Griechische Mythologie
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Allgemeines & Spezielles

Die Religion der antiken Griechen entstand aus einer Vermischung der Glaubensvorstellungen der eingewanderten Griechen und der vorgriechischen Bevölkerung in Kleinasien und Griechenland (um ca. 2000 v. Chr.). Im Vergleich zu den großen monotheistischen Religionen ist das Fehlen einer Offenbarung, klarer Gebote und Verbote auffallend, wenngleich die Göttin Nemesis und die Erinnyen (Eumeniden) Zuwiderhandlungen gegen die Natur wie den Muttermord bestrafen. Es kann von einem Anthropomorphismus - einer Vermenschlichung der Götter - gesprochen werden, sie sind also durch ihren Ursprung als mythologische Gestalten den Menschen vor allem in ihren Schwächen ähnlicher, als ein monotheistischer Gott es sein kann.

Die Religion war in ihrem Kern also polytheistisch, mit verschiedenen Göttergeschlechtern (zum Beispiel dem der Titanen), zahlreichen Naturdämonen, Ortsgöttern und Halbgöttern. Einen geschlossenen Priesterstand gab es nicht, sondern bestimmten Heiligtümern zugeordnete Priester, ferner Seher und Wahrsager. Die ältesten Quellen sind unter anderem Homers Ilias und Odyssee sowie Hesiods Theogonie. Homer und Hesiod brachten die Götter in eine bestimmte Ordnung: Aus lokalen Götterkulten wird ein funktional differenzierter Götterkosmos. Im hellenistischen Zeitalter vermischte sich die Religion mit orientalischen Elementen (z.B. aus Ägypten) .

Diese Mythologie wurde von den Römern unter analoger Zuordnung griechischer zu römischen Gottheiten im Wesentlichen übernommen (siehe römische Mythologie).

Mythos (griechisch mýthos) bedeutet ursprünglich "Rede", "Kunde" oder "Überlieferung". Bereits antike Autoren verändern den Stoff erheblich, so dass man unterschiedliche Abstammungen und/oder Nachkommen bei den einzelnen Gestalten finden kann.

Götter der griechischen Mythologie

Die Götter in der griechischen Mythologie gliedern sich in drei Gruppen: Die Schöpfungsgötter, die Titanen und die Olympischen Götter. Sie treten chronologisch auf und werden von recht absttakten Verkörperungen von Dunkelheit, Luft, Äther oder Erde zu immer konkreteren Personen, die zur Zeit er Olympischen Götter sehr viele menschliche Züge zeigen.

Schöpfungsgötter

Chaos

- ungeordneter und ungeformter Weltzustand, aus dem die Götter hervorgingen

Erebos

- die Finsternis, entstand aus dem Chaos (nach anderen Quellen auch aus der Paarung des Chaos mit der Dunkelheit)

Nyx

- die Nacht, entstand aus dem Chaos (nach anderen Quellen auch aus der Paarung des Chaos mit der Dunkelheit)

Hemera

- der Tag; Tochter des Erebos und der Nyx

Aither (Äther)

- die reine Luft des oberen Himmels, die die Götter atmen und in der die Gestirne schweben; Sohn von Erebos und Nyx

Gaia

- die Erde in Göttergestalt, entstand aus dem Chaos

Uranos

- Himmel in Göttergestalt; durch Gaia ohne Zeugungsakt geboren

Titanen

Die Titanen stammen der Sage nach von Uranos und Gaia ab (Details siehe Wikipedia-Artikel Titanen).

Atlas

- Sohn von Iapetos und Klymene, musste als Strafe für seine Teilnahme am Titanenkampf das Himmelsgebirge tragen und trägt, nachdem er von Perseus versteinert wurde, als Atlasgebirge den Himmel auf seinen Schultern

Hyperion

- Licht- und Sonnengott, zeugte mit Gattin Theia den Sonnengott Helios, die Mondgöttin Selene und die Göttin der Morgenröte Eos

Iapetos

- Gatte der Nymphe Klymene (Tochter des Okeanos), wurde nach der Niederlage gegen die olympischen Götter in den Tartaros verbannt

Koios

- wurde nach der Niederlage gegen die olympischen Götter in den Tartaros gestoßen

Kreios

- Gatte der Eurybia

Kronos

- Herrscher der Titanen. Vater des Zeus, wurde nach der Entmannung des Vaters Uranos zum Herrscher der Welt; Gatte von Rhea; wurde von seinem Sohn Zeus entmachtet und herrscht nun auf der Insel der Seligen. Weitere Kinder: Hera, Demeter, Poseidon, Hades.

