Sichere Reiseländer in Südamerika, Mittelamerika und Nordamerika
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Wo kann ich in Nordamerika, Mittelamerika und Südamerika sicher reisen?

Mexiko

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Nachdem ich mich in einem anderen Artikel mit den unsicheren und sicheren Reiseländern in Afrika beschäftigt habe, schaue ich mir hier sichere und unsichere Reiseländer in Lateinamerika und Nordamerika an.

Auf separaten Seiten:

Allgemeines & Spezielles

Wer nach Nordamerika, Mittelamerika oder Südamerika reisen möchte, sollte sich Gedanken um die Sicherheit in dem geplanten Land machen. Diese ist nämlich gerade auf dem amerikanischen Kontinent sehr unterschiedlich.

Als Hilfestellung hier eine grobe Einordnung der amerikanischen Länder in mehrere Sicherheitsstufen von sehr gefährlich bis sehr sicher. Dies kann natürlich nur eine sehr grobe Planungsgrundlage bieten. Wenn z.B. ein Land wie Haiti oder Venezuela in eine der beiden unsichersten Stufen fällt, würde ich die gleich schon mal aus meinem Urlaubs-Reiseplan streichen - wenn ich nicht aus anderen Gründen dahin muss.

Andererseits kann ein Land theoretisch fast frei von Kriminalität, Gewalt oder Terrorismus sein, aber eine nur schlechte medizinische Versorgung haben oder viele Infektionsgefahren bieten. Oder die Hauptstadt oder bestimmte Regionen des Landes sind sehr gefährlich, während auf dem Lande oder in anderen Regionen kaum etwas passiert.

Mexiko

Insgesamt bekommt man aber über die große Einordnung der Länder einen guten ersten Eindruck. Denn in den Ländern, in denen Gewalt, Kriminalität, Terrorismus oder Krieg häufig sind, sind meist auch die medizinische Versorgung und der Rettungsdienst schlecht. Und auch das Chaos nach Naturkatastrophen oder Aufständen ist umso größer, je schwächer die staatlichen Institutionen arbeiten.

Dass es auch in einzelnen Städten große Unterschiede in der Sicherheitslage gibt, ist bekannt. Dies ist aber gerade auf dem gesamten amerikanischen Kontinent (oder den amerikanischen Kontinenten, wie manche sagen würden) extrem. Von Buenos Aires bis Anchorage kann man in bestimmten Stadtvierteln tagsüber ohne Probleme spazieren gehen, während es in anderen "Barrios" und/oder nachts besonders gefährlich ist. Auf dem Lande ist auch in beiden Amerikas die Lage i.d.R. (nicht immer) ausgeglichener.

Extrem unsicher & sehr unsicher: Risikostufen 5 & 4

Eine gute Nachricht ist schon mal: Die Risikostufen 4 und 5 mit den unsichersten Reisezielen der Erde ist auf dem amerikanischen Kontinent kaum vertreten. Das Attribut "extrem unsicher" oder "sehr unsicher" würde dann zutreffen, wenn in einer Region eine hohe Gefahr gewaltsamer Angriffe durch bewaffnete Gruppen auf Reisende besteht und man sich in Staaten befindet, in denen Recht und Ordnung nur in rudimentären Zügen oder gar nicht mehr vorhanden ist. Das sind die sogenannten Failed States und viele Staten auf dem Weg dahin.

Venezuela

In dieser Kategorie gehen erhebliche Risiken von Gewaltverbrechen oder Terrorismus aus. Auch dass Reisende hier in gewaltsame Auseinandersetzungen politischer Art hineingezogen werden oder sogar als Zielscheibe politischer Gewalttaten missbraucht werden (z.B. bei Entführungen) ist in dieser Stufe nicht selten. Dabei ist die Polizei oft keine große Hilfe, wenn sie nicht sogar selber in kriminelle Machenschaften verstrickt ist. Aufgrund von staatlichem Versagen und Korruption ist die medizinische Versorgung in diesen Ländern schlecht. Einen organisierten Rettungsdienst gibt es oft garnicht.

Für Mittelamerika gehören Haiti und Honduras in diese Kategorien, für Lateinamerika ist das Venezuela. Und obwohl alle drei schöne Reiseländer sind, würde ich zur Zeit niemandem raten, dorthin zu reisen, wenn man nicht unbedingt muss.

Mittlere Gefahrenklasse: 3

In der Gefahrenstufe namens "unsicher" kommt es immer wieder zu politischen Unruhen, gewalttätigen Protesten, Aufständen und/oder sporadischen Terroranschlägen. Reisende können durch Gewalt verschiedenster Art gefährdet sein. Die Kapazität der Sicherheits- und Notfalldienste sowie der Infrastruktur variiert. Arbeitskampfmaßnahmen können den Reiseverkehr beeinträchtigen.

In vielen Regionen oder zu ruhigen Zeiten kann man hier aber auch relativ sicher reisen. Vorherige Information über den aktuellen Stand ist für Reisen in diese Regionen besonders wichtig. Medizinische Versorgung und Rettungsmöglichkeiten sind relativ schlecht oder mindestens sehr unterschiedlich verteilt.

Länder dieser Kategorie sind Mexico, Guatemala, Belize, Nicaragua, El Salvador, Dominikanische Republik, Jamaika, Trinidad und Tobago, Kolumbien, Peru, Ecuador, Bolivien, Brasilien und Guyana.

Zu beachten ist besonders in dieser Klasse und auch in der nächsten, dass es in vielen lateinamerikanischen Ländern, die offiziell in die sichere Zone gehören, klar unsichere Regionen gibt. Mexiko ist z.B. ein Land, in dem man sich in weiten Teilen sicher bewegen kann, anderswo aber ernsten Bedrohungen ausgesetzt ist. Das gleiche gilt für diverse US-amerikanische Großstädte oder für die Favelas in Lateinamerika.

Sicher reisen in Sicherheitsstufe 2

In Sicherheitsstufe 2 kann man deutlich entspannter unterwegs sein. Dazu zählen Länder, in denen Reisende und Urlauber sich vergleichsweise sicher fühlen können. Die Kriminalitätsrate ist relativ niedrig und die staatlichen Behörden haben das Geschehen überwiegend im Griff. Insofern Terrorismus eine Rolle spielt, sind Reisende hier keine Ziele oder die entsprechenden Organisationen verfügen nicht über größere operative Fähigkeiten.

Auch die Rettungsdienste und die medizinische Versorgung funktionieren in solchen Ländern gut und die Infrastruktur, auch was Kommunikation angeht, ist relativ solide.

USA, Hawaii

Auf dem amerikanischen Kontinent und der umliegenden Inselwelt zählt man Länder wie Kanada, USA, Costa Rica, Panama, Kuba und die Antillen (außer Trinidad und Tobago) zu dieser Gruppe. Aber auch Länder wie Surinam, Französisch Guayana, Chile, Argentinien, Uruguay und Paraguay gehören dazu.

Die sichersten Reiseländer in Lateinamerika und Nordamerika

Die höchste Sicherheitsstufe ist gekennzeichnet durch eine sehr niedrige Kriminalitätsrate und fehlende politische Gewalt oder Unruhen. Auch Konflikte zwischen den Religionen oder rassistische Gewalt sind hier extrem selten.

Der Sicherheitsapparat und die Rettungsdienste arbeiten professionell und die Infrastruktur ist solide und zuverlässig. In der amerikanischen Hemisphäre gehört nur Grönland zu solchen, besonders sicheren Reiseländern. Allerdings mit kleinen Einschränkungen, was die medizinische Versorgung im Land angeht.

Fazit: Aktuelle Infos für das konkrete Ziel

Die Einordnung der Länder in die verschiedenen Sicherheitsstufen beruhen auf unterschiedlichen Untersuchungen wie der International SOS Risk Map. Kriterien sind hier meist Kriminalität, Terrorismus, politische Gewalt und das Funktionieren der staatlichen Organe, der Rettungsdienste und der Infrastruktur. Gefahren durch Naturkatastrophen sind allgemein viel geringer und werden hier daher nicht erfasst. Seit neuestem zeigt die genannte Karte aber auch eine Ebene zur Gefahr durch Klimawandel. Dort enthalten sind Risiken durch kurzfristige Katastrophen wie Brände oder Überschwemmungen, aber auch langfristige Risiken von Hungersnöten oder Aufständen infolge der Verschlechterung der Lebensbedingungen.

Kuba

Bei der realistischen Bewertung muss man natürlich beachten, dass die Lage ausgesprochen dynamisch ist und sich die Situation wie z.B. auf Haiti schnell ändern kann. Außerdem gibt es gerade auf dem amerikanischen Kontinent auch innerhalb der Reiseländer große Unterschiede. So kann man zum Beispiel in einer Stadt wie Chicago sehr ungefährdet unterwegs sein, solange man sich aus bestimmten Stadtvierteln fernhält.

Das gleiche trifft z.B. auch für Städte in Mexiko zu, wo selbst die Einheimischen, die sich das leisten können, bestimmte Stadtviertel nur mit dem Taxi oder dem Uber durchqueren und nicht zu Fuß - und schon gar nicht zu Fuß in der Dunkelheit.

Dieser Artikel bietet also nur eine ganz grobe Orientierung, während man allgemein über ein potentielles Reiseziel in Nordamerika oder Südamerika nachdenkt. Für Details gibt es aber eine sehr gute Quelle, die auch immer aktuell gehalten wird. Das sind die Reiseinformationen des deutschen Auswärtigen Amtes, die man sich anschauen kann unter auswärtiges-amt.de. Dort kann man sich auch für einen E-Mail-Verteiler registrieren, der dem Reisenden für die von ihm ausgewählten Länder bei Änderungen der Situation ein informatives aktuelles Update schickt.

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