Spezielle Risiken
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Dengue-Fieber |
Dengue-Fieber ist weniger bekannt als Malaria, aber ebenso gefährlich. Die Übertragung erfolgt durch die Tigermücke. Das Verbreitungsgebiet der Tigermücke liegt hauptsächlich Lateinamerika, Indien und Südostasien, aber auch vermehrt in Südeuopa mit der Tendenz, sich nach Norden auszubreiten. Eine Impfung ist wie bei der Malaria nicht möglich, behandelt weden nur die Symptome. Etwa 2000 deutsche Fern-Reisende infizieren sich pro Jahr mit Dengue-Fieber. Erkältungsähnliche Symptome prägen das Krankheitsbild. Meist verläuft die Infektion beim ersten Mal ohne große Probleme, die Symptome klingen nach einer Woche ab, nur die Abgeschlagenheit bleibt noch etwas länger. Todesgefahr droht aber bei weiteren Infektionen durch Blutungen, außerdem herrscht Schockgefahr. Evtl. wird eine Bluttransfusion im Reiseland nötig! Die beste Vorbeugung vor Dengue-Fieber ist der Mückenschutz!
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Giardia Lamblia / Biberfieber |
Das Problem Giardia (Biberfieber) stellt sich z.B. bei Touren in Nordamerika, Afrika und Neuseeland. Die Lamblien breiten sich aber durch die Globalisierung schon seit Jahren aber auch immer weiter aus. Bei Giardia handelt es sich um Protozoen (tierische Einzeller). Diese hartschaligen Parasiten lassen sich Dank Ihrer Göße von 1-15 Mikron mit jedem guten Wasserfilter einfach aus dem Wasser herausfiltern. Aufgrund ihrer resistenten Membran (Zyste) durchdringen auch starke Chemikalien wie Micropur forte die Protozoen nur nach langer Kontaktzeit von bis zu 2 Stunden. Da für eine Infektion bereits eine einzige Zelle genügt, empfehlen wir, in betroffenen Gebieten aus Sicherheitsgründen mit einem Wasserfilter zu arbeiten. Eine preisgünstige und absolut taugliche Variante ist der Katadyn Hiker (Preis ca. 75 €). Die Behandlung von Giardia Lamblia ist nach einer Infektion erfolgreich mit Micronidazol (Clont, Flagyl) möglich. |
Zecken |
Das Thema Zecken wird beim Wandern immer wichtiger. Die Zeckenbelastung nimmt zu und die Infentionsbereiche für FSME breiten sich aus. Trotzdem besteht kein Grund zur Panik. Man kann sich vor den Zecken schützen, sich gegen FSME impfen lassen und Boreliose gut behandeln. Alle wesentlichen Informationen zur Gefährdung durch Zecken findest Du im Artikel > Zecken beim Wandern. |
Malaria |
Malaria ist vermutlich die bekannteste Tropenkrankheit. Daher wurde auch schon viel über sie veröffentlicht. Doxicyclin ist in Deutschland nicht zur Malariaprophylaxe zugelassen, kann aber sinnvoll sein (Arzt fragen!). Ich sollte das nach Anweisung des Arztes einen Tag vor Ankunft und bis 4 Wochen nach Abreise im / aus dem Reisegebiet nehmen. Antibiotika können aber Lichtempfindlichkeit verursachen, das ist bei hoher Strahlung wie in subtropischen Gebirgen relativ unschön. Die Einnahmevorschriften sollte man genau beachten, sonst ist das Mittel ggf. schlecht verträglich. Die wichtigste Prophylaxe ist und bleibt der > Mückenschutz! Mehr Infos gibts unter > Malaria |
Erschöpfung |
Die Erschöpfung resultiert aus dem langfristigem Ungleichgewicht zwischen Ermüdung und Erholung. Sie kann zu körperlichem und/oder geistigem Versagen und zum Zusammenbruch führen. Erschöpfung ist i. d. R. durch mangelnde Voraussicht selbstverschuldet. Selbstüberschätzung und schlechte > Tourenplanung sind hier die Stichworte. Geistige Erschöpfung kann schlagartig wieder aufgehoben werden, von körperlicher Erschöpfung erholt man sich aber nur langsam.
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Reisedurchfall |
60 % der Reisenden in sog. Drittweltländer sind von Durchfall betroffen, meist in der ersten Woche. Der Durchfall dauert dann meist 3-4 Tage, 10 % der Betroffenen leiden länger als 1 Woche. Amöbenruhr und Giardiasis sind zu 2-5 % an den Durchfallerkrankungen beteiligt, bei 20-50 % finden sich keine Erreger. Alleinige Wasserdesinfektion mit Silberionen (Micropur normal) reicht für eine Vermeidung von Durchfallerkrankungen nicht aus. Also sollte man zusätzlich chloren (Micropur forte), kochen oder filtern. Ein banaler Reisedurchfall sollte von Dysenterie mit evtl. blutigen und febrilen Durchfällen unterschieden werden können. Bei Letzterem muss der Patient zum Arzt! Die Behandlung leichterer Durchfälle erfolgt mit einer 500-750 Ciprofloxacin Einmaldosis. Schwerere Durchfälle behandelt man z.B. an 3-5 Tagen mit Norfloxacin 2 x 400 mg/Tag (3 Tage) oder Ciprofloxacin 2 x 500 mg/Tag (3-5 Tage). Eine Zucker-Salz-Lösung (1/2 Teelöffel Kochsalz, 10 gestr. Teelöffel Zucker auf 1 l Wasser) bringt verlorene Mineralien und Flüssigkeit zurück! |
Übelkeit & Erbrechen |
Übelkeit und Erbrechen treten oft durch Infekte im Magenbereich oder durch Reisekrankheit auf. Eine Behandlung der Symptome erfolgt am besten mit Domperidon. Metoclopramid (MCP) hilft auch, hat aber scheinbar mehr Nebenwirkungen. |
Sonnenstrahlung |
Sonnenbrand, Sonnenstich und Hitzeerschöpfung sind ernsthafte Probleme. Bräunung entsteht auch als Abfallprodukt nach der Reparatur der durch UV-Strahlung zerstörten DNS. Starke Bräunung ist also kein Zeichen für Gesundheit! Lippen bilden keine Pigmentzellen und müssen besonders geschützt werden.
