Peru, Bolivien, Chile: Altiplano
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Lama und Alpaca, Altiplano, Peru

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Allgemeines & Spezielles

Der Altiplano ist eine abflusslose Hochfläche in Südost-Peru und West-Bolivien zwischen den beiden Ketten der West- (Cordillera Occidental) und der Ost-Anden (Cordillera Oriental).

Die Hochebene liegt auf durchschnittlich 3.600 m und erstreckt sich über eine Fläche von etwa 170.000 qkm. Im Norden liegt der > Titicacasee, der größte Hochgebirgssee der Erde, von dem aus sich der Altiplano rund 1.000 km nach Süden erstreckt.

Altiplano, Peru

Wanden & Trekking. Entstehung

vor 65 Mio. Jahren: Der Altiplano entwickelte sich, seit diese Region sich mit Beginn des Känozoikums gegenüber der westlichen und östlichen Kordillere stark absenkte. In der weiten Hohlform bildeten sich kilometerdicke Sedimentablagerungen, die aus den beiden begrenzenden Bergketten stammen.

seit 20 Millionen Jahren: Seit dem Miozän herrscht in der Westkordillere starke vulkanische Aktivität, durch die sich Schichtvulkane von bis zu 6.000 m Höhe gebildet haben. Immer noch belegen heiße Dampf- und Schwefelquellen am Rande des Altiplano diesen jungen Vulkanismus.

vor 2 Millionen Jahren: Seit Beginn des Pleistozän hat eine Hebung der intermontanen Becken eingesetzt. Das Zentrum des Altiplano und kleinere Teile im Süden waren in den vergangenen 30.000 Jahren von großen Seen (Ballivián-See) beherrscht. Diese Süßwasserseen hatten eine mittlere Tiefe von 20 bis 70 Metern, was auf eine deutlich höhere Niederschlagstätigkeit als heute weist.

vor etwa 10.000 Jahren: Das Ende des Pleistozän (Eiszeitalter) und der Beginn des Holozän leiteten einen deutlichen Klimaumschwung ein. Es wurde wärmer und die Niederschlagsmengen gingen zurück.

Wanden & Trekking. Klima & Vegetation

Das Klima des Altiplano ist kalt und halbtrocken bis trocken. Die jährlichen Durchschnittstemperaturen schwanken zwischen 2 Grad in höheren, wasserlosen Gebieten und etwa 10 Grad am Titicacasee. Die Nachttemperaturen liegen häufig unter Null, vor allem während der Trockenzeit (Mai - August). Die durchschnittlichen Tagestemperaturmaxima erreichen je nach Lage bis 15 °C. Die Jahresniederschläge variieren je nach Topografie und Breitenlage. Gegen den südlichen Wendekreis hin liegen sie bei unter 200 mm, während sie im Norden an den Ufern des Titicacasees und gegen die Cordillera Real über 800 mm erreichen können. Der seltene Schneefall tritt am ehesten zwischen April und September auf.

Der größte Teil des Altiplano weist die Charakteristika der Puna auf, einer Vegetationsformation des Hochgebirges mit wechselfeuchtem Klima. Überall wächst hier das spröde Ichugras, das in der Trockenzeit eine goldgelbe Farbe annimmt. Einige Randbereiche des nördlichen Altiplano haben eine Vegetation, welche dem Páramo gleicht. Das ist ein Landschaftstyp mit relativ hoher Feuchtigkeit bei geringen Jahrestemperaturschwankungen.

Der südwestliche Teil des Altiplano ist wüstenhaft.

Andengans, Altiplano, Peru

Wanden & Trekking. Gewässer

Wichtige Gewässer neben dem > Titicacasee im Norden sind der Poopó-See und der Salzsee Salar de Coipasa im mittleren Altiplano und der Salzsee Salar de Uyuni im Süden. Titicacasee und Poopósee sind durch den Río Desaguadero miteinander verbunden.

