Schlafsäcke
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Temperaturangaben von Schlafsäcken | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Temperaturangaben beruhen oft auf DIN 7943. Der Komfortbereich für den Schlafsack beschreibt die Temperatur, bei der ein gesunder, 75 kg schwerer Durchschnittsmann (Frauen frieren schneller!) bei Windstille auf einer Isomatte gerade noch nicht friert. Unterhalb des Extremtemperaturbereiches ist schon mit gesundheitlichen Schäden zu rechnen. Die Temperaturangaben sind natürlich nur eine grobe Orientierung. Die Realität weicht sehr stark davon ab, da viele Faktoren auf den Wärmehaushalt Einfluss nehmen. Positiv sind zusätzliche trockene Kleidung, ein gutes Zelt oder eine andere Behausung. Negativ: Erschöpfung, Feuchtigkeit, auch verschwitzte Kleidung, Wind, Hunger, fehlende oder schlecht isolierende Unterlage, Schlafsack zu groß oder zu klein u.v.m.. Schon ein leichter Luftzug kann die Wärmeleistung eines Schlafsackes um 30 % verringern. Hier noch mal in Kurzform die Bedeutung der drei Sufen der europäischen Schlafsacknorm und der Begriffe:
Sommerschlafsäcke liegen im Komfortbereich zwischen +5 und +15 Grad. Sie sind wirklich auch nur für die warme Jahreszeit (in Mitteleuropa) und für Hüttenaufenthalte gedacht. Preise liegen oft unter 100 €. 3-Jahreszeiten-Schlafsäcke liegen zwischen 0 und -10 Grad. Sie decken die normalen Einsatzbereiche ab und kosten etwa ab 200 Euro. Wer im Sommer nach Norwegen oder Island fährt, in den Bergen unterwegs ist, oder eine (normale) Trekkingtour im Himalaya unternimmt, sollte sich eines dieser Modelle zulegen. Winterschlafsäcke sind vor allem für Leute, die extremere Touren mit nächtlichen Minusgraden vorhaben, oder die sehr schnell frieren. Die Schlafsäcke sind sehr aufwendig konstruiert, gefüllt und verarbeitet und werden aus teren Materialien hergestellt. |
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Materialien für Schlafsäcke | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das Außenmaterial besteht i. d. R. aus Nylon oder Polyester. Damit es daunendicht wird, muss es sehr dicht gewebt, oder unter Hitze zusammengepresst (kalandriert) werden. Nylon ist leichter, Polyester etwas angenehmer. Die Verarbeitung als Ripstop-Gewebe erkennt man an den kleinen Quadraten, die jeweils durch etwas stabilere Fäden gebildet werden. Sie verhindern das großflächige Aufreißen des Gewebes. Die seit einiger Zeit ebenfalls verwendeten Microfasergewebe sind etwas schwerer als Nylon, aber wasserabweisend und winddichter. Dadurch steigern sie die Wärmeleistung des Schlafsackes um etwa 3 Grad. Die Innenseite ist bei vielen Schlafsäcken aus Baumwolle. Diese ist angenehmer, hat aber viele Nachteile gegenüber Nylon oder Polyester: Sie gibt die Körperfeuchtigkeit (250 g - 500 g pro Nacht) nicht nach außen ab, wird feucht, und entzieht dem Körper Wärme. Außerdem wiegt sie mehr als die Kunstfasern. Nur bei Sommerschlafsäcken macht Baumwolle Sinn. Lange Schlafbekleidung und/oder ein Inlet erhöhen die Isolation. Die weit verbreitete Theorie, im Schlafsack friert man am wenigsten, wenn man nackt schläft, ist Unsinn! Ein Seideninlet erhöht die Temperatur um ca. 5 Grad, ein Baumwollinlet um ca. 2 Grad. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Konstruktion von Schlafsäcken | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Konstruktion gewährleistet eine sinnvolle und gleichmäßige Verteilung der isolierenden Daunen- oder Kunstfaserschicht. Durchgesteppte Nähte sind, außer bei Sommerschlafsäcken, tabu. Die Kältebrücken, die dabei entstehen würden, würden jede aufwändige Füllung sinnlos machen. Durch eingenähte Stege entstehen ohne Kältebrücken Kammern für das Isoliermaterial. Es gibt H-, Schräg-, V- und Trapezkammern. Die H-Kammern bilden das gewichtssparendste