Bären - Trekking in Bear Country
Wandern

Wandern und Trekking in Nationalparks und anderen Bärengebieten. Verhalten im Bärengebiet und bei Kontakt mit Bären sowie Vorsichtsmaßnahmen.

Bären-Kontakt beim Trekking

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Bären-Gefahr und -unfälle

Die Gefahr von Bärenangriffen während des Wanderns hängt von verschiedenen Faktoren ab, z.B. der Region, in der man wandert, der Art des Bären (Schwarzbär, Eisbär oder Grizzlybär) und dem Verhalten des Wanderers. Normalerweise sind Bären scheu und vermeiden den Kontakt mit Menschen. Dennoch ist es wichtig, sich der potenziellen Gefahren bewusst zu sein und Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.

Die meisten Unfälle mit Bären passieren, wenn der Bär überrascht wird, besonders Bärinnen mit Jungen, oder wenn er eine Nahrungsquelle verteidigen will.

Der Mensch sollte niemals Bären füttern oder sich Bären nähern! Dabei spielt keine Rolle, um welche Bärenart es geht.

Wanden & Trekking. Bärenkontakt vermeiden

Am Besten ist es, wenn man gar nicht erst in eine gefährliche Situation kommt. Daher sollte man sich so verhalten, dass der Bär frühzeitig gewarnt wird und dem Wanderer ausweichen kann. Dabei hilft beim Trekking lautes Singen, schepperndes Blechgeschirr am Rucksack oder ein kleines Glöckchen, dass man sich in einen Schürsenkel einbindet und das bei jedem Schritt klingelt.

Besondere Sorgfalt gilt im Umgang mit Nahrungsmitteln. Diese könnten den Bären anlocken. Wer im Bärengebiet Nahrungsmittel im Zelt lagert, handelt grob fahrlässig bis lebensmüde. Lebensmittel, aber auch z.B. nach Fisch riechende Kleidung oder andere verlockende Gegenstände hängt man hoch zwischen zwei Bäumen auf (s.u.) oder auf speziellen Gestellen, die z.B. in den einschlägigen Nationalparks an Campstellen eingerichtet sind.

bärensicheres Proviantlager

Wanden & Trekking. Verhalten in Bärengebieten

Bären-Warnungen der Nationalpark- und anderer Ranger oder Einheimischer solltest Du immer ernst nehmen und beachten! Gesperrte Gebiete nicht betreten!

Trekking solltest Du nicht allein, sondern besser in einer Gruppe betreiben! Dabei solltet Ihr Euch genau über die Verhältnisse im geplanten Wandergebiet erkundigen. Nicht mit Hunden im Bärengebiet wandern!

Beim Trekking solltest Du laute Geräusche machen, z. B. eine kleine Glocke an den Rucksack oder den Schuh binden! Besondere Vorsicht solltest Du in der Nähe von rauschendem Wasser (wo der Bär Euch nicht hört) walten lassen oder wenn Du gegen den Wind gehst! Wanderer sollten möglichst in offenem Gelände bleiben und Kinder an die Hand nehmen!

Während der Wanderung oder Kanutour kannst Du immer auf Bärenspuren achten: Prankenabdrücke, Grabestellen, abgeknickte Zweige etc. können einen oder mehrere Bären anzeigen.

Besondere Vorsicht gilt in Gebieten mit Beeren, Fisch, Nüssen etc., hier sieht der Bär Dich ggf. als Nahrungskonkurrenten! Aus dem selben Grund solltest Du von toten Tieren immer weit wegbleiben, der Bär könnte auch diese Nahrungsquelle verteidigen! Der Aasgeruch, aber auch kreisende Raben, Krähen oder Geier zeigen Dir einen Kadaver an!

Nahrungsmittel und Müll solltest Du immer bärensicher aufbewahren, nicht nur nachts! In Parks kannst Du die vorgesehenen Einrichtungen nutzen. Sonst kann man die Nahrung zwischen 2 Bäumen aufhängen (mind. 4 m hoch mit Abstand von mind. 1 m zu den Bäumen). Wo das nicht geht, bärensichere Container benutzen! Die sind aber beim Trekking ziemlich unhandlich. Müll solltest Du nicht vergraben, schon garnicht in der Nähe eines Zeltplatzes! Abwässer solltest Du weit unterhalb (stromabwärts) vom Camp entsorgen!

Stark riechende Nahrung sollte man beim Trekking in Bärengebieten generell vermeiden! Gefriergetrocknete Speisen und/oder in Plastik verschweißte Nahrung, die man ja sowieso auch aus Gewichtsgründen beim Trekking oft nutzt, sind am Besten.

Die Verpflegung solltest Du nicht im oder beim Zelt kochen und den Zeltplatz penibel sauber halten! Das werden Dir auch die danken, die nach Dir an dieser Stelle übernachten wollen.

Geruch von Essen in Kleidung oder Schlafsack gilt es zu vermeiden! Z.B. beim Angeln ist das nicht ganz leicht. Ggf. kannst Du andere Kleidung zum Schlafen benutzen!

Achtung! Auch riechende Kosmetika können Bären anlocken. Des nachts solltest Du immer eine Taschenlampe bei Dir tragen!

Den geplanten Zeltplatz solltest Du entfernt von Wildwechseln und rauschenden Flüssen anlegen und ihn vor dem Zeltaufbau auf Bärenspuren untersuchen! Ggf. kannst Du Dir schon mal einen nahen Baum zum Hochklettern aussuchen. Aber Achtung, einige Bärenarten klettern vermutlich besser als Du!

Tibetbär - Tibetischer Schwarzbär

Wanden & Trekking. Bei Bärenkontakt

Manchmal lässt es sich aber trotz Vorsicht nicht vermeiden, und man gerät nahe an einen Bären heran. Das Gelände ist vielleicht unübersichtlich oder der Bär wird durch Essensgerüche angelockt. Nun heißt es wie immer: Zuerst mal ruhig bleiben! Am besten, man zieht sich langsam zurück und spricht dabei mit beruhigender Stimme. Auch wenn der Bär sich nähert, weiter langsam zurück ziehen, nicht rennen. Der Bär ist sowieso schneller.

Wanden & Trekking. Man sollte also ...

Ruhig bleiben!
Sich aus dem betreffenden Gebiet zurückziehen oder einen großen Umweg darum machen!
Wichtig ist, wie auch bei anderen wilden Tieren, dem Bären immer einen Fluchtweg zu lassen!
Nicht rennen! Langsam zurückziehen, den Bären dabei beobachten und mit ruhiger sanfter Stimme sprechen!
Der Bär kann sich nähern oder einen Scheinangriff starten. Nicht erschrecken! Langsam weiter zurückziehen!
Beim Zurückziehen kann man seinen Rucksack oder Ähnliches liegen lassen, das könnte den Bären ablenken!
Immer das Verhalten des Bären beobachten: Die Kiefer zusammenschlagen, brüllen oder den Kopf herunterbeugen mit den Ohren zurück zeigt ein agressives Verhalten und kann einen Angriff einleiten.

Wanden & Trekking. Bei Angriffen

Wenn der Bär wirklich angreift, hat man ein Problem. Trotzdem muss das nicht das Ende bedeuten. Entscheidend ist aber, dass man weiter ruhig und kontrolliert bleibt.

Wenn es noch möglich ist, schnell einen sicheren Platz wie ein Fahrzeug oder ein Gebäude aufsuchen. Auf einen Baum zu klettern kann helfen, es kann aber auch sein, dass der Bär hinterher klettert.

Im letzten Moment kann Schreien und mit den Armen rudern den Bären verunsichern. Totstellen nützt zumindest bei Schwarzbären nichts. Erfolgt der Angriff, soll man sich mit allen zur Verfügung stehende Gegenständen verteidigen!

Beim Trekking in Bärengebieten kann man sich auch auf Angriffe vorbereiten. Z.B. Pfefferspray gegen Bären hilft gut, wenn es nicht gerade sehr windig ist. Man sollte genau wissen, wie man das Bärenabwehrspray benutzt!

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Eisbären (Polarbären)

Menschen werden von Eisbären im Normalfall nicht als Jagdwild angesehen. Als vorrangiger Fleischfresser ist der Eisbär aber dennoch für den Menschen prinzipiell gefährlicher als andere Bärenarten.

Eisbären beim Trekking

Aufgrund der dünnen Besiedlung der Arktis kommt es zwar verhältnismäßig selten zu Konfrontationen, und doch wird immer wieder über für Menschen tödlich endende Begegnungen berichtet, überwiegend mit hungrigen, gerade von der Mutter entwöhnten Jungbären. Hierbei haben die Menschen sich oft unvorsichtig verhalten.

Bei Touren im Eisbärengebiet sollte man sich genau über das Gefährdungspotential informieren und ggf. ein Gewehr dabei haben (und das richtig benutzen können).

Grönland

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Schwarzbären

Der Schwarzbär heißt in Nordamerika Black Bear und auf Schlau Ursus americanus Pallas.

Schwarzbären - Kontakt beim Trekking

Seine Farbe variiert von schwarz und braun über zimt bis blond. Häufig sind Schwarzbären schwarz/braun mit einem weißem Fleck auf der Brust. Auf 4 Beinen stehend erreicht der Schwarzbär eine Höhe von 90 cm (Schulterhöhe). Der Bär wird bis zu 150 cm lang und erreicht ein Gewicht von 50 bis 270 kg.

Typische Kennzeichen für den Schwarzbären sind sein gerades Gesichtsprofil und kurze gebogene Klauen.

Verbreitet ist der Schwarzbär in Nordamerika vor allem in Waldgebieten, aber auch in besiedelten Gebieten. Er hat vergleichsweise wenig Respekt vor menschlichen Siedlungen, Verkehrswegen und - bei Gewöhnung, z.B. in Touristengebieten - vor dem Menschen selbst. Schwarzbären neigen aber dazu, Konfrontationen zu meiden. Obwohl er nicht von sich aus aggressiv gegen Menschen agiert, ist das häufige Zusammentreffen mit dem Menschen für beide nicht ganz ungefährlich.

Der Schwarzbär liebt Gewässer wie Flüsse und Seen. Er frisst Beeren, Gras, Kräuter, Fische, Vögel wie Enten, diverse Säugetiere und auch Aas.

Schwarzbär

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Grizzlys

Der Grizzly (Ursus arctos horribilis Ord) gehört zur Art der Braunbären und der Begriff "North American Brown Bear" wird manchmal verwendet, um sie von anderen Braunbären zu unterscheiden. Ein anderer Spitzname für den Grizzly, Silvertip, bezieht sich auf die silbrige Spitze der Haare auf dem Rücken und den Schultern von Grizzlybären. In verschiedenen Regionen Nordamerikas können auch lokale Namen wie "Alaskan Brown Bear" oder "Canadian Brown Bear" je nach geografischem Standort verwendet werden.

Grizzly beim Trekking

Grizzlys sind selten Schwarz, meist eher braun oder blond. Die Schulterhöhe reicht bis über 1 m, die Länge bis um 2 m. Damit erreicht er ein Gewicht von 200 - 450 kg. Typisch ist ein konkaves Gesichtsprofil, ein charakteristischer Buckel und lange gebogene Klauen. Damit ist der Grizzly ein guter Kletterer!

Der Grizzly lebt meist in halboffenem Gelände in der Nähe von Flüssen und Seen. Das Hochland durchwandert er in Spätsommer und Frühherbst, hinab ins Tal geht es oft im Frühjahr. Dort frisst er z.B. Beeren, Gras, Kräuter, Fisch, Enten und verschiedene Säugetiere, auch als Aas.

Grizzly

Grizzlybären verteidigen ihr Territorium, insbesondere wenn sie sich bedroht fühlen. Es ist daher wichtig, in Gebieten mit Grizzlybären besondere Vorsicht walten zu lassen. Vor allem überraschende Begegnungen sollte man vermeiden, z.B. durch laute Geräusche. Dazu gibt es kleine Glöckchen, die man in seine Schnürsenkel einbinden kann. Man kann aber auch sein Kochgeschirr am Rucksack scheppern lassen. In der Dämmerung oder bei Nacht sollte man besonders vorsichtig sein und nicht in Gebieten mit Grizzlys wandern.

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Literatur zu Bären

Was ist was, Band 115, Bären: Alles Wissenswerte über Bären einfach erklärt.

Bären - Alltag auf vier Tatzen: Das geheime Leben der Bären in Europa

Lebendige Wildnis. Tiere der Gebirge. Pandas, Kondore, Braunbären, Lamas, Makaken, Gemsen, Murmeltiere, Dickhornschafe.