Mnemosyne (Erinnerung)

- Mutter der neun Musen

Okeanos

- Herr des Ozean, stärkster der Titanen, zeugte mit seiner Schwester und Gattin Tethys die Flussgötter, Meeres- und Quellnymphen

Phoibe

- Frau des Koios, Mondgöttin

Rhea

- Mutter von Hestia, Demeter, Hera, Hades, Poseidon und Zeus; herrscht mit Gatte Kronos seit dessen Entmachtung auf der Insel der Seligen.

Tethys

- Meeresgöttin, Gattin des Okeanos, als Amme der Hera verfluchte sie Hera zuliebe die Sternbilder, immer über den Himmel zu wandern.

Theia

- Gattin des Koios, fordert für ihre Kinder einen Herrschaftsanspruch neben den Titanen, woraufhin Hyperion und Helios getötet werden und Selene Selbstmord begeht.

Themis

- Göttin der Gerechtigkeit und der Ordnung, zweite Gattin (nach Methis) des Zeus, sie kennt die Zukunft und ermöglicht so Deukalion und Pyrrha, die Sintflut zu überleben und die Erde neu zu bevölkern.

Olympische Götter

Die Olympischen Götter sind die Hauptgötter der griechischen Mythologie (Details siehe Wikipedia-Artikel Olympische Götter).

Adonis:

Gott der Schönheit und ein Gelieber Aphrodites

Aphrodite

... entstand aus dem Samen des durch Kronos abgeschnittenen Geschlechts des Uranos, Göttin der Liebe und Schönheit

Apollo, Apollon

Frühling, Licht, Musik, Kunst, auch Dichtkunst, Sittlichkeit. Sohn von Zeus und Leto (Göttin des Lichts). Einige fürchteten in ihm aber auch einen Todesgott, der mit seinen Pfeilen u.a. die Pest verbreitete.

Ares

... der römische Mars. Sohn von Zeus und Hera, Gott des Krieges.

Paphos, Zypern

Artemis

Tochter von Zeus und Leto, Göttin der Jagd, des Wachstums und der Geburt

Asplepios, Äskulap

Gott der Heilkunst, Sohn des Apollon

Athena, Pallas Athene

... bei den Römern Minerva. Kunst, Weisheit, Wissenschaft, intelligente Kriegsführung, Web- und Zimmererkunst. Tochter von Zeus und Methis, Lieblingstochter des Zeus, aus seinem Haupt entsprungen.

Demeter

Göttin der Fruchtbarkeit der Erde, des Getreides, der Saat und der Jahreszeiten. Schwester des Zeus, Tochter von Kronos und Rhea.

Dyonisos

Wein, Trunkenheit, Masken, aus seinem Kult entstand das Theater, die Tragödie. Sohn von Zeus und Semele.

Eris

Göttin der Zwietracht und des Streites

Hades, Pluto

Gott der der Toten, Unterwelt. Bruder des Zeus, Sohn des Kronos.

Helios

früherer Gott der Sonne, wurde im Laufe der Zeit durch Apollon ersetzt.

Hephaistos

Sohn von Hera, von Meernymphen aufgezogen, Gott des Feuers und der Schmiede

Hera

Frau des Zeus, Tochter von Kronos und Rhea, Göttin der Ehe und der Niederkunft.

Hermes

bei den Römern Merkur. Götterbote. Halbgott, Sohn von Zeus und Maia, Schutzgott der Wege, Wanderer, Händler, Kaufleute und Diebe.

Hestia

Tochter von Kronos und Rhea, Göttin des Feuers, des Herdes und der Familieneintracht

Persephone

Tochter von Demeter und Frau des Hades, daher Herrin der Unterwelt.

Poseidon

Sohn von Kronos und Rhea, wurde durch Zeus vor Kronos gerettet, Gott des Meeres

Rhea

Tochter von Uranos und Gaia, Frau von Kronos. Mutter vieler Olympischer Götter.