Konstruktionsprinzip, die anderen Systeme fixieren die Füllung besser. Für den Einsatz beim Trekking kommen eigentlich nur Mumienschlafsäcke in Frage. Deckenschlafsäcke sind in Wärmeleistung, Packmaß und Gewicht wesentlich ungünstiger. Der Mumienschlafsack sollte gut passen. Ist er zu groß, muss der Körper zuviel Luft erwärmen. Ich hatte bei 183 cm Körpergröße mal einen Schlafsack für bis maximal 195 cm Körpergröße, und habe darin oft gefroren. Ist der Schlafsack zu eng, dann kann sich nicht überall eine optimale isolierende Schicht bilden. Es gibt verschiedene Schnitte, die engen liefern ein Optimum an Wärmeleistung und Gewichtsersparnis, die weiteren sind komfortabeler. Einige Firmen versucher mit taillierten Schnitten (Fjällräven) oder mit Gummifädenkonstruktionen (Mountain Equipment) Wärmeleistung und Bequemlichkeit näher zusammenzubringen. Weitere wichtige Details: | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Füllung von Schlafsäcken | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das Naturprodukt Daune ist, was das Verhältnis von Gewicht und Packmaß zu Wärmeleistung angeht, bisher unerreicht. Der Daunenschlafsack ist auch langlebiger als vergleichbare Kunstfasermodelle. Aber Daune hat auch einen entscheidenden Nachteil: im feuchtel Millieu fangen die Daunen an zu klumpen. Damit verlieren sie ihre Isolationsfähigkeit. Außerdem gibt es bei der Daune starke Qualitäts- und Mischungsunterschiede. Die Qualität der Daune ist bei guten Schlafsäcken als Loft oder Fillpower angegeben. Je höher der Wert, desto besser. 500 ist gut, über 600-700 sehr gut. Das Mischungsverhältnis (z.B. 80/20) beschreibt die Anteile von Daunen (höhere Zahl) und Federn (kleinere Zahl) in der Füllung. Ein höherer Federanteil verschlechtert das Gewichts-Wärme-Verhältnis, macht den Schlafsack aber auch weniger Druck- und Feuchtigkeitsempfindlich. 90/10 sind
folglich Schlafsäcke, die leicht und warm sein sollen. Sie benötigen
aber eine gute Unterlage und müssen immer gut getrocknet werden. Gänsedaune is i. d. R. besser als Entendaune, die Daune vom Altvogel ist besser als die vom Jungtier. Die Herkunft spielt kaum noch eine Rolle. Kunstfaserschlafsäcke nehmen weniger Feuchtigkeit auf, trocknen schneller, sind druckstabiler (d. h., die Unterlage ist weniger entscheidend), billiger, aber bei gleicher Wärmeleistung auch schwerer und haben eine kürzere Lebensdauer. Alles in Allem bewähren sie sich in feuchter Umgebung und wenn man nicht so auf Gewicht achten muss. Die Füllung besteht meist aus Polyester-Hohlfaser. Diese werden zu Vliesen verarbeitet. Man unterscheidet dann Stapelfaser- (Holowfiber, Ajungilak-Fasern) und Endlosfaservliese (Polarguard HV, Polarguard 3D). Erstere lassen sich besser komprimieren, zweitere sind robuster. Die Delta-Fasern von DuPont bietet einen guten Kompromiss aus Loft und Komprimierbarkeit. Man wäscht übrigens Daune und Kunstfaserschlafsäcke in der Maschine mit Daunenwaschmittel. Eine Weile abtropfen lassen, dann nur leicht anschleudern und im Trockner mehrfach trocknen. Nicht chemisch reinigen! Aufbewahrung am besten frei hängend, keinesfalls aber im Packsack, da der Schlafsack durch den Druck sonst seinen Loft verliert. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hersteller Schlafsäcke | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Big Pack: Outdoor-Ausrüster mit eigener Marke (Kleidung, Rucksäcke, Schlafsäcke Zelte etc.). Nicht die Hyper-Luxus-Qualität, aber Preis/Leistung okay. Ist vom Markt verschwunden und bei Lafuma einverleibt. Fjällräven macht u. a. gute Zelte, aber auch Kleidung, Schlafsäcke etc.. Besonders in Skandinavien sehr beliebt, und dort auch - wegen der Mehrwertsteuerrückerstattung an der Grenze - manchmal etwas billiger zu kaufen. Mammut ist vor allem für sehr gute Kletterausrüstung, Berg- und