicht langsam geritten).
  • Der Passgang ist ansonsten nur bekannt von Kamelen, Elefanten und Giraffen.

Islandpferde

Wanden & Trekking. Tölt

  • Der Reiter sitzt fast erschütterungsfrei auf Pferd, das bewährt sich besonders in unebenem Gelände.
  • Schneller Viertakt, wie Schritt, nur schneller. Alle vier Hufe werden nacheinander aufgesetzt.
  • Eine Sprungphase (alle 4 Hufe verlassen Boden) fehlt.
  • Früher konnten auch Pferde bei uns tölten, sie haben Gangart allerdings wegen der veränderten Nutzung verloren.
  • Der Tölt ist auch bekannt vom südamerikanischen Pasos, nordamerikanischen Tennessee Walkers oder französischen Pottoks.

Pferdemesse LandsmoT

Das Landsmot ist ein Treffen von Islandpferd-Züchtern und Islandpferd-Besitzern. Es ist eine der größten Veranstaltungen in Island.

Die besten Zuchtpferde werden gezeigt. Es gibt eine Präsentation der Hengste, die mit Ehrenpreisen ausgezeichnet wurden. Außerdem gibt es Wettkämpfe verschiedenster Art, Ausrüster informieren und preisen ihre Produkte an uvm ...

Islandpferde

Das Landsmot fand 1950 zum ersten Mal in Thingvellir statt. Seitdem findet es alle 4 Jahre an einem anderen Austragungsort statt, immer wechselnd in Nord- und in Südisland. Das ist meist Ende Juni/ Anfang Juli. Dazwischen gibt es jedes Jahr das Fjördungsmot ("Vierteltreffen").

Hauptaustragungsorte sind Vindheimamelar, Skogarholar und Hella.