Geier und Adler
Wandern

Adler und Geier sind weltweit verbreitet und auf Bergwanderungen und Trekkingtouren häufig zu sehen. Sie sind immer eindrucksvoll und interessant. Hier ein paar Beispiele von Greifvögeln, die in gängigen Trekkingregionen beheimatet sind.

Gänsegeier

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Bartgeier

Der Bartgeier ist mit seiner Flügelspannweite von bis zu 3 m der größte Vogel Europas und gehört zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt. Einst in Europa fast ausgerottet, hat sich die Population in den letzten Jahrzehnten wieder etwas erholt. Das liegt auch an aufwändigen Wieredansiedlungs- und Auswilderungsprojekten, die z.B. in den Hohen Tauern oder anderen Regionen der Alpen durchgeführt wurden.

Der Bartgeier wird auch Lämmergeier genannt. Auf seine Ähnlichkeit zu einem Adler weisen Namen wie Bartadler, Goldadler oder Greifadler hin. Goldgeier, Bartfalk, Berggeier, Beinbrecher oder Knochenbrecher sind weitere Bezeichnungen, die der Volksmund diesem Geier gegeben hat. Letztere weisen darauf hin, dass der Bartgeier Knochen aus großer Höhe auf Steine fallen lässt, um sie zu zerschmettern und die kleinen Knochenstücke und das Knochenmark zu verschlingen.

Bartgeier

Erwachsene Bartgeier haben ein kontrastreiches Körpergefieder. Die Oberseite ist grauschwarz. Kopf, Hals und die Körperunterseite sind oft weiß bis rostrot. Junge Bartgeier sind überwiegend grauschwarz, nach fünf bis sieben Jahren ist die Art ausgefärbt. Männchen und Weibchen sind relativ ähnlich.

Über den Schnabel des Bartgeiers hängen auffällige borstenartige schwarze Federn. Auf sie geht der Name Bartgeier zurück. Die Augen sind von einem roten Ring umgeben, die Intensität dessen Färbung spiegelt die Erregung des Vogels wieder. Der Bartgeier hat lange, relative schmale und zum Ende hin deutlich zugespitzte Flügel, die beim Gleiten leicht nach unten hängend gehalten werden. Der Schwanz ist lang und keilförmig.

Der Bartgeier ist insgesamt deutlich schmalflügeliger und langschwänziger als die meisten anderen Geier. In seinem Flugbild ähnelt er mit den langen spitzen Flügeln und dem langen, spatelförmigen Schwanz einem übergroßen Falken. Er ist ein ausgezeichneter Segler, der schon geringste Aufwinde nutzen kann.

Bartgeier

Die Flügelspannweite des Bartgeiers beträgt 2,5 - 3 m, seine Körperlänge 100 - 130 cm, sein Gewicht 5 - 7 kg. Bartgeier erreichen mit 5 - 7 Jahren ihre Geschlechtsreife.

Der Bartgeier ist in Afrika zu sehen, in den Pyrenäen, der Sierra Nevada und anderen Gebirgen Spaniens, in weiteren Bergregionen Südeuropas, in Gebirgen Südwest- und Zentralasiens wie dem Himalaja und dem Karakorum, in der Mongolei und in Zentralchina.

Typischer Lebensräume des Bartgeier sind Bergregionen oberhalb der Baumgrenze. Sie sind durch große Höhenunterschiede, steile Felswände, gute Thermik und starke Aufwinde geprägt. Die Lebensräume müssen Frischwasser und Rotbadestellen (eisenoxidhaltige Schlammstellen) aufweisen. Unzugängliche Felsnischen sind notwendig, damit die Bartgeier zur Brut kommen.

Wichtig ist für den Bartgeier, dass es Beutegreifer wie Bär, Wolf oder Luchs oder große Greifvögeln wie Steinadler in der Region gibt. Er übernimmt von ihnen einen Teil der Beute, da er wie andere Geier nicht selbst jagen kann.

In Europa halten sich Bartgeier in Höhen zwischen 1.000 und 3.000 m auf. Im Himalaya kommen sie bis zu 7.800 m vor. Bartgeier sind nur in unmittelbarer Nähe ihres Nestes aggressiv gegenüber Artgenossen und anderen Greifvögeln. Sie sind Standvögel, die das ganze Jahr über in ihrem Brutrevier bleiben.

