Rettungsdecke
Wandern


Tipps und Tricks für die Alu-Rettungsdecke. Wie wende ich sie an?

Wetterumschwung in den Alpen: Zugspitze

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Allgemeines & Spezielles

Die Alu-Rettungsdecke sollte bei Touren im Gebirge in jedem Rucksack dabei sein. Heutzutage ist sie auch Bestandteil in jedem Erste-Hilfe-Set.

Die Rettungsdecke wiegt nicht viel, kann aber vielseitig eingesetzt werden. Gedacht ist sie vor allem zum Warmhalten von verletzten Personen. Und hier ist sie oft lebenswichtig, denn wenn Bergsteiger oder Wanderer, die möglicherweise schon etwas erschöpft sind, durch Verletzungen am Weitergehen gehindert werden, oder sich möglicherweise kaum noch bewegen können, ist die Unterkühlung eine der größten Gefahren.

Wanden & Trekking. Den Verletzten Warm halten

In solchen Fällen kann man den Verletzten mit der Rettungsdecke abdecken oder ihn darin einwickeln. Hat man mehrere Rettungsdecken dabei, dann isoliert man vor allem auch den Untergrund, auf dem der Verletzte liegt. Moos, Zweige oder ähnliches Material - vielleicht auch nicht benötigte Kleidung, Schlafsack, Rucksack - wird untergelegt, darauf kommt die Rettungsdecke.

Wer nie bei einer Rettungsübung den Verletzten gespielt hat, kann sich vielleicht nicht vorstellen, wie schnell man in solchen Situationen auch ohne Feuchtigkeit in der Kleidung und ohne Erschöpfung friert.

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Regen und Wind

Wanden & Trekking. Die Windel

Aus der Rettungsdecke kann man sich auch ein provisorisches Kleidungsstück basteln. Sie wird dann unter der äußersten Kleidungsschicht getragen.

Dazu breitet man sie auf dem Rücken aus, sodass dieser weitgehend bedeckt ist. Den unteren Teil zieht man zwischen den Beinen nach vorne durch, breitet ihn auf dem Unterkörper aus und stopft den Rand in den Hosenbund. Den oberen Teil der Rettungsdecke zieht man über die Schultern und den Kopf und formt so eine Art Kapuze.

Das ist erst mal eine relativ instabile Angelegenheit. Zieht man dann aber noch eine Jacke oder einen Pullover darüber, liegt die Decke fest am Körper an. Anschließend unter der Jacke noch etwas nacharbeiten, damit die Rettungsdecke eine größtmögliche Fläche schützt.

Wetterumschwung in den Alpen: Zugspitze
Unterkühlung: Schon kleine Unfälle können gefährlich werden.

Wanden & Trekking. Regenschutz und Windschutz

Wanden & Trekking. Provisorische Regenjacke

Besonders in Situationen, wo man plötzlich vom Regen überrascht wird und - aus Leichtsinn oder Dummheit - keine Regenkleidung dabei hat, ist die Windel-Methode hilfreich. Das gleiche gilt für Auskühlung durch Wind. Hier würde auch die Regenjacke helfen, aber wenn die nicht dabei ist, hilft auch die Rettungsdecke. Das ist natürlich nur ein absoluter Notbehelf und soll das Überleben sichern. Eine Rettungsdecke ist kein Ersatz für gute Regenkleidung.

Wanden & Trekking. Provisorischer Regenponcho

Bei Regen und wenig Wind kann man aus der Rettungsdecke auch leicht einen Regenponcho basteln. Ein Loch für den Kopf an der richtigen Stelle, und schon ist der Poncho fertig. Der Kopf ist dann dadurch natürlich nicht geschützt.

Transport von Verletzten

Auch zum Transport von Verletzten über kurze Strecken ist die Rettungsdecke hilfreich. Der Verletzte kann auf die Decke gelegt werden (> wie man das macht), und mindestens 4 Helfer passen die Decke an den vier Ecken an und tragen die Person aus der Gefahrenzone oder zum Landeplatz des Hubschraubers.

Die Rettungsdecke ist stabiler, als man zuerst meint. Um die Ecken der Rettungsdecke besser fassen zu können, kann man hier Steine, Sand oder Holzstücke einrollen. Hat man noch mehr Helfer, sollten auch die Seiten der Decke gegriffen werden.

Für einen längeren Transport Verletzter, der sowieso außerordentlich schwierig ist, hilft diese Methode aber wenig. Aus einem Biwaksack und einigen Stöcken - auch Wanderstöcken - kann man eine stabilere Trage bauen (> Biwaksack-Trage).

Den Rucksack kann man im Notfall zur Rückentrage umfunktionieren. Man leert den Rucksack, setzt ihn auf und schiebt zwei Wanderstöcke am Rücken über den Hüftgurt. Sie sollten jetzt rechts und links der Hüfte etwas heraus ragen. Nun nimmt man den Verletzten Huckepack. Der sitzt dann quasi mit dem Oberschenkel auf den Stöcken.

Literatur ...

Siehe > Handbücher Bergrettung & Notfälle