Mit dem Camper durch die USA
Wandern

Ein paar praktische Tipps für Reisen mit dem Wohnmobil in Nordamerika und zum ESTA Visum.

Wohnmobil USA

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Nordamerika ist die beste Region in der man seinen Wohnmobilurlaub verbringen kann. Die Landschaften sind ausgesprochen vielfältig, die Ver- und Entsorgungs-Infrastruktur für Wohnmobile ist sehr gut, die Straßen sind breit und man findet an vielen Stellen Parkplätze und Stellplätze für Wohnmobil und Campervans.

Andersrum betrachtet ist das Reisen im Wohnmobil die perfekte Möglichkeit, den Norden Amerikas kennenzulernen. So ist man unabhängig und flexibel, braucht nur noch wenig Aufwand für Organisation zwischendurch und hat alles dabei, was für Unterkunft und Verpflegung nötig ist.

Es gibt aber immer wieder einige Punkte, an die man von zu Hause aus nicht gedacht hat. Auf einige Tipps kommt man vielleicht gar nicht, andere übersieht man im Laufe der Reiseplanung und bei wieder anderen Themen merkt man seine speziellen Vorlieben erst, und wenn man selbst unterwegs ist.

Hier gebe ich euch ein paar Hinweise, die aus meiner persönlichen Erfahrung beim Reisen mit dem Wohnmobil in den USA stammen.

Fehler 1: Zu viel Ausrüstung und Equipment

Egal wie groß das gemietete Wohnmobil ist, der Platz ist immer begrenzt. Natürlich kann man sich zu Hause überlegen, was man alles gern dabei hätte. Eine komplette Campingbestuhlung, Tisch, großer Grill, Fahrräder, SUP und was einem sonst noch so alles einfällt. Vor Ort merkt man dann aber, dass die Dinge - wenn überhaupt - gerade so in das Wohnmobil passen, aber beim täglichen Leben im Wohnmobil ist es dann ausgesprochen nervig, wenn man dauernd hin und her räumen muss, weil einem die Sachen im Weg stehen.

Reisen USA

Auch große Wohnmobile haben oft erstaunlich wenig Stauraum. Vor allem sperrige Dinge wie Campingmöbel oder Koffer bekommt man kaum unter. Auf letztere sollte man komplett verzichten und lieber eine Reisetasche mitbringen, die man zusammenlegen kann.

Als wir das erste Mal mit dem Wohnmobil in den USA unterwegs waren, haben wir uns vom Vermieter ein Geschirrset dazu gebucht. Vor Ort haben wir aber gemerkt, dass wir viele Töpfe und Schüsseln gar nicht gebraucht haben. Alle passten auch gar nicht in die vorgesehenen Schränke und standen in einer separaten Pappkiste dauernd im Weg. Beim nächsten Mal würden wir darauf verzichten.

Klappstühle hingegen fanden wir sehr praktisch und auch ein Klapptisch ist ein gutes Utensil, wenn man nicht auf offiziellen Plätzen steht. Auf letzteren gibt es oft fest installierte Tisch-Bank-Kombinationen.

Fehler 2: Beim Planen der Reise zu spät an das ESTA Visum gedacht

Für Reisen in die USA ist das Visum ein besonderes Thema und anders geregelt als in anderen Ländern. Zur Erlangung der Visa gibt es dort das ESTA-System.

Esther bedeutet Electronic System for Travel Authorization. Das ist also ein digitales System, das alles um das Thema Visum und Einreiseerlaubnis regelt. Hier wird das Visum im Vorfeld der Reise über eine Internetplattform beantragt.

Wenn man einen positiven Bescheid über sein Visum von ESTA bekommt, heißt das aber noch nicht, dass die Einreise garantiert wird. Man sollte sich daher frühzeitig und intensiv um die Voraussetzungen kümmern, unter denen eine Einreise möglich ist. Besonders der früherer Aufenthalt in bestimmten Ländern wie Kuba könnte ein Problem werden.

Wem das ganze Prozedere mit ESTA zu kompliziert oder zu unübersichtlich erscheint, der kann sich an professionelle Firmen zur Beschaffung des ESTA-Visums wenden.

Fehler 3: Spritverbrauch unterschätzt

In Kanada und in den USA ist der Kraftstoff lange vergleichsweise günstig gewesen. Und auch, wenn Benzin und Diesel heute immer noch billiger zu haben sind als in Mitteleuropa, haben die Spritpreise in Nordamerika doch enorm angezogen.

Daher wird der Verbrauch der Wohnmobile nun auch zu einem deutlichen Kostenfaktor. Die Wohnmobile, die man mietet, sind selten auf einen günstigen Spritverbrauch optimiert. Erstens spielte der früher niedrige Benzinpreis traditionell weniger eine Rolle, zweitens bezahlt den Kraftstoff ja der Mieter und nicht der Vermieter.

Reisen USA

Aber der Mieter sollte natürlich vor der Reise genau kalkulieren. Eine Gefahr bei Reisen in die USA oder nach Kanada ist sowieso, dass man sich viel zu lange Strecken vornimmt. Nicht nur der Kraftstoffverbrauch ist hoch mit entsprechenden Kosten, sondern man kommt in der Regel auch relativ langsam voran. Das liegt an den restriktiven Geschwindigkeitsbeschränkungen in Nordamerika, aber auch daran, dass man mit einem großen Wohnmobil relativ träge unterwegs ist.

Man braucht für lange Strecken also viel Zeit und viel Geld. Ein ganz wichtiger Punkt bei der Reiseplanung sollte also sein, die anvisierten Ziele auf irgendeiner Online-Karte wie Google Maps einzutragen und sie zu einer Gesamtstrecke zu verbinden. Zusätzlich kann man durchaus noch mal 10 bis 20 % draufschlagen für Abstecher oder Umwege, die man immer mal hat - sei es zum Einkaufen, zum Tanken oder um einen Stellplatz zu suchen.

Übrigens spielt bei großen Wohnmobilen der Windwiderstand eine entscheidende Rolle für den Spritverbrauch. Daher kann man durch langsameres Fahren viel Benzin einsparen.

Fehler 4: Auf die nächste Tankstelle verlassen

In Nordamerika liegen Tankstellen oft extrem weit auseinander. Gerade die Regionen, in denen sich die attraktiven Nationalparks befinden, sind häufig sehr dünn besiedelt. So sind auch Tankstellen selbst an den Highways und Interstates in diesen Regionen sehr selten.

Nun gibt es natürlich Karten oder Apps wie iOverlander, in denen die Tankstellen verortet sind. Man sollte sich aber niemals darauf verlassen, dass die nächste Tankstelle auch wirklich den Kraftstoff zur Verfügung stellt, den man braucht.

Es kann immer mal wieder passieren, dass irgendwas an der Tankstelle nicht funktioniert. Möglicherweise werden die Kreditkarten - aus welchen Gründen auch immer - nicht akzeptiert, der benötigte Kraftstoff ist nicht vorhanden oder die Tankstelle ist komplett geschlossen. Dann hat man mit leerem Tank ein Problem.

Wohnmobil USA

Außerdem sollte man sich auch wegen der Finanzplanung immer genügend Reserve im Tank lassen. Wir haben es z.B. erlebt, dass eine abgelegene Tankstelle Preise für ihren Kraftstoff verlangt hat, die dreimal so hoch waren wie normale Benzinpreise anderswo. In solchen Fällen spart es einiges an Geld, wenn man sich noch bis zur nächsten Konkurrenz weiter bewegen kann.

Fazit

Die Beschaffung des Fluges, das ESTA Visum und das Mieten des fahrbaren Untersatzes sind die zentralen Punkte bei der Reisevorbereitung für eine Wohnmobiltour in Nordamerika.

Ihr seht an den oben genannten Themen, es lohnt sich, sich vor der Kanada oder USA Reise ein paar Gedanken zum Wohnmobil zu machen, die über den eigentlichen Mietvorgang hinausgehen. Mehr dazu findet ihr auf der Seite > Wohnmobil USA.

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