Bartgeier leben nahezu ausschließlich von Knochen und Aas. Ausgewachsene Vögel können bis zu 20 cm lange und 3 cm dicke Knochen ohne Zerkleinerung verschlucken. Um größere Knochen zu zerkleinern, lassen Bartgeier diese aus 60 - 80 m Höhe auf Felsen fallen, um schluckbare Stücke zu erhalten. Sie sind dabei sehr geduldig und lassen Knochen, wenn nötig, bis zu 40 Mal herabfallen. Die einzige lebende Beute bilden Landschildkröten im Mittelmeerraum. Der Bartgeier trägt die Schildkröten mit seinen für Geier sehr beweglichen Krallen in die Luft und lässt sie, ebenso wie Knochen, aus großer Höhe fallen.

Die Neigung, Knochen fallen zu lassen, ist Bartgeiern angeboren. Technische Fertigkeit erwerben sie jedoch erst im Laufe der Zeit. Erfahrene Vögel setzen zu einem Sturzflug an und schleudern den Knochen herab, um damit die Energie des Aufpralls zu steigern.

Entdeckt ein Bartgeier einen Kadaver, kreist er erst eine Zeit lang über diesem. Dann landet er in einiger Entfernung vom Kadaver und nähert sich diesem zu Fuß. Beute, die er nicht sofort verzehrt, bewahrt er in größeren Nahrungsverstecken wie in seinem Horst auf.

Mit der Spezialisierung auf Knochen, von denen erwachsene Tiere ausschließlich leben können, hat der Bartgeier eine Nahrungsnische gefunden, die ihm von keinem anderen Tier streitig gemacht wird. Er wartet daher auch geduldig ab, bis sich Beutegreifer wie Füchse, Wölfe, Bären oder auch andere Geier am Kadaver gesättigt haben. Verteilungskämpfe mit anderen Tieren kommen nicht vor.

Bartgeier

Bartgeier trinken häufig. Sie sind daher auf Frischwasserquellen in ihrem Lebensraum angewiesen und nehmen auch Schnee auf.

Bartgeier bauen Horste in unzugänglichen Felsnischen. Die Horste werden im Herbst begonnen und von den in festen Partnerschaften lebenden Bartgeiern immer wieder genutzt. Ältere Horste können mit einer Breite von drei Meter und zwei Metern Höhe gewaltige Ausmaße annehmen. Beim Nestbau verarbeiten die Bartgeier neben Ästen auch Knochen und polstern die Mulde mit Federn und Tierhaaren aus. Sie nutzen zum Auspolstern auch Stoffreste und Papier, angeblich auch mal einen Teppich.

Die Brut findet zur Optimierung des Nahrungsangebotes im Winter statt. Ihre Eier legen die Vögel im späten Dezember oder Januar. Die Jungvögel, die überwiegend im März schlüpfen, kommen dann zur Welt, wenn die Schneeschmelze einsetzt und zahlreiche Tierkadaver von im Winter umgekommenen Tieren freigelegt werden. Bartgeiern fällt in dieser Zeit die Nahrungsbeschaffung sehr leicht.

Das zweite Ei als biologische Reserve: Bartgeier legen gewöhnlich zwei Eier. Die Eiablage des zweiten Eies erfolgt ca. eine Woche nach der Ablage des ersten. Der daraus schlüpfende Jungvogel ist i. d. R. nicht in der Lage, sich gegen den etwas älteren Jungvogel im Kampf um das Futter durchzusetzen. Er stirbt innerhalb weniger Tage.

Die Jungvögel: Während die ausgewachsenen Bartgeier Standvögel sind, streifen Jungvögel herum. Dabei verlassen sie jedoch nur selten die Gebirge. Auf ihren Streifzügen schützt sie unter anderem ihr Jugendkleid vor Aggressionen von Revierinhabern. Erwachsene Vögel dulden Vögel im Jugendkleid sogar an der Beute.