Styx

Styx (= Grausen) ist die Mutter der Siegesgöttin Nike und Tochter des Okeanos. Auch der Fluss der Unterwelt, benannt nach der Göttin.

Zeus

... bei den Römern Jupiter. Sohn von Kronos und Rhea, Göttervater, höchster Herrscher auf Erden und auf dem Olymp.

Besonders bedeutende Götter

Adonis

Adonis ist eine Gestalt aus der vorderorientalischen, griechischen und römischen Mythologie, die ursprünglich wohl ein syro - phönizischer Vegetationsgott war. Vermutlich ist sein Name von nordwestsemitisch Adon = Herr abgeleitet.

In der griechischen Mythologie ist Adonis der Gott der Schönheit und einer der Geliebten der Aphrodite (oder ihrer römischen Entsprechung Venus). Er wird als wunderschöner Jüngling beschrieben. Aphrodite habe der Sage nach sein auf den Boden fallendes Blut in ein Adonisröschen verwandelt, als ihn der eifersüchtige Ares (oder seine römische Entsprechung Mars) tötete.

Es gibt viele verschiedene Fassungen dieses Mythos, bei denen aber Adonis immer stirbt, ohne die Liebe der Aphrodite zu erfüllen, und sein Blut Blumen oder einen Fluss im Frühjahr rot färbt. All diese Mythen handeln von unerfüllter Liebe, Tod und Auferstehung und enthalten wohl noch alte Züge von einem Glaube an eine lebensspendende Muttergöttin.

Zu seiner Abstammung existieren unterschiedliche Versionen. Einer bekannteren Version nach war er der Sohn des Kinyras und dessen Tochter Myrrha. Myrrha war von Aphrodite in blinde Liebe zu ihrem Vater versetzt worden und Kinyras ließ sich ohne sein Wissen mit ihr ein. Als er die Wahrheit erkannte, wollte er seine Tochter töten. Diese wurde jedoch von den Göttern in einen Myrtenbaum verwandelt.

Der Baum sprang nach zehn Monaten auf und brachte Adonis hervor, der von Nymphen aufgezogen wurde. Er wuchs zu einem schönen Jüngling heran, in den sich Aphrodite verliebte. Ihre Liebe musste sie allerdings mit Persephone teilen. Zeus verfügte daraufhin, dass Adonis jeweils den dritten Teil seiner Zeit bei Aphrodite oder Persephone leben sollte. Über das restliche Drittel konnte er frei verfügen.

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Aphrodite

Aphrodite (röm. = Venus) ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Liebe, der Schönheit und der sinnlichen Begierde, eine der zwölf olympischen Gottheiten. Ursprünglich zuständig für das Wachsen und Entstehen, wurde sie erst später zur Liebesgöttin, die sich in vielen polytheistischen Religionen wieder findet.

Nach Hesiod ist sie die Tochter des Uranos. Dessen Sohn Kronos schnitt ihm, auf Rat seiner Mutter Gaia, die Geschlechtsteile mit einem Sichelhieb ab und warf diese hinter sich ins Meer. Das Blut und der Samen vermischten sich mit dem Meer, welches ringsum aufschäumte und daraus Aphrodite gebar, die dann von Zephyros geleitet zunächst nach Kytheira, dann an der Küste von > Zypern an Land ging und ihre Blöße hinter einem Myrthenstrauch verbarg. Dort schmückten Horen sie, bevor sie den Unsterblichen vorgestellt wurde.

Dieser Mythos, dem sie auch den Beinamen "die Schaumgeborene" verdankt, wurde aus dem griechischen Wortstamm aphros (Schaum) konstruiert. Kulte um Aphrodite gab es vermutlich schon lange vor der Blütezeit der olympischen Götter.

Aphrodites Liebschaften und Kinder

Verheiratet war Aphrodite mit Hephaistos, dem Gott des Feuers und der Schmiedekunst, den sie allerdings ständig mit Sterblichen und Unsterblichen betrog. Notorisch war ihre lange Beziehung zum Kriegsgott Ares, aus der Eros, Harmonia, Phobos, Deimos und Anteros entstanden.

