Regenhosen
Wandern

Auch, wenn man sie meist nutzlos im Rucksack trägt ... Die Regenhose ist ein entscheidendes Ausrüstungs-Stück bei Bergwanderungen. Hier erkläre ich, warum.

Peru Ausangate Trek

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Allgemeines & Spezielles

Die Regenhose gehört zu den am meisten unterschätzten Teilen der Wanderausrüstung. Wer schon mal im Gebirge in Wind und Regen gekommen ist, der weiß, wie schnell man nass und kalt werden kann. Daher sollte man die paar Gramm Gepäckgewicht investieren und eine Regenhose oder Beinlinge bei Bergtouren immer im Rucksack dabei haben. Die Regenhose wird wie die Regenjacke in der modernen Outdoor-Sprache als Hardshell bezeichnet.

Der Einwand, man könnte eine Regenhose doch mit einem Regenponcho ersetzen, greift in den Bergen nicht. Bei kurzen Regenponchos werden die Beine bei Wind und Regen nass. Lange Ponchos sind in den Bergen ungeeignet, weil man beim Steigen schnell drauf tritt und kaum sehen kann, wo man seine Füße hin setzt. Und bei starkem Wink weht der Poncho dem Wanderer unkontrolliert um den Kopf, so dass ein sicheres Gehen und Steigen nicht mehr möglich ist.


Die Regenhose gehört in den Bergen zu den wichtigsten Ausrüstungsgegenständen.

Natürlich denkt man bei der Überlegung, sich eine Regenhose anzuschaffen, zuerst an Regen. Beim Bergwandern und Bergsteigen ist die Regenhose aber auch bei kaltem Wind ein nützliches Utensil. Wenn das Wetter auffrischt, oder wenn man nach einem anstrengenden Aufstieg in einem zugigen Pass oder auf einem windigen Berg angekommen ist, schützt die Regenhose wirksam vor Auskühlung.

Natürlich kann man, wenn die Temperatur- und Windverhältnisse während der Tour wechseln, auch eine Leggins unter die Wanderhose ziehen, um warm zu bleiben. Dafür muss man aber zum Anziehen und Ausziehen sowohl die Schuhe ausziehen, als auch die Wanderhose. Das praktische an der Regenhose dagegen ist, dass sie - sofern mit einem langen Seitenreißverschloss ausgestattet - leich über Schuhe und Hose gezogen werden kann. Es ist so z.B. auch kaum ein Aufwand, in einer kühlen Pause schnell mal seine Regenhose anzuziehen. Oder sie schnell abzulegen, wenn es nach einem frühen Start im Laufe des Tages wärmer wird.

Was eine Regenhose wirklich bringt und worauf man beim Kauf achten sollte, erfährst Du im folgenden Text.

Regenhosen

Wanden & Trekking. Die Regenhose ...

... ergänzt die Regenjacke, weil einem auch bei Windstille das herunter laufende Wasser ohne Regenhose die Hosenbeine durchnäßt. Bei Wind oder Spritzwasser (wie z.B. beim Radfahren oder beim Paddeln im Kanadier) wird die Hose noch wichtiger. Das ist bei warmen Temperaturen ein Luxusproblem, kann aber in den Bergen bei Wind und kühlem Wetter schnell sogar gefährlich werden.

Die Regenhose hat im Idealfall einen (zumindest fast) durchgehenden Außenreißverschluss, damit man die Hose anziehen kann, ohne die Schuhe aus zu ziehen. Der Reißverschluss muss aber nicht ganz bis oben gehen, damit man die Wanderschuhe hindurch bekommt.

Tipp: Ich habe oft gesehen, wie Wanderer den Außenreißverschluss-Zipper ganz nach unten gezogen haben und dann verbeblich versuchten, in ihre Regenhose zu kommen. Besser funktioniert folgendes: Zieht den Zipper - bei manchen Modellen beide (!) Zipper - des Reißverschlusses bis zur Hüfte hoch, so dass der untere (!) Teil des Reißverschlusses komplett offen ist. Dann könnt Ihr bequem von oben in die Hose steigen, auch mit wuchtigen Bergschuhen.