Der Bartgeier trug über lange Zeit den Namen Lämmergeier, weil man in diesem Vogel fälschlicherweise einen Jäger von Lämmern und Gämsen sah. Es wurde ihm sogar angedichtet, dass er gelegentlich ein Kind davontrage. Zu diesem Ruf trug wohl sein beachtliche Körpergröße bei. Lebte der Bartgeier in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch fast überall in den Alpen, wurde er in weniger als 100 Jahren dort restlos ausgerottet.

In den 1970er Jahren gab es wieder große Mengen wild lebender Huftiere, die als Beute für den Bartgeier in Frage kamen. Dazu trat ein neues Gesetz in Kraft, das den Bartgeier schützte und die Anwendung von Strychnin in Ködern untersagte. Junggeier aus Gefangenschaftszucht entwickelten sich problemlos zu überlebensfähigen Individuen. Die Vögel finden nach wie vor gute Lebens- und Brutbedingungen in den Alpen. 2005 gab es 27 in Freiheit geborene Bartgeier in den Alpen.

Gänsegeier

Der Gänsegeier hat einen kleinen Kopf, der im Flug gekrümmt abwärts hängt, sehr große, oft dreieckig wirkende Flügel und einen kurzen, abgeschnitten wirkenden Schwanz. Er ist deutlich breitflügeliger und kurzschwänziger als der Bartgeier. Junge Gänsegeier sind dunkler als ausgewachsene Tiere. Ausgewachsene Tiere haben weiße Daunen an Kopf und Hals und eine weißliche Halskrause.

Gänsegeier

Die Flügelspannweite des Gänsegeiers beträgt 2,5 bis knapp 3 m, seine Körperlänge liegt bei 1 m, sein Gewicht bei 5 bis 6 kg.

Der Gänsegeier wird 30-40 Jahre alt und er wird mit 5-7 Jahren geschlechtsreif. Er legt ein Ei im Januar oder Februar, brütet um die 50 Tage und die Jungen bleiben 110 bis 120 Tage im Nest. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus Aas. Gänsegeier können lose Kolonien bilden und sind recht standorttreu. Er bewegt sich oft in Schwärmen aus mehreren Tieren. Typischer Lebensraum in Europa sind die Gebirgsregionen, anderswo auch das Flachland.

Gänsegeier

Der Gänsegeier kommt in Marokko, Algerien, Spanien, Sardinien, entlang der östlichen Adriaküste und nach Süden zunehmend auch bis weit ins Landesinnere vor. Er ist in Griechenland, der Türkei, an der östlichen Mittelmeerküste und über den Irak bis nach Persien verbreitet. Einzelne Tiere wandern von Slowenien kommend bis nach Österreich. Dort gibt es am Salzburger Zoo auch eine größere, halb wild lebende Gruppe, die im Sommer auch in den Hohen Tauern herumstreift und bereits frei gebrütet hat.

Eine Auswilderung im französischen Zentralmassiv war erfolgreich. In der Schweiz, besonders im Schweizer Jura, wurden über 50 Gänsegeier erfasst. Die Population in Mitteleuropa scheint momentan stark zu wachsen. Dieser enorme Einflug ist vermutlich auf Nahrungsmangel in Spanien und Südfrankreich infolge Richtlinien der Europäischen Union zur Beseitigung von Tierkadavern zurückzuführen. Dort nehmen die Bestände nämlich ab.

Gänsegeier

Schneegeier - Himalajageier

Der Schneegeier oder Himalayageier ist ein Altweltgeier aus der Gattung der Gänsegeier. Er ist durch den weißen, kahlen Kopf, die weiße Halskrause, den gelblichen Schnabel, sehr breite Flügel und einen kurzen Schwanz gekennzeichnet. Er ist noch größer als der ähnliche Gänsegeier. Der weißliche Körper kontrastiert stark mit den dunklen Flugfedern.

Schneegeier, Himalayageier

Der Schneegeier ist in den Gebirgen Zentralasiens verbreitet. Er hält sich meist oberhalb von 1.200 m auf und erreicht Höhen von bis zu 6.000 m über dem Meeresspiegel.