Einmal aber wurden die beiden Liebenden - laut Homer - von Hephaistos in flagranti in einem Netz gefangen. Als er sie so den anderen Göttern präsentierte, erhoben diese das sprichwörtliche "Homerische Gelächter".

Aus ihrer Liebschaft mit dem Trojaner Anchises ging Äneas (griech. Aineias) hervor, Held im Trojanischen Krieg, der dann zu den mythischen Stammvätern der Römer gehören sollte. Außerdem zeugte sie mit Dionysos den Priapos und mit Hermes den Hermaphroditos. Ferner liebte sie den schönen Adonis, der jedoch vom eifersüchtigen Ares getötet wurde.

Aphrodite, Paris und der Trojanische Krieg

Der Sage nach soll Aphrodite den Trojanischen Krieg ausgelöst haben, als sie mit Hera und Athene dem trojanischen Königssohn Paris um das Urteil ersucht habe, welche von ihnen die Schönste sei. Dabei versuchte jede Göttin, ihn zu bestechen, und der Trojaner entschied sich für Aphrodite, die ihm die schönste Frau der Welt versprochen hatte. Dieses Ereignis ist als "Urteil des Paris" bekannt und gilt durch den resultierenden Raub der Helena als mythologischer Auslöser des Zuges der Griechen gegen Troja. Während der zehnjährigen Belagerung unterstützte sie, gemeinsam mit Ares, Troja nach Kräften, doch standen Hera und Athene auf Seiten der Griechen.

Aphrodite und Adonis

Als Göttin der Erde hat Aphrodite den aus einem Baum geborenen Adonis - das Sinnbild der erblühenden und ersterbenden Natur - zum Geliebten. Sie verbirgt ihn (als Samen) in einem Kasten und gibt ihn der in der Unterwelt - dem Schoß der Erde - thronenden Persephone. Diese will ihn für immer behalten. Erst auf den Schiedsspruch des Zeus, gibt sie ihn für zwei Drittel des Jahres der Aphrodite zurück.

Symbole & Attribute

Die Göttin wird oft in Verbindung mit Tieren gebracht. Außerdem ist sie die Göttin der Blumen, Bäume und Früchte. Zu ihren Kranzblumen gehörte u.a. die Myrte.

Viele Pflanzen, die psychoaktiv oder erotisierend wirken, intensiv duften oder deren Form Symbolcharakter hat, wurden mit Aphrodite in Zusammenhang gebracht (Aphrodisiaka) und zu ihren Festen verwendet. Auf Zypern, Samos und Kreta sowie in Athen und am Kephisos gehörten ihr heilige Haine und Blumengärten.

Ihr Stein ist der Lapislazuli.

Ihren unwiderstehlichen Liebreiz verdankte sie u.a. ihrem magischen Gürtel (charis - Gürtel der Aphrodite), den sie auf Bitten sogar gelegentlich auslieh, z.B. an Hera. Ihr Mann, der Schmiedegott, hatte ihn ihr aus Gold und Edelsteinen gefertigt.

Aspekte & Manifestationen

Aphrodite hat zahlreiche mehrgestaltige Manifestationen und Beinamen. Ursprünglich war Aphrodite wohl eine Mutter- und Fruchtbarkeitsgöttin - Göttin des Wachsens und Entstehens. Indem auch der Natur ein sehnsüchtiges Verlangen zugeschrieben wurde, wurde aus ihr die Göttin der Liebe und allmählich die der Schönheit.

Es scheint, dass der Ursprung ihrer Verehrung bereits in die Epoche zurückfällt, in welcher die Griechen noch mit den übrigen indoeuropäischen Völkern eine Einheit bildeten; denn wir finden bei der Mehrzahl dieser Völker eine ihr wesensverwandte Göttin. Aber diese ursprüngliche Gestalt ist auf den Inseln und dem Festland von Griechenland durch orientalische, besonders vorderasiatische und phönikische, Einflüsse stark verwischt worden.

Vielfache Züge der semitischen Astarte (Aschera, griech. Aschtaroth) wurden in die Aphrodite hineingetragen. Wie diese wurde sie bewaffnet dargestellt. Als solche hieß sie Areía und wurde zur Geliebten des Ares, zu welchem sie auch schon insofern in mythologischer Beziehung stand, als er auch der Gott des Gewitters und somit auch der Befruchtung der Erde war.

