Wenn ich die Wanderstöcke einstelle, gehe ich wie folgt vor:
Ich ziehe das untere Element des Trekkingstocks so weit heraus, wie es gerade noch gut im mittleren Element hält. Bei vielen Stöcken ist hier z.B. eine Markierung angebracht, auf der z.B. "Stop" steht. Die Befestigung zwischen dem unteren und dem mittleren Element ziehe ich fest.
Anschließend ziehe ich das mittlere Element möglichst weit aus dem oberen hinaus und drehe oder klemme die Befestigungsmechanik so leicht fest, dass ich das mittlere Element des Stocks noch im oberen verschieben kann.
Nun stelle ich den Stock wie oben beschrieben neben mich und schlage so lange von oben auf den Wanderstock, bis er die richtige Höhe hat. Anschließend das mittlere Element im oberen final fest stellen oder festziehen.
Den zweiten Stock bereite ich ebenso vor, stelle ihn neben den ersten und schlage so lange von oben auf den Griff, bis beide Stöcke gleich lang sind. Dann wieder das mittlere Element im oberen endgültig fest ziehen.
Warum stelle ich die Höhe am unteren Element ein und nicht am mittleren?
Das mittlere und das obere Element besteht bei den meisten Trekkingstöcken aus Rohren, die parallel verlaufende Seitenwände haben. Die Löcher an den Enden des Rohres sind also gleich groß.
Das untere Element läuft bei den mkeisten Wanderstockmodellen spitz zu.
Daraus folgt: Wenn ich das mittlere Element des Stocks in das obere Rohr schiebe, hat es immer guten Halt, egal, wie weit ich es hinein schiebe. Wenn ich daran wackele, schlackert nichts.
Schiebe ich aber das untere Element weit in das mittlere hinein, dann hat es immer nur an der dicksten Stelle Halt. Wenn ich daran wackele, schlackert das dünnere Rohr im Dickeren. Das fördert den Verschleiß und langfristig ein Abbrechen des Befestigungsstücks. Außerdem sind die Stöcke während der Wanderung wesentlich leiser, wenn das untere Element nur ein kleines Stück in das mittlere eingesteckt ist.
Daher stelle ich die Höhe immer am mittleren Element ein, während das untere immer fast ganz ausgefahren ist. Gleichmäßig fest ziehen
Bei den klassischen Trekkingstöcken drehe ich die Elemente, um sie fest zu stellen. Ich nehme zum finalen Feststellen den Griff in die eine und die Spitze mit Teller in die andere Hand. Wenn ich jetzt fest drehe, ziehe ich beide Verbindungen gleich fest an.
Befestigung öfter man prüfen
Den gleichen Handgriff, mit dem ich beide Gelenke gleichzeitig gleich fest anziehe, verwende ich auch zum Prüfen der Festigkeit bzw. zum Nachziehen. Das wird immer mal wieder nötig, weil sich die Befestigung beim Wandern lockern kann. Steckt man z.B. den Trekkingstock mit Teller in den Schnee oder in zähen Matsch, denn dreht man im Vorbeigehen den Stock unbewußt immer ein bisschen los.
Daher ist es sinnvoll, die Festigkeit der Stöcke immer mal wieder zu prüfen. Immerhin will man ja auch hin und wieder sein ganzes Körpergewicht auf die Stöcke stützen. Und wenn sie dann nicht halten, kann das fatal enden.
Also: Während des Gehens greift die linke Hand kurz an die Spitze oder das untere Element des rechten Stocks, während dieser in der rechten Faust gehalten wird. Kurz unteres Element festziehen - und damit gleichzeitig auch das mittlere - fertig. Mit dieser Methode muss man seinen Gehrhythmus nicht unterbrechen.
Unterschiedliche Befestigungssysteme
Bei modernen Stöcken gibt es neben dem klassischen Drehmechanismus zum Befestigen der Stockelemente auch einen Klickverschluß mit einem kleinen Hebel. Der Verschluss funktioniert wie der Schnellverschluss der Achsen an den meisten Rennrädern oder Mountainbikes. Sollte er nicht gut halten oder kaum zu schließen sein, kann man die Spannung an einem kleinen Rädchen einstellen - mit den Fingern oder einer kleinen Münze.
![Befestigungssysteme Wanderstöcke](../bilder/sammlungen/schneeschuh/index_files/vlb_images1/kipphebelduebelverriegelung01.jpg) Der Vorteil der Hebelbefestigung ist, dass sie sich nicht unbemerkt lockert. Außerdem hält sie bei allen Temperaturen gut. Die Drehmechanik macht bei sehr tiefen Temperaturen manchmal Probleme.
Die sog. Faltstöcke, bei denen die Elemente mit einem dünnen Drahtseil oder einer Schnur verbunden sind, verfügen oft über einen einzigen Hebelmechanismus, der über das Drahtseil bei Spannung den ganzen Stock stabilisiert. An einer Stelle muss dann der Stock manchmal einrasten, damit das Seil straff bleibt. Diese Mechanik sollte man unbedingt vor der Wanderung mal zu hause ausprobieren. Ich habe schon viele Wanderer mit dem System kämpfen sehen. Wenn man aber weiß, wie´s geht, sind die modernen Faltstöcke von Leki, Komperdell, Black Diamond & Co. super. Sie lassen sich viel kleiner zusammenlegen, als die klassischen Trekkingstöcke. |