Der Schneegeier ernährt sich von Aas, das er im Flug aus der Luft erspäht. Meist ist er nicht der erste am Kadaver, sondern wird durch die Anwesenheit von Krähen und Bartgeiern angelockt. Beim Fressen geht er aggressiv gegen Konkurrenten vor, ist jedoch Wölfen, anderen Raubtieren und auch den stärkeren Mönchsgeiern unterlegen.

Wie der Gänsegeier beginnt auch der Himalayageier früh im Jahr zu Brüten. Das einzige Ei wird manchmal schon im Dezember gelegt, damit die Aufzucht der Jungen in der Zeit stattfindet, wenn nach dem Winter viel Aas gefunden wird. Der junge Geier benötigt von der Eiablage an zwischen sechs und acht Monate bis zum Verlassen des Nestes. Schneegeier brüten in kleinen Kolonien auf Felsklippen in 1200 m bis 4500 m Höhe. Die Horste, die im Lauf der Zeit immer größer werden, stammen entweder von anderen Greifvögeln oder werden selbst neu angelegt.

Schmutzgeier

Der Schmutzgeier ist ein Altweltgeier und ist der kleinste Geier in Afrika.

Sein Gefieder ist weiß mit schwarzen Schwungfedern, was besonders im Fluge auffällt. Im Kehlbereich sind die Federn gelblich. Der Kopf ist um das Gesicht herum unbefiedert, faltig und leuchtend gelb. Der Schnabel ebenfalls, mit einer schwarzen Spitze. Die Füße sind weiß oder gelb. Der Schwanz ist keilförmig. Bei Jungvögeln ist das Gefieder zunächst gelbbraun, etwas gefleckt, und wird bis zum Erwachsenenalter mit etwa fünf Jahren immer weißer.

Schmutzgeier

Die Größe des Schmutzgeiers beträgt 60 - 70 cm, sein Gewicht 1,5 - 2,2 kg, die Spannweite ist bis zu 170 cm.

Schmutzgeier leben gesellig in kleinen Gruppen. In der Savanne trifft man sie oft nur paarweise an. Am Aas sind sie meist die letzten, die Beute ergattern können.

Die Brut findet auf Felsen und Klippen statt, meist in kleinen Höhlen oder unter überhängenden Felsvorsprüngen. Zwei Eier werden ca. 40 Tage bebrütet. Jungvögel werden mit 80 Tagen flügge. Die Nester wirken überdimensioniert und unordentlich. Das Nest ist mit weichen Materialien und Tierhaaren, aber auch mit menschlichem Müll ausgepolstert. Nahrungsreste sammeln sich im Nest und vergammeln dort.

Grundlage der Nahrung ist Aas aller Art, auch tote Kleintiere wie Reptilien, Fische, Insekten etc.. Schmutzgeier scheuen die Nähe des Menschen nicht und sitzen in manchen afrikanischen Dörfern auf den Hütten oder auf Bäumen mitten im Dorf. Hier und da suchen Schmutzgeier Müllkippen nach nahrung ab.

Eine Besonderheit ist der Verzehr des Inhaltes von Straußeneiern. Um die harte Schale zu zerbrechen, benutzen die Vögel Steine mit einem Durchschnittsgewicht von 50 g, es werden aber auch Steine bis zu 500 g benutzt. Diese suchen die Geier ggf. auch fern vom aufgefundenen Straußengelege, fliegen mit den Steinen im Schnabel zurück und schleudern die Steine so lange auf die Eier, bis diese zerspringen. Nach mehreren Versuchen mit einem zu leichten Stein, holen sie ggf. einen größeren herbei. Den flüssigen Inhalt des Eis oder die Straußenembryos verzehren sie an Ort und Stelle.

Der Schmutzgeier ist in ganz Afrika verbreitet, kommt aber auch in Teilen Asiens und Europas, z.B. im mediterranen Gebiet, auf den Kapverdischen und Kanarischen Inseln vor.

Kondor / Condor (Anden-)

Der Andenkondor gehört zu den Neuweltgeiern. Er ist einer der größten Vögel der Erde.

Der Kondor oder Condor hat eine Körperlänge von über einem Meter und kann ein Gewicht von 12 Kilogramm erreichen. Seine Flügelspannweite kann bis zu 3,20 Meter erreichen. Damit besitzt er eine der größten Flügelspannweiten (neben der des Albatrosses) - mit der soll er eine Flughöhe von bis zu 7000 Metern erreichen.

Der Kondor besitzt weiße Federn auf der oberen Gefiederhälfte sowie eine flaumige und weiße Halskrause. Der Kopf ist rötlich gefärbt. Der Andenkondor kann ein Alter von über 70 Jahren erreichen. Im Unterschied zum Kalifornien-Kondor trägt beim Andenkondor das Männchen einen fleischigen Kamm.

Kondor

Die Brutzeit eines Eis beträgt bis zu 65 Tage. Das Junge wird zweimal am Tag gefüttert, später nur noch einmal. Nach 6 Monaten wird der Jungvogel flügge. Die Jungtiere haben bis zum Alter von 8 Jahren eine braune Gefiederfarbe, die dann in schwarz-weiß wechselt.

Das Verbreitungsgebiet des Andenkondors reicht von Kolumbien entlang der Anden bis nach Patagonien. Sie halten sich hauptsächlich in gebirgigen Gebieten auf, in denen sie die wechselnden Luftströmungen für ihren Gleitflug ausnutzen. Oftmals legt der Kondor auch kurze Strecken zu Fuß zurück.

Der Kondor gehört zu den bedrohten Arten auf dieser Erde. Viele Tierschützer haben es sich zum Ziel gesetzt, die Kondore nachzuzüchten und sie auszuwildern. In den letzten Jahren wurden mehrere Kondore gefangen und aufgezogen. Über 40 Andenkondore konnten so im Norden Südamerikas ausgewildert werden.

Kondor, Peru

Der Andenkondor gehört zu den Nationalzeichen von Kolumbien, Ecuador, Bolivien und Chile und ist auf deren Wappen zu sehen.

Der Tod des Andenkondors ist sagenumwoben. Angeblich schwingt er sich in luftige Höhen, um seinen Tod im Sturzflug zu finden, indem er gegen eine Felswand fliegt und an ihr zerschellt. Knochenfunde konnten diese Theorie bisher zumindest nicht wiederlegen.

Lange wurde die Familie der Neuweltgeier zur Ordnung der Greifvögel gezählt. Nach neusten Erkenntnissen zählen sie aber zur Ordnung der Schreitvögel. Das geschieht aufgrund folgender Merkmale, welche sie mit Storchartigen gemeinsam haben:
  1. Die Arten der Neuweltgeier besitzen weder Greifklauen noch einen Stimmapparat
  2. Bei der Paarung zeigt sich ein Schnäbelverhalten
  3. Bei Neuweltgeiern lässt sich ein Kotbespritzen der Füße beobachten
  4. Die chemische Zusammensetzung des Bürzelsekrets ist dem von Schreitvögeln sehr ähnlich

Kondor

Mönchsgeier

Der Mönchsgeier gehört zu den Altweltgeiern. Er ist über einen Meter lang und damit noch größer als der Gänsegeier und nach dem Bartgeier der größte Greifvogel Europas. Er hat ein einfarbig dunkelbraunes Gefieder, welches aus der Ferne schwarz wirkt. Sein kurzer, nackter, bläulich-rosafarbene Hals ist von einer dunklen Federkrause umgeben. Er brütet vorwiegend in wilden Bergwäldern und kommt in Europa nur noch in den Pyrenäen, auf Mallorca und auf der südlichen Balkanhalbinsel vor.

Mönchsgeier

Auf Mallorca gibt es eine Naturschutzorganisation zur Erhaltung des seltenen Mönchgeiers. Sie betreibt Zählungen und fängt junge Mönchsgeier ein, um sie nach Südfrankreich oder auch Mazedonien auszusiedeln. Dadurch kann die Population in Europa langsam wieder ansteigen.

Steppenadler

Der Steppenadler hat eine Körperlänge von ca. 60-75 cm und eine Flügelspannweite von 160-190 cm.