Eine ältere, prähellenische Manifestationen der Aphrodite, welche nicht unbedingt im Einklang mit ihrer späteren Rolle als griechische Liebesgöttin steht, gehört neben einer erschaffenden zu einer zerstörenden Großen Göttin.

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Artemis

Artemis ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Jagd, des Mondes, Waldes und die Hüterin der Frauen und Kinder. Ferner zählt sie zu den zwölf großen olympischen Göttern und ist damit eine der wichtigsten Gottheiten des Goldenen Zeitalters.

Ihre Eltern sind Leto und der oberste griechische Gott Zeus, ihr Zwillingsbruder ist Apollon. Artemis ist, wie Hestia oder Athene, eine jungfräuliche Göttin; sie bewahrt ihre Unschuld mit größter Hartnäckigkeit und verbietet auch ihren eigenen Anhängerinnen eine Defloration. Das ist vor allem deshalb interessant, weil Artemis zu den Fruchtbarkeitsgöttern gerechnet werden muß.

Ihr Geburtsort verlieh der Göttin, die bei den Römern Diana und bei den Etruskern Artumes heißt, den Beinamen "Kynthia" (griech:. "vom Berg Kynthos Kommende"), wobei die lateinische Schreibweise "Cynthia" lautet.

Ephesia lautete ihr Beiname aufgrund des berühmten Tempels von Ephesos. Ihre Statue in Ephesos stellt sie über und über bedeckt mit Brüsten dar, was sie als Ernährerin aller Lebewesen verkörpert. Nach anderer Deutung handelt es sich um Stierhoden, die für Fruchtbarkeit stehen.

Ihre berühmtesten Attribute sind der Pfeil und der silberne Bogen, welcher die Mondsichel symbolisiert und ihr von den Zyklopen geschenkt wurde. Dieser diente ihr als Waffe, um treffsichere Pfeile gegen die Sterblichen zu senden und um Krankheiten unter die Menschen zu bringen. Neben dem Pfeil und Bogen sind ihre Attribute noch das Wermutkraut (lat. "Artemisia absinthium") und die Zypresse . Unter den Tieren werden mit ihr Katzen, Skorpione, Hirsche und Bären assoziiert.

Das klassische Bild der Artemis entspricht dem einer jungfräulichen Jägerin, die allein oder von jungfräulichen Nymphen begleitet durch die Wälder streift.

Sie wurde von den Mythologen nie verheiratet, war keinem Manne untertan, sondern frei und kinderlos. Gleichzeitig schützt sie Frauen jeden Alters sowie Kinder beiderlei Geschlechts.

Artemis jagt stets in Neumondnächten, während sie in den üblichen Nächten den Mondwagen über den Himmel lenkte. In der Ilias wird sie "Herrin der Tiere" genannt, wobei die jungen unter ihnen unter ihrem Schutz stehen. Ihre Begleiter sind neben anderen Jungfrauen die Hunde. Hunde sind traditionelle Wächter des Tores zur Unterwelt; Artemis wird teilweise auch als Unterweltgöttin betrachtet, da sie unter anderem mit der Hexengöttin Hekate gleichgesetzt wird.

Artemis hat den Ruf einer grausamen und strengen Göttin: beispielsweise steht sie mit Männern auf dem Kriegsfuß, da sie sie für die Geburtswehen der Frauen verantwortlich macht. Da sie ja auch die Gebärenden hütet, wird sie mitunter mit Eileithyia oder Hera gleichgesetzt. Der zerstörerische Aspekt der Artemis wurde vor allem bei abnehmendem Mond geehrt. Artemis war eine wilde, unzähmbare Göttin, die Leben nicht nur gibt, sondern auch nimmt.

Die Tatsache, dass Apollon und Artemis Zwillinge sind, wird durch einen Dualismus in ihrer Rollenverteilung deutlich: sie repräsentierten die Gestirne Sonne und Mond; daher wurde Apollon auch dem Sonnengott Helios gleichgesetzt, während seine Schwester mit Selene identifiziert wurde.