Wanden & Trekking. Bevölkerung

Der Altiplano ist schon seit seiner ersten Besiedlung vor etwa 10.000 Jahren ein wichtiger Siedlungsraum, in dem sich Bewässerungsterrassen und Kultstätten alter Hochkulturen finden.

Heute liegt am Ostrand des Altiplano die bolivianische Großstadt La Paz mit dem Regierungssitz, die sich aus einem Talkessel von 3.100 m die steilen Hänge bis hinauf auf die 4.000 m hoch gelegene Hochebene hinaufzieht. Außerdem liegt die Millionenstadt El Alto direkt an La Paz angrenzend auf der Hochfläche, und weiter im Südosten die Großstädte Oruro und Potosí. Der Altiplano gehört somit zu den höchstgelegenen, von Menschen bevölkerten Gebieten der Erde. Die Region wird überwiegend von Aymara und Quechua bewohnt. Der Analphabetismus der ländlichen Regionen des Altiplano ist durch Bildungsprogramme stark zurückgegangen, aber vor allem unter den älteren Bewohnerinnen und Bewohnern des Altiplano noch nicht gänzlich beseitigt.

Wanden & Trekking. Wirtschaft

Aufgrund der klimatischen Bedingungen in der großen Höhe ist Ackerbau heute nur begrenzt wirtschaftlich. In weiten Teilen des Altiplano wird extensive Viehhaltung betrieben. Vor allem in den Randbereichen finden sich reiche Vorkommen an Bodenschätzen. Viele der Erzbauminen sind seit der 2. Hälfte des 20. Jh. jedoch so weit erschöpft, dass der Abbau ökonomisch nicht mehr sinnvoll erscheint. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts gibt es Bestrebungen, die Lithium-Vorkommen des Salar de Uyuni abzubauen. Bisher gibt es jedoch erst eine staatlich geförderte Pilot-Anlage. Lithium braucht man für moderne leistungsfähige Batterien. Mit Blick auf die Elektrofahrzeuge der Zukunft sollen hier einmal Standorte für die Automobilindustrie entstehen. Verarbeitende Industrie findet sich bislang nur vereinzelt in den Ballungszentren des Altiplano und ist oft angelehnt an die Förderung von Erzen.

Wanden & Trekking. Infrastruktur

Der Altiplano zählt zu den weniger entwickelten Regionen Südamerikas und verfügt über eine nur gering ausgebaute Infrastruktur. Asphaltiert sind nur große Überlandstraßen, etwa die Fernstraße Ruta 1 zwischen Desaguadero am > Titicacasee, La Paz, Oruro und Potosí. Viele Ortschaften haben keine Anbindung an das Telefonnetz, sind nicht ausreichend mit Trinkwasser versorgt und nur über unbefestigte Pisten zu erreichen.

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Literatur: Führer, Karten

Wanden & Trekking. Wanderführer

Die Wanderführer bieten nur Touren in den Randbereichen des Altiplano.

Peru. Trekkingführer: für Trekker und Bergsteiger. 56 Wanderungen und 11 Bergbesteigungen in den peruanischen Anden.

Peru. Die schönsten Trekking-Touren (Bruckmann)

Wanden & Trekking. Sonstige, Hintergrundinfos und Lektüre zur Begleitung

Benedikt Vallendar: Mit dem Taxi auf 4.000 Meter Höhe. Über das Leben in einer katholischen Pfarrei im bolivianischen Altiplano. In: Blickpunkt Lateinamerika (Magazin des katholischen Hilfswerks Adveniat in Essen) 4/2009, Seite 18 - 19.

Altiplano, Peru

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Fotos

Lama, Peru

  Alpaca, Peru

Lamas, Peru

Indigena, Peru

Peru

Lamaherde, Peru

Bauernhof, Peru

Bauernhof, Peru

Lamas, Bus, Peru

Alpaca, Peru

Friedhof, Peru

See, Altiplano, Peru

Alpaca, Peru

See, Altiplano, Peru

Zug, Altiplano, Peru

Bahnhof La Raya, Altiplano, Peru

Straße, Altiplano, Peru

Mädchen, Peru

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