Sein Erscheinungsbild ist einheitlich braun ohne deutliche Feldkennzeichen. Im Flugbild ist er durch den relativ kurzen, keilförmigen Schwanz, der keine Bänderung aufweist, gekennzeichnet. Die typischen Adlerschwingen sind tief gefingert. Kennzeichen kann auch eine helle Binde im Bereich der unteren Armschwingen sein.

Steppenadler

Der Steppenadler kommt zwischen Ungarn und der Mongolei vor. Er ist in Steppen sowie offenen, mit Gebüsch bewachsenen Ebenen daheim. Dementsprechend findet man seinen Horst auf dem Boden. Er frisst hauptsächlich kleine Säugetiere, Nager, Eidechsen und Fallwild.

Der Steppenadler ist ein Zugvogel mit Überwinterungsquartieren im östlichen Afrika.

Steinadler

Der Steinadler gehört zu den größten Vertretern der Gattung Aquila. Die Geschlechter unterscheiden sich deutlich in Größe, Flügelspannweite und Gewicht. Das Weibchen kann eine Körperlänge von 100 cm erreichen, wohingegen das Männchen im Mittel rund 10 cm kleiner ist. Die Spannweite liegt bei 2 m beim Männchen und zwischen 200 und 230 cm beim Weibchen. Weibchen wiegen 4 bis 7 kg, die leichteren Männchen wiegen 3 bis 5 kg.

Grundfarbe des Gefieders ist ein einheitliches dunkles Braun. Der Nacken ist hell gelblich. Der Schwanz der erwachsenen Tiere ist braun und mehr oder weniger deutlich mit einigen helleren Querstreifen durchsetzt. Der Schnabel ist dunkelgrau. Die Fänge sind bis zu den sehr kräftigen gelben Krallen befiedert.

Steinadler

Steinadler im ersten Lebensjahr sind insgesamt dunkler braun und haben auffallende, weiße Federpartien auf den inneren Handschwingen und äußeren Armschwingen sowie eine weiße Schwanzwurzel. Steinadler sind erst ab dem 5. bis 7. Lebensjahr voll ausgefärbt.

Im Flug wirkt der Steinadler trotz seiner Größe leicht und elegant. Auffallend sind neben der für Adler typischen starken Fingerung der Handschwingen der relativ lange, gerade abgeschnittene Schwanz. Der Steinadler hebt seine Flügel beim Segeln leicht an, so dass ein leicht V-förmiges Flugbild zustande kommt.

Steinadler werden nicht selten bis 20 Jahre alt, in Gefangenschaft sogar deutlich älter als 30 Jahre.

Steinadler besiedeln die borealen, gemäßigten und mediterranen Zonen - in einem Streifen von Schottland durch Europa und Asien bis Japan. Auch der Norden und Westen Nordamerikas gehören zum Verbreitungsgebiet des Steinadlers. Durch Bejagung ist die Verbreitung in Europa heute sehr zersplittert. In Mitteleuropa ist die Art heute im fast ausschließlich auf die Alpen und Karpaten beschränkt, in Deutschland lebt er nur in den Bayerischen Alpen. Es gibt aber auch Steinadler in Dänemark und im Osten Polens. Sie besiedeln im Prinzip alle halboffenen und offenen Landschaften mit einem ausreichenden Nahrungsangebot und mit Felswänden oder älteren Baumbeständen für die Nestanlage. Der Lebensraum reicht von Gebirgen über große Moore mit kleinen Wäldern bis zu Halbwüsten. Die heutige Konzentration auf Gebirgslandschaften ist eine Folge der intensiven Bejagung.

Steinadler jagen im bodennahen Flug unter Ausnutzung jeder Deckung. Sie gleiten dabei nahe an Hängen entlang, über Kuppen und Hügel und versuchen ihre Beute zu überraschen. Häufig wird auch vom Ansitz aus gejagt. Die Beute wird meist auf dem Boden oder im bodennahen Luftraum gegriffen und mit den kräftigen Zehen und Krallen getötet. Große Beutetiere wie Steinbock-Kitze oder junge Gemsen werden in den Kopf gegriffen. Der Steinadler schlägt dabei seine Krallen durch die Schädeldecke in das Gehirn, was diese großen Beutetiere innerhalb von Sekunden tötet.

Steinadler

Anbetracht ihrer Größe bewegen sich Steinadler in der Luft außerordentlich wendig und schnell. Gelegentlich jagen zwei Steinadler gemeinsam. Dabei schreckt der erste Adler die Beute auf oder treibt ein Rudel Gämsen auseinander, während der wenige hundert Meter dahinter fliegende zweite Adler dann das abgelenkte Opfer schlägt.

Steinadler können im Flug keine Kadaver tragen, deren Gewicht das eigene Körpergewicht deutlich übertrifft. Schwere Beutetiere werden zerteilt und portionsweise deponiert, oder der Kadaver wird über mehrere Tage angeflogen. Im Beutespektrum dominieren meist bodenbewohnende, kleine bis mittelgroße Säugetiere, in den Alpen Murmeltiere. Insbesondere im Süden des Verbreitungsgebietes frisst er auch Reptilien. Dort lassen Steinadler, ähnlich wie Bartgeier, Schildkröten auf Felsen fallen, um so den Panzer zu brechen. Besonders im Winter spielt Aas ein wichtige Rolle bei der Ernährung.

Der Steinadler nistet in Felswänden und auf Bäumen. Je nach Dauer der Nutzung werden die Horste ständig erweitert, so dass über Jahre hinweg über zwei Meter hohe und breite Horste entstehen. Das Nest wird aus kräftigen Ästen angelegt und mit belaubten Zweigen und Grasbüscheln ausgepolstert. Diese Polsterung erweitert sich ständig. Die Horste werden mehrjährig benutzt, oft hat ein Paar mehrere sog. Wechselhorste. Im Gebirge liegen die Horstplätze meist unterhalb der Jagdgebiete, da der Transport der Beute von oben nach unten kraftsparender ist als von unten nach oben.

Haben sich zwei Steinadler gefunden, führen sie zeitlebens eine monogame Ehe. Die Balz beginnt im Januar mit spektakulären Balzflügen. Zwischen Mitte Mai und Mitte Juni legt das Weibchen meistens 2 Eier. Das Gelege wird hauptsächlich vom Weibchen bebrütet, es wird während der Brut vom Männchen mit Futter versorgt. Die Brutzeit dauert ca. 45 Tage. Etwa sieben Wochen nach dem Schlüpfen können die Jungvögel selbst Nahrung aufnehmen. Erste Flugversuche um den Horst führen nach etwa 65 bis 70 Tagen zu den ersten Kurzflügen. Im Alter von etwa 80 Tagen sind die Jungtiere voll flugfähig.

Wie bei vielen Greifvögeln tötet das kräftigste der Jungen oft seine Geschwister oder erhält durch sein Durchsetzungsvermögen den Großteil des Futters, so dass die Geschwister verhungern (Kainismus).

Steinadler verteidigen ihr Gebiet vehement gegen Artgenossen.

Selbst heute noch ist der Steinadler vor Horstplünderungen oder Trophäenjägern (auch in den Alpen) nicht sicher, obwohl Eierklau und Jagd mittlerweile fast überall verboten sind.

Bis Anfang der 90er Jahre wurden in den bayerischen Alpen immer mehr Paare beobachtet, die die Brut sehr früh aufgaben. In dem meisten Fällen war dies auf Helikopter oder Gleitschirmflieger zurückzuführen, welche während der Brutphase oder in den ersten Lebenswochen der Jungvögel zu nahe an die Horste heranflogen und die Altvögel aufscheuchten. Oftmals kühlten dann bis zur Rückkehr der verschreckten Eltern die Eier aus oder die bereits geschlüpften Jungvögel erfroren.

Da seit Ende der 90er Jahre fast alle bayerischen Brutpaare genau beobachtet werden, können solche Störungen jetzt meist verhindert werden. Heute sind die Gründe für scheiternde Brutversuche in natürlichen Ursachen wie Schlechtwettereinbrüche, Störungen durch revierfremde Einzeladler oder Nahrungsmangel zu suchen. In Deutschland brüten konstant etwa 50 Paare im bayerischen Alpenraum. In Österreich gibt es 300 bis 350 Brutpaare.

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