Artemis´ Geburt:

Leto, eine von Zeus geschwängerte Göttin, war auf der Flucht vor dessen eifersüchtiger Ehefrau Hera . Diese bewirkte jedoch, dass kein einziger Ort der Erde Leto einen Platz zum Gebären bieten sollte. Schließlich wurde Leto von der schwimmenden Insel Delos aufgenommen. Die Göttin lag neun Tage lang in den Wehen.

Artemis kam als erste von den beiden Zwillingen auf die Welt, sodass sie ihrer Mutter bereits bei Apollos Entbindung half. Deshalb beteten die Frauen zu Artemis um eine leichte Geburt.

Artemis und Kallisto

Als Artemis' Lieblingsgefährtin Kallisto von Zeus beschlafen worden war und den Arkas geboren hatte, wurde sie von Artemis in eine Bärin verwandelt und weggejagt, da eine Entjungferung für die Anhängerinnen der Göttin verboten war.

Andere Geschichten sehen in der eifersüchtigen Hera die Übeltäterin, die Kallisto aus Eifersucht bestrafte. Zeus versetzte Kallisto dann als " Große Bärin ", (lat. "Ursa Major") in den Himmel. Der Große Bär am Himmelszelt ist demnach eine Bärin.

Artemis und Aktaion

Die bekannteste Erzählung über ein Zusammentreffen mit einem Mann ist die von Aktaion, einem Enkel des Kadmos, welcher ein leidenschaftlicher Jäger war. Als er wieder einmal jagte und er sich in der Mittagshitze einen kühlen Platz im Wald suchte, gelangte er in ein schattiges Tal, welches Artemis geweiht war. In seinem Grund befand sich eine Grotte, wo die Göttin gerade badete. Als Aktaion sie dann nackt sah, verwandelte sie ihn in einen Hirsch, um zu verhindern, dass er von dieser verbotenen Begegnung erzählte. Aktaion wurde wenig später von seinen eigenen Jagdhunden zerfleischt.

In der Realität wurde diese Jagd von Artemis-Priesterinnen nachgespielt, die mit Hundekopf-Masken bedeckt waren und einen als Hirsch verkleideten Mann jagten.

Artemis und Orion (siehe Wikipedia: Orion):

Als Mondgöttin und leidenschaftliche Jägerin - deshalb wird sie auch mit Pfeil und Bogen dargestellt - lenkte sie den Mond über den Himmel, ging aber bei Neumond immer zur Jagd. Als sie sich mit Orion, dem prächtigen und wilden Jäger, befreundete, soll sie ihre Pflichten als Mondgöttin vernachlässigt haben, um sich mit ihm in der Dunkelheit zu treffen. Ihr Zwillingsbruder Apollon erzürnte sich darüber und forderte Artemis zum Wettkampf heraus: Es gelinge ihr sicher nicht, einen dunklen Punkt weit draußen im Meer mit ihrem Pfeil zu treffen. Artemis schaffte dies sehr wohl - und bemerkte zu spät, dass sie damit dem Kopf des dort schwimmenden Orions durchbohrt hatte. Deshalb erhob sie ihn als Sternbild in den Himmel (dessen Schulterstern Beteigeuze hell leuchtet, dessen Kopfstern aber nur schwer sichtbar ist).

Eine andere Geschichte sieht Orion als den Jäger, der alle wilden Tiere des Erdkreises töten wollte. Die Erde oder Artemis selbst brachte daraufhin einen Skorpion hervor, gegen den Orion nichts ausrichten konnte und der ihn schließlich tötete, wonach beide als Sternbild in den Himmel versetzt wurden.

Tötung der Niobiden (siehe Wikipedia: Niobe):

Die Seherin Manto, eine Tochter des Teiresias, rief die thebanischen Frauen auf, der Gottheit Leto Opfer darzubringen. Die Königin Niobe jedoch war dagegen; sie hatte vierzehn Kinder, sieben Jungen und sieben Mädchen, und versuchte das Volk zu überreden, der Göttin Leto keine Opfer mehr zu bringen. Sie begründete dies damit, dass ihre eigene Anzahl an Kindern die Letos bei weitem übertraf. Dieses erzürnte die Göttin, die die Geschehnisse vom Berg Kynthos aus angesehen hatte, so dass deren Kinder Artemis und Apollon auszogen, um die Niobiden mit Pfeil und Bogen zu erlegen. Apollon tötete die Jungen, Artemis die Mädchen (ein Motiv zahlreicher antiker Plastiken). Anschließend verwandelten sie die Mutter Niobe in einen Felsen; Leto rief einen Wirbelsturm herbei, der den Felsen nach Lydien trug, wo er unaufhörlich Tränen vergoss.