Schneeeinbruch in Ladakh
Auch bei nassem Schnee ist eine Regenhose hilfreich.

Die Bünde unten an den Füßen sollten nicht (!) eng und mit Gummizug versehen sein, wie man es leider bei den meisten Regenhosen findet. Das ist aber ein Problem, weil das Bündchen der Regenhose vom Schuh nach oben rutscht, und das Regenwasser dann in die Schuhe läuft. Bei vielen Konstruktionen frage ich mich, ob der Designer jemals mit seiner Hose im Regen unterwegs war. Ein lösbares, verstellbares oder nicht gerafftes Bündchen ist besser. Am besten hängt die Hose einfach ohne Bündchen über die Schuhe, so dass das Wasser der Schwerkraft folgend ablaufen kann.

Aus diesem Grund sollten die Hosenbeine der Regenhose eher etwas zu lang als zu kurz sein. Sonst hebt man beim Steigen den unteren Teil der Regenhose mit jedem Schritt an, und es läuft doch wieder von oben Wasser in die Schuhe.

Falls man unter der Regenhose auch mal eine kurze Hose trägt, ist ein (Netz-)Futter besonders hilfreich oder eine Anti-Rutsch-Beschichtung, weil die Regenhose sonst schnell am Bein klebt. Und das ist besonders beim Steigen sehr lästig, kraftraubend und ramponiert außerdem die Regenhose. Durch das Spannen am Knie weitet sich dort das Gewebe, bei GoreTex & Co. zerstört das dann auf Dauer die Membran.

Tipp: Ein häufiges Ärgernis bei Wanderhosen und Trekkinghosen, aber auch bei Regenhosen sind Druckknöpfe, Reißverschlüsse oder dicke Nähte an der Stelle, wo der Hüftgurt des Rucksacks auf den Hüftknochen aufliegen soll. Versuche schon beim Kauf zu testen, ob das beim anprobierten Modell der Fall ist. Meist hat man beim Kauf ja nicht automatisch einen großen gepackten Rucksack auf und bemerkt diesen Nachteil dann erst auf der ersten verregneten Tour.

Ach ja, und noch was: Weil man die Regenhose meist ja eh nur für den Fall eines Falles im Rucksack trägt, sollte sie möglichst leicht sein. Aus dem gleichen Grund muss es nicht unbedingt GoreTex sein. Man zieht die Regenhose ja normalerweise eh nur während des Regenschauers an, und dann atmet sowieso nix. Und wenn man sie wegen dem Wind trägt, muss sie auch nicht atmen.

Übrigens leistet die Regenhose auch als Überhose gute Dienste. Wenn wir morgens Richtung Gipfel aufbrechen ist es meist noch kalt. Dann trägt man gern eine wärmende Leggins o.ä. unter der Wanderhose. Aber wenn es wärmer wird ist es immer kompliziert, die Leggins wieder auszuziehen. Also ziehe ich morgens lieber die Leggins aus und dafür die Regenhose drüber. Die kann ich dann jederzeit leicht von mir werfen, auch ohne dafür Schuhe und Hose ausziehen zu müssen.

Besonders bewährt haben sich Regenhosen oder Hardshells mit langen Seitenreißverschlüssen auch auf Gletschertouren oder beim Besteigen hoher Berge. I.d.R. geht man in diesen Fällen ja schon bei Nacht los, wenn es noch sehr kalt ist. Beim Kilimanjaro z.B. startet man oft schon um 23:00 h oder 0:00 h vom Camp und steigt bis ca. 6:00 h bei eisiger Kälte auf - und das trotz der Nähe zum Äquator. Aber wenn dann die Sonne kommt, wird es schlagartig gefühlt warm. Die Regenhose kann ich dann schnell und leicht ausziehen, wenn sie über Seitenreißverschlüsse verfügt. Bei Gletschertouren muss ich mit den richtigen Modellen noch nicht einmal die Steigeisen abnehmen.

Wanden & Trekking. empfehlenswerte Modelle

Sehr edele (und nicht ganz billige) Modelle sind die Arc'teryx Beta AR Pant (High End! Gibt´s etwas günstiger bei Amazon) und die Arcteryx Beta SL Pant. Sie sind durchdacht, haltbar und zuverlässig. Sehr gut ist auch die Berghaus Packlite Pants, die durch ihr besonders geringes Gewicht besticht.

Eine preiswerte und gute atmungsaktive Regenhose mit durchgehendem Reißverschluss ist die Marmot PreCip Full Zip Pant. Das ist ein guter Kompromiss aus Qualität, Preis und Gewicht.

Sehr günstig, aber trotzdem recht gut finde ich die Cox Swain Fuktions-Regenhose Crest mit einem in dieser Preisklasse seltenen langen Seiten-Reißverschluss. Dafür ist sie ein wenig schwerer als die o.g. Modelle.

Globetrotter hat ergänzend zu den o.g. Empfehlungen eine breite Palette an Regenhosen und Tourenhosen, auch für spezielle Anforderungen:

Wanden & Trekking. Rain-Chaps / Beinlinge

Beinlinge oder (englisch) Rain Chaps sind etwas aus der Mode gekommen und sehen auch nicht sonderlich cool aus. Falls das für Dich kein Problem ist, kannst Du mal über diese Methode nachdenken.

Die Beinlinge, von denen ich spreche (z. B. die Hock Beinlinge) sehen aus wie abgeschnittene Hosenbeine und werden seitlich in den Gürtel eingehängt. Vorteil: Sie sind im Vergleich zu Regenhosen sehr leicht und man schwitzt nicht um den Unterleib herum. In Kombination mit einer nicht zu kurzen Regenjacke sind sie durchaus empfehlenswert. Die Beinlinge sind so weit, dass man mit den meisten Wanderschuhen gut durch kommt, ohne sie ausziehen zu müssen.

Wandert man auf moderaten Wegen und benutzt einen Regenponcho, sind die Beinlinge dazu eine gute Ergänzung.

Es gibt auch Beinlinge aus dem Rennradbereich. Die sind eng anliegend und fürs Wandern und Trekking nicht so sehr geeignet.

Wanden & Trekking. Material

Beim Material kann man entweder eine Hardshell-Hose mit Membran (GoreTex, Sympatex etc.) oder Regenhosen mit einer wasserdichten Beschichtung nutzen. Bei beiden Varianten dient das Gewebe als Träger, denn auch die Membramen sind auf den Stoff aufgeklebt und damit ebenfalls eine Art Beschichtung. Membranen und Beschichtungen verhindern das Durchdringen von Wind und Nässe durch das Textil der Regenhose. Und beide haben ihre Vor- und Nachteile.

Die Membran ist atmungsaktiv. Die Frage ist, ob man das bei einer Regenhose, die man eh nur sporadisch trägt, ein so großer Vorteil ist. Auf der anderen Seite ist die Membranhose nie 100% dicht. Im Idealfall sollen feuchte Dämpfe von innen nach außen transportiert werden. Das klappt aber nur gut, wenn es draußen trocken und kühl ist. Wenn ich meine Regenhose anziehe, dann ist es aber meist gerade nicht trocken.

Wenn man seine Regenhose oder Hardshellhose aber quasi als Überhose benutzt und sie nicht nur bei akutem Regen trägt, dann macht die atmungsaktive Membran mehr Sinn.

Braucht man die Regenhose ausschließlich als Regenschutz, kann man auch zu einer Hose mit Beschichtung greifen. Aber aufpassen! Es gibt die klassischen Regenhosen, die durch eine Beschichtung wirklich komplett dicht sind. Und es gibt Hardshellhosen, die nur eine wasserabweisende Beschichtung haben und dadurch zwar atmungsaktiv, aber eben bei längerem Regen nicht dicht sind. Beide Arten von beschichteten Hosen sind i.d.R. leichter als ihre Mitbewerber mit Membran.