Outdoorkleidung berühmt. Sie stellen aber nach dem Erwerb der traditionsreichen und renomierten norwegischen Firma Ajungilak auch sehr gute Schlafsäcke her. Mountain Equipment, die machen wirklich sehr gute Schlafsäcke, vor allem - mit ihrem Strech-System - für schmale Leute. Mountain Hardware: Eine besondere Empfehlung ist der Mountain Hardwear Lamina, den es als Kunstfaserschlafsack mit sehr überzeugendem Preis-Leistungsverhältnis in mehreren Temperaturvarianten gibt: Lamina 30 bis 5° C Komfortbereich, Lamina 20 bis -2 ° C, Lamina -15 bis -26° C und weitere Modelle dazwischen, darüber und sogar noch darunter. Die Zahlen im Modellnamen stehen dabei für Temperatur in Fahrenheit. The North Face macht sehr gute Kleidung und Schlafsäcke. Salewa stellt Schlafsäcke und alle möglichen Produkte rund um den Bergsport her. Von der Eisschraube bis zum Zelt gibt es hier eine große Auswahl guter Sachen. VauDe: Hersteller von Schlafsäcken, Kleidung, Zelten, Rucksäcken u.v.m., mittlerweile ein Outdoor-Vollsortimenter. Das Material ist gut. Die Zelte waren immer schon sehr (!) gut, und nicht zu teuer. Yeti (Exner Design), eine Firma aus Brandenburg, macht seit vielen Jahren super Schlafsäcke. Ein Beispiel ist der nur 500 g schwere Yeti Pound. Mittlerweile besitze ich seit 15 Jahren zwei Daiunenschlafsäcke von Yeti und eine Daunenjacke, und alles ist perfekt! Mein Top Tipp! Übrigens bieten einige Hersteller und Verkäufer auch das Schulter-Fuß-Maß an. So kann man erkennen, wie breit der entsprechende Schlafsack im Schulterbereich oder im Fußteil ist. Wegen der Bedeutung der Passform ist das eigentlich eine wichtige Vergleichsangabe, wird aber oft nicht mit angegeben. Da hilft dann nur anprobieren oder messen. Hier ein Vergleich einiger Schlafsäcke:
Eine weiterführende Beratung zur Wahl des richtigen Schlafsacks ist u.a. auf dem Vergleichsportal Sonntagmorgen zu finden. Acht verschiedene Modelle wurden hier unter realen Bedingungen auf Herz und Nieren geprüft, damit jeder Leser weiß, welcher Schlafsack ideal für die persönlichen Bedürfnisse ist. Ebenso stellt Sonntagmorgen viele zusätzliche Tipps zum Umgang mit Schlafsäcken zur Verfügung und stellt Testsieger in den Kategorien preisgünstig, Mittelklasse sowie hochpreisig heraus. |
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Pflege des Schlafsacks |
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Vor allem braucht der Schlafsack, wenn er nicht im Einsatz ist, viel Platz. Faustregel: der Aufbewahrungsraum oder -beutel sollte mindestens 4 x so viel Volumen bieten, wie der Packsack. Luftig sollte es sein, und Feuchtigkeit mag der Schlafsack, vor allem der Daunenschlafsack, während der Lagerung nicht. Beim Umzug in den Packsack sollte man den Schlafsack nicht zusammenrollen, sondern ihn einfach rein stopfen. dadurch legt sich die Füllung immer etwas anders, so dass sie länger loftig bleibt. Durch immer gleiches Rollen wird der Schlafsack platt. Waschen tut dem Schlafsack nicht sonderlich gut, er verliert dann immer etwas vom Loft. Daher sollte man den Schlafsack möglichst wenig waschen. Gegen eine partielle Reinigung besonders verschmutzter Stellen wie Wärmekragen mit Spezialwaschmittel (Daunenwaschmittel, Kunstfaserwaschmittel) spricht wenig. Der Innenraum bleibt sauber, wenn man einen Innenschlafsack (Baumwollinlett 260 g oder Seideninlett 135 g oder Microfleece-Inlett 570 g) benutzt. Die Wäsche des Daunen-Schlafsackes, die ziemlich aufwändig ist, konnte man bei Globetrotter günstig und gut in Auftrag geben. Das Angebot habe ich aber auf den Webseiten nicht mehr gefunden. Vielleicht kennt jemand von Euch einen ähnlichen Dienstleister? Bei Globi wuschen sie die Daunen und die Hülle getrennt und füllten 100 g Daune nach für zusammen 60 €. |
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