Lange
war das heutige Bad Sooden als Ortsteil Suthen (vorher Westera = Ort im
Westen) nur Ableger von Allendorf, allerdings mit seinen Salzwerken und
den Siedlungen der Salzarbeiter eine wesentliche Stütze der Stadt.
Zur Römerzeit lebte hier der germanische Stamm der Chatten. Es gab
einzelne römische Expeditionen und Heerlager, aber keine dauerhafte
Besiedlung. Laut Tacitus (im 1. Jh.) stritten sich hier die Chatten und
andere Germanen an einem Grenzfluss (Werra) um salzhaltige Quellen (Sooden).Mit
den Franken und dem Missionar Bonifatius kam das Christentum in die Region.
Einzelne Missionierungen schon früher (Kirche in Allendorf aus germanischer
Zeit). => Einfluss des Erzbistums Mainz. In späterer Zeit immer
wieder Konflikte zwischen Thüringen, Hessen und Mainz.8. Jh.: Die
Salzwasservorkommen wurden auch unter Karl dem Großen ausgebeutet.
Er übertrug die Salzrechte samt Geräten und Arbeitern an das
Kloster Fulda.Salz wurde durch Verdampfen des Quellwassers gewonnen. Später
wurde das Wasser mit 5% Salzgehalt aus 7 m Tiefe hoch gepumpt. In den
Siedehütten waren Siedemeister und Salzknechte beschäftigt,
die im Sooden wohnten. Die reichen Besitzer lebten in Allendorf.
Die Sole musste 16 Stunden gesiedet werden > hoher Holzverbrauch aus
den umliegenden Wäldern.1526: Reformation auf hessischem Gebiet.
Eichsfeld bleibt katholisch (außer Hanstein). Ab Ende des 16. Jh.:
Braunkohle aus dem nahen Meißner.
Anfang des 17. Jh.: Gradierwerke, die das Wasser durch Sonne und Wind
und aufgrund der großen Oberfläche der Strohballen und des
Zweigwerkes verdunsten ließen und so die Sole auf 22 % Salzgehalt
konzentrierten. Von den 22 Gradierwerken ist eines noch zu sehen, 2002
restauriert.ab 1650: Blütezeit der Stadt nach den 30jährigen
Krieg.
1865: Kurhaus
1866: Nordhessen kommt an Preußen, Salzmonopol fällt.
1881: erstes Sole-Badehaus, Rationalisierung der Salzgewinnung, neue Brunnen
1890: größte Siedepfanne Europas
1906: Einstellung der Salzproduktion. Kaliindustrie an der Werra förderte
auch billiges Steinsalz. Näheres ab Seite 120 im Buch Eichsfeld-Werrabergland:
Todestreifen und Lebenslinie.
Rundgang:
- Gradierwerk von 1638: Die Tröppelwerke aus Schlehdornreisern
dienten dazu, durch Verdunstung den Salzgehalt der Sole zu erhöhen.Söder
Tor: Durch die Einfassung der Salzgewinnung und die Kontrolle der Passanten
in den Toren sollte der Salzschmuggel verhindert werden.Pfennigstube
/ Zollamt: Die ehemalige Kasse des Salzwerkes, hier wurde das Salz gewogen
und die entsprechenden Zölle kassiert.Salzamt: beherbergt heute
die Tourist-Information.
- Weinreihe: Fachwerkzeile mit Läden und Gastronomie, viele Tische
draußen.
![Bad Sooden](../../bilder/deutschland-nordhessen/bad-sooden/index_files/vlb_images1/badsooden017.jpg)
Salzgewinnung
Salzgewinnung früher:
Das 5 % salzhaltige Wasser wurde aus 7 m Tiefe heraufgepumpt. In den
Siedehütten, in denen je 5 Personen arbeiteten, wurde das Wasser
in großen Pfannen verdampft. Das dauerte wegen dem relativ geringen
Salzgehalt mindestens 16 Stunden und verbrauchte viel Brennholz. Das belastete
die umgebenden Wälder sehr stark und führte zur Entwaldung der
Region. Verbesserung brachte die Entdeckung der Braunkohle am Meißner,
deren Abbau in Bergwerken und deren Einsatz beim Salzsieden.
Gradierwerke:
Das Salzwasser tröpfelt über die Schlehdorn-Reiser und verdunstet.
Die Salzkonzentration im verbliebenen Wasser steigt von 5% auf 22 %. Nebenbei
wird die Luft salziger. Das nutzt der Kurbetrieb. Die Kurgäste halten
sich am Gradierwerk auf und atmen die salzhaltige Luft ein. Das soll verschiedene
Heilungsprozesse fördern. Das Museum veröffentlicht im Internet
Infos zum
Thema Salz in Bad Sooden, Salzmuseum und Gradierwerk.
Gastronomie/Hotelerie
Cheers:
2 Betriebe (Bistro-Café-Sportsbar und Café-Restaurant) in
der Fußgängerzone, Weinreihe. Im Bistro einfache Speisen, im
Restaurant Klassiker wie Schnitzel und Balkan-Spezialitäten.
Thai
Siam Restaurant: Nomen est Omen. Fußgängerzone Weinreihe.
Pizzeria
Da Giamma: Fußgängerzone, am Söder Tor, Am Tor 4,
05652 9181514.
Westerburg: Tolle Aussicht auf Bad Sooden-Allendorf
von der Terrasse des einfachen Café-Restaurants. Es liegt an der
Straße von Bad Sooden nach Westen Richtung Kammerbach. Nach einigen
Hundert Metern weist ein Schild nach links in den Wald den Weg. Adresse:
Westerburgstraße 1, 37242 Bad Sooden-Allendorf. Telefon: 05652 919269.
Hotel
Ahrenberg bei Bad Sooden. Gutes Hotel, aber auch schön
und beliebt als Café und Restaurant. Liegt direkt auf dem Werra-Burgen-Steig.
Fotos
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Fotos Bad Sooden
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Fotos einer Rundwanderung um Bad Sooden |