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Kälteschäden |
Die Ursachen für Unterkühlungen und/oder Erfrierungen sind folgende: 1. Tiefe Lufttemperatur: Die Wärmeabstrahlung liegt bei bis zu 30 %, Wärmeverlust geschieht auch durch ausgeatmeten Wasserdampf. 2. Wind: Die schützende warme Luftschicht um den Körper wird fortgeblasen. 3. Enge und/oder feuchte Kleidung: Das verursacht Durchblutungsstörungen und Verdunstungskälte. Besonders gefährlich sind zu enge Schuhe! 4. Erschöpfung: Die aktive Bewegung nimmt aus Erschöpfung und Energiemangel ab. Dadurch wird vom Körper weniger Wärme produziert. 5. Wassermangel: Auch, wenn man zu wenig trinkt, erfriert man schneller. Es kommt zu Bluteindickung -> langsamerer Sauerstofftransport -> schlechtere Gewebeversorgung -> erhöhte Erfrierungsgefahr. 6. Große Höhe: Sauerstoffmangel im Gewebe führt ebenfalls zu erhöhter Erfrierungsgefahr. 7. Unfälle: Unfallopfer kühlen schnell aus. Hauptsächlich geschieht das durch mangelnde Bewegung nach einer Verletzung. Aber auch nach Spaltensturz oder Lawinenverschüttung kann man sich oft nicht mehr viel bewegen. Die Vermeidung von und der Schutz vor o. g. Ursachen ist eine wichtige Maßnahme gegen Unterkühlung und Erfrierungen! Wie immer sollte man es erst garnicht zu einer prekären Situation kommen lassen. Enorm wichtig ist zweckmäßige, nicht zu enge und nicht zu weite Kleidung: siehe > Ausrüstung Nasse Wäsche sollte man sofort wechseln! Die Füsse kann man auch bei komplizierten Verhältnissen öfter waschen und die Socken öfter gegen trockene auswechseln, das beugt Erfrierungen vor. Windstille Situationen schaffen! In der Schneehöhle, im Biwaksack oder in dichter Kleidung wird der Wind-Chill-Effekt gebremst. Unbedingt sollte man Erschöpfungen vermeiden, Erschöpfung und Unterkühlung gehen oft Hand in Hand. Immer genügend Nahrung und Flüssigkeit aufnehmen, Milchprodukte und Fleisch geben dem Körper Wärme, natürlich auch warme Getränke. Viel mehr zum Thema Unterkühlung siehe > Unterkühlung Erste Hilfe bei Kälteschäden siehe > Erste Hilfe |
Mückenschutz |
Ein effektiver Mückenschutz bietet eine gute Vorbeugung für diverse Tropenkrankheiten, die durch Mücken übertragen werden. Er ist wichtiger als jede Prophylaxe, die die Krankheit ja nicht verhindert, sondern nur auf Verdacht behandelt. Außerdem gibt es für viele Tropenkrankheiten keine Prophylaxe. Hier beschreibe ich in Stichworten nur ein paar Maßnahmen zum Mückenschutz. Mehr zur Gefahr von Mückenstichen und deren Vermeidung siehe unter > Mücken & Mückenschutz. In mückenreichen Gebieten, besonders den Tropen und Subtropen, sollte der Reisende immer Kleidung tragen, die auch Arme, Beine und Füße so weit wie möglich bedeckt. Vor allem in der Dämmerung! Helle Kleidung wirkt hier besser als dunkle. Außerdem erkennt man die Mücken besser, die sich zum Angriff bereit machen. Außerdem sollte man Mückenabwehrmittel zum Einreiben benutzen! Nicht jede Körperstelle ist von Kleidung bedeckt, und durch eng anliegende Kleidung wie Socken stechen die Mücken hindurch. In extremen Fällen kann man auch ein spezielles Mückennetz für den Kopf tragen. Nachts sollte man immer ein intaktes Moskitonetz benutzen oder in Hotels mit mückendichten Zimmern nächtigen. Klimaanlagen halten Mücken fern. Auch sog. Coils können die Zahl der aufdringlichen Mücken reduzieren, wenn auch nicht zu 100 %. Mehr Infos zu diesem Thema unter > Mücken & Mückenschutz |