Artemis und Meleagros (siehe Wikipedia: Meleagros):

Meleagros, der Sohn des kalydonischen Königs Oineus und dessen Gemahlin Althaia, vergaß einmal, Artemis ein Opfer zu bringen, während er an alle anderen Götter dachte. Daraufhin entsandte diese einen furchtbaren Eber, welcher die Saatfälder und alle anderen Anbauten vernichtete. Meleagros begab sich, begleitet unter anderem von Atalante (s.o.), auf die Jagd nach dem Tier.

Artemis´ Rolle im Trojanischen Krieg

Kurz vor dem Beginn des Trojanischen Krieges schickte Artemis Windstille, da Agamemnon, der Anführer der Achaier, sich gebrüstet hatte, ein besser Schütze als sie zu sein. (Teilweise wird auch als Grund genannt, dieser habe auf der Jagd eine ihr geweihte Hirschkuh erlegt.) Als Sühne forderte Artemis dessen älteste Tochter Iphigenie zum Opfer. Allerdings hatte Artemis später Erbarmen mit dem Mädchen, rettete es vor dem Opfertisch, legte statt ihrer eine Hirschkuh auf den Altar und schenkte Iphigenie ein Dasein als Priesterin in Tauris.

Artemis und Herakles

Die dritte der zwölf Aufgaben des Herakles bestand darin, eine heilige Hirschkuh mit einem goldenen Geweih zu fangen. Als Artemis ihre Jagdprobe hatte ablegen müssen, war diese Hirschkuh eine der fünf gewesen, die Zeus ausgewählt hatte. Nachdem Herakles die Kuh ein Jahr lang gejagt und schließlich erlegt hatte, zog er sich Artemis' Zorn zu, da ihr die Hirschkuh geweiht gewesen war.

Personen, Helden und Fabelwesen der griechischen Mythologie

Achill, Achilleus

Unverwundbar, da er als Säugling in den Styx getaucht wurde ... bis auf eine Stelle an der Ferse, wo er von seiner Mutter Thete festgehalten wurde. Held vor Troja, durch Pfeil von Paris getötet.

Agamemnon

König von Mykene, Führer der Achäer im Kampf um Troja. Nach seiner Rückkehr von seiner Frau und ihrem Liebhaber ermordet.

Atalante, Atalanta

...ist in der griechischen Mythologie eine jungfräuliche Jägerin, die Tochter der Klymene.

Nach der Geburt wird Atalante vom enttäuschten Vater, der sich einen männlichen Erben gewünscht hat, im Wald ausgesetzt. Artemis schickt eine Bärin zu Hilfe, die das Kind säugt. Es wächst bei Jägern zur schnellsten Läuferin Griechenlands heran. Atalante wird selbst zur amazonenhaften Jägerin, schwört immerwährende Jungfräulichkeit und ist immer bewaffnet.

Als Oineus, der König von Kalydon, eines Tages vergisst, Artemis in seine Opfer einzuschließen, schickt sie erzürnt einen Eber, der die Felder verwüstet und die Arbeiter und das Vieh des Königs tötete. Auch Atalanta folgt dem Ruf an die tapfersten Helden Griechenlands, den Eber zu jagen.

Bei Oineus angekommen weigern sich zwei dieser Helden, mit einer Frau zu jagen. Meleager, der sich in Atalanta zu verlieben beginnt, kann beide aber überreden, nachzugeben.

Zwei Kentauren, die sich der Jagdgemeinschaft ebenfalls angeschlossen hatten, wollen Atalante gleich zu Beginn der Jagd gemeinsam vergewaltigen. Atalante tötet jedoch beide und geht in der Folge neben Meleager.

Als sie des Ebers ansichtig werden und dieser angreift, kann sie durch einem gezielten Schuss mit ihrem Bogen das Tier verwunden und zumindest ablenken, als es gerade zwei Jagdteilnehmer zu überrennen droht. Ankaios aber wurde vom Eber getötet, Peleus tötet im Schlachtgetümmel versehentlich den Eurythion; Amphiaraos kann darauf das Tier mit einem Pfeil blenden, Meleager durchbohrt seine Flanke mit einem Speer - und diesen treibt sich das Ungeheuer schließlich weiter in den Leib und verendet.

Der verliebte Meleager will die Haut des Tieres Atalante geben, was einige Teilnehmer der Jagd erzürnt: Wenn schon nicht eindeutig sei, wer für den Tod des Tieres wirklich verantwortlich sei, dann gebühre das Vlies dem ehrwürdigsten Teilnehmer der Jagd, nämlich Plexippos - sagt Plexippos. Als sich dessen jüngerer Bruder ihm anschließt und behauptet, zudem habe Iphikles als erster das Tier mit seinem Pfeil zumindest gestreift, tötet Meleager seine beiden Onkel.

Immerhin: Ihr Vater ist jetzt stolz auf die Leistung Atalantes, erkennt sie als seine Tochter an - und beschließt, sie zu verheiraten. Atalante, die immerbleibende Jungfräulichkeit geschworen hat, stellt die Bedingung, der zukünftige Gatte müsse sie im Wettlauf besiegen, ansonsten werde sie diesen töten. Ihr Vater ist einverstanden - und so sind es auch viele Brautwerber, die allesamt gegen Atalante antreten, verlieren und sterben. Erst als in der arkadischen Überlieferung Melanion (bzw. in der böotischen Version Hippomenes) die Göttin Aphrodite um Hilfe bitte, gibt ihm diese drei goldene Äpfel, die er während des Wettlaufs zu Boden fallen lassen solle. Und tatsächlich bückt sich Atalante, um die Äpfel aufzuheben und Melanion kann den Wettlauf für sich entscheiden, und Atalante heiraten.

Manche Quellen erwähnen Atalante auch als Teilnehmerin am Zug der Argonauten , wo sie in einem Gefecht verwundet und von Medea geheilt wurde. Nach Apollonios von Rhodos weigerte Jason sich, sie auf seine Fahrt mitzunehmen, da er eine Jungfrau auf einem Schiff voller Männer als Konfliktpotential sah. Atalante soll ihm jedoch einen besonders kostbaren Speer aus dem Mainalosgebirge geschenkt haben, der sein Ziel nie verfehlte.

Mosaik

Helena

Frau von Menelaos und Geliebte des Paris von Troja, der sie als Belohnung von Aphrodite bekam, und damit den trojanischen Krieg auslöste.

Herakles

Held mit übermenschlichen Kräften. König Eurystheus aus Tiryns stellte ihm 12 unlösbare Aufgaben, die er alle bewältigte.

Iphigenie

Tochter von Agamemmnon und Klytämnestra.

Kassandra

Troja, Tochter von König Priamos. Seherin, der nie geglaubt wird. Agamemnon bringt sie als Sklavin nach Mykene, wo sie von Klytämnestra getötet wird.

Kentauren

Fabelwesen, halb Mensch, halb Pferd.

Klytämnestra

Frau des Agamemnon.

Kyklopen, Zyklopen

... einäugige Riesen, wurden nach ihrer Befreiung Diener des Zeus.

Lerna

... neunköpfige Schlange, von Herakles getötet.

Menelaos

König von Sparta. Mann Helenas, Bruder von Agamemnon. In Troja dabei.

Odysseus

König von Ithaka. Klug, listig, Erfinder des Trojanischen Pferdes. Homer schildert Odysseus´ 10-jährige Irrfahrt nach dem Trojanischen Krieg in der Odyssee.

Paris

Sohn des König Priamos von Troja. Sehr gut aussehend, aber alles andere als ein Held ...

Perseus

Konig von Mykene und Tiryns. Sohn von Zeus und Danae. Tötete Medusa und befreite seine Frau Andromeda aus der Hand der Seeschlangen.

Sisiphos

Gründer von Korinth. Wegen seiner Schlauheit von den Göttern gefürchtet. Verrät Zeus und muss als Strafe ständig einