Nationalpark Bayerischer Wald
Wandern

"Der Natur ihren freien Lauf lassen" heißt das Motto ... und so erneuert sich eine einzigartige Landschaft.

Schneeschuh im Bayerischen Wald

Auf dieser Seite:

Auf separaten Seiten:

Allgemeines & Spezielles

Der Nationalpark Bayerischer Wald liegt direkt an der Grenze zu Tschechien. Als erster deutscher Nationalpark wurde er 1970 gegründet. In den 90er Jahren wurde der deutsche Teil erweitert und es kam auf tschechischer Seite der Nationalpark Sumava dazu. Die Region gilt als die größte zusammenhängende Waldfläche Mitteleuropas.

Die Idee des Nationalparks ist: Natur Natur sein lassen. Es geht also darum, möglichst wenig in die natürlichen Vorgänge einzugreifen. Heute bedeutet das, dass sich das früher forstwirtschaftlich intensiv genutzte Gebiet (Holz als Exportgut und als Energielieferant für Erzverhüttung und Glashütten) immer noch im Transformationsprozess in Richtung auf eine natürliche Waldlandschaft befindet.

Feuersalamander

Nur wenige kleine Gebiete in schwer zugänglichen Gebieten sind wirkliche Urwälder. Die restlichen Flächen entwickeln sich aus bewirtschafteten Forstgebieten nach und nach zu Naturwäldern zurück. Dabei geht es im Nationalpark Bayerischer Wald um Hochwälder aus überwiegend Fichten sowie in der darunter liegenden Zone um Bergmischwälder, in denen Fichten, Tannen und Buchen charakteristisch sind. In den Tälern und Schluchten finden sich Auwälder.

Eine Besonderheit stellen die selten gewordenen Hochmoore mit ihren Moorseen dar. Hier liegen die Schachten, ehemalige Hochweiden. Ehemals entwässerte Moorflächen werden renaturiert, indem man die Entwässerungsgräben wieder auffüllt.

Wandern zum Seitenanfang

Verhalten, Verkehr & Wandern

Wanden & Trekking. Verhalten im Nationalpark

Wanden & Trekking. Im Nationalpark gilt:

  1. In den Kerngebieten dürfen die markierten Wege nicht verlassen werden. Ausnahme: Zwischen den 15. Juli und dem 15. November dürfen in der Kernzone auch die nicht markierten Wege und Pfade betreten werden. Außerhalb der Kernzone ist der Wald ganzjährig frei zugänglich.
  2. Hunde müssen an die Leine.
  3. Zelten und offenes Feuer sind nur an gekennzeichneten Zelt- und Feuerstellen erlaubt.
  4. Radfahren ist nur auf gekennzeichneten Radwegen erlaubt.
  5. Reiten ist verboten.
  6. Viele Straßen im Nationalpark sind im Sommer für den Kraftverkehr gesperrt, oft fahren dann Busse.
  7. Es ist natürlich verboten, jeglichen - auch organischen - Müll im Nationalpark zurückzulassen.
  8. Jegliches Lärmen und laute Musik sind verboten.
  9. Pflanzen und Tiere dürfen nicht entnommen werden. Beeren und Pilze dürfen für den Eigenbedarf gesammelt werden. abei ist aber das Wegegebot zu beachten!

Ich bitte im Sinne der Natur diese Hinweise zu beachten. Es wird auch gut aufgepasst und ggf. bestraft: Nur in dem einen Jahr 2009 sprachen die Ranger 1851 Belehrungen aus und stellten 118 Strafanzeigen!

Verrotten im Nationalpark

Wanden & Trekking. Verkehr im Nationalpark

Das Nationalpark-Verkehrskonzept soll den autofreien Tourismus im Nationalpark fördern. Im Sommer werden die Wanderparkplätze des Nationalparks im Stunden- oder Halbstundentakt von den sog. Igelbussen angefahren. Viele Straßen im Park sind in der Zeit für den Autoverkehr gesperrt.

Die Verbindung zwischen den größeren Orten übernehmen die Waldbahnstrecken Zwiesel-Grafenau, Zwiesel-Bayerisch Eisenstein und Passau-Freyung.

Ein für den Gast mit Gästekarte kostenloser Service ist das Bayerwald-Ticket und das Gästeservice-Umwelt-Ticket (GUTi). Am GUTi nehmen alle Nationalpark- und weitere Gemeinden teil.

Wanden & Trekking. Wandern im Nationalpark

Wegezustand & Info zu möglichen Wanderwegsperrungen im Nationalpark: besonders nach Sturm oder im Winter zu beachten!

Tourenvorschläge siehe > Wandern

Wandern zum Seitenanfang

Landschaft & Tiere Im Nationalpark

Die am Nationalpark beteiligten Landkreise sind Regen und Freyung-Grafenau. Das Besucherzentrum mit Tiergehege und der Baumwipfelpfad liegen bei Neuschönau, ein weiteres Tiergehege bei Ludwigsthal.

Der Nationalpark wird jedes Jahr von etwa 750.000 Gästen besucht, die meisten davon sind Übernachtungsgäste. Er ist damit in der strukturschwachen Region ein großer Wirtschaftsfaktor.

Wanden & Trekking. Berge, Gesteine, Klima

Die höchsten Berge im Nationalpark sind der Große Rachel (1453 m), der Lusen (1373 m) und der große Falkenstein (1315 m). Sie liegen von Nordwest nach Südost aufgereiht am Hauptkamm des Bayerischen Waldes, parallel zur tschechischen Grenze.

Gneise und Granite bilden die Grundlage des Gebirges. Die Gebirgskette wurde wie die meisten deutschen Mittelgebirge vor über 400 Millionen Jahren (variszische Phase) aufgefaltet und mit der Zeit stark abgetragen. Während der alpidischen Gebirgsbildungsphase vor 100 Millionen Jahren (Kreide) wurde der Sockel noch einmal angehoben.

Während der Eiszeiten bis etwa 10.000 vor Christus waren die Hochlagen des Bayerischen Waldes vergletschert.

Klimatisch ist der Bayerische Wald von kalten, schneereichen Wintern und kurzen, aber relativ warmen Sommern geprägt. Erstere resultieren aus dem Einfluss der feuchten atlantischen Luftmassen im Winter, letztere aus dem Einfluss des kontinentalen Wettergeschehens im Sommer.

Wanden & Trekking. Tiere

Besondere Vertreter der Fauna sind Luchs, Wildkatze, Biber, Fischotter und verschiedene Fledermäuse. Rehe, Wildschweine und vor allem Rothirsche gehören zu den klassischen Bewohnern des Bayerischen Waldes, aber sogar Elche, die aus Tschechien über die Grenze kommen, sind hin und wieder zu sehen.

Die um 1850 ausgerotteten Luchse wurden in den 1970er Jahren wieder angesiedelt. Seit 2016 findet sich auch ein eingewandertes Wolfspaar, das Nachwuchs bekam.

Luchs

Trotz der Idee, möglichst wenig in die Natur einzugreifen, werden Rehe, Hirsche und Wildschweine bejagt. Da sich nicht genügend natürliche Feinde für diese Spezies finden, greift der Mensch hier ein, um einen übermäßigen Verbiss des natürlichen Waldes zu verhindern. Im Winter werden viele Rothirsche daher auch in Gattern gehalten und gefüttert. Die natürliche Wanderung des Rotwilds in tiefere Lagen im Winter ist heute nicht mehr möglich. Pläne des Nationalparks in diese Richtung wurden von Jägern und Waldbesitzern außerhalb des Nationalparks verhindert.

Die Vogelwelt ist im Nationalpark u.a. durch Auerhuhn, Haselhuhn, Wanderfalke, Wespenbussard, Schwarzstorch und Sperlingskauz vertreten.

Wandern zum Seitenanfang

Waldschäden & Borkenkäfer

Große Diskussionen gibt es auch im Nationalpark Bayerischer Wald um den Borkenkäfer. Während manche ihn als Helfer sehen, der überkommene Fichtenmonokulturen bereinigt, fürchten andere um die Wirtschaftlichkeit ihrer Wälder. Im Bayerischen Wald setzte man einen Kompromiss um zwischen zentralen Flächen, in die nicht eingegriffen wurde, und Randgebieten, in denen der Borkenkäfer bekämpft wurde.

Nationalpark Bayerischer Wald

Auch wenn Borkenkäferplagen keine moderne Erscheinung sind und auch schon in mittelalterlichen Fichtenmonokulturen große Schäden angerichtet haben, so fördern doch Luftverschmutzung und Klimaerwärmung die Ausbreitung dieses Schädlings. Nachdem im zentralen Nationalpark viele alte Fichtenforste zerstört wurden, sind hier neue gesunde Mischwälder aus Ebereschen, Fichten und Buchen entstanden, die einen jungen Wald bilden. Nachdem klar wurde, dass sich der Wald von selbst verjüngt, die Landschaft damit sehr bereichert und der Tourismus nicht beeinträchtigt wird, ist die vorher massive Kritik an der Nationalparkverwaltung deutlich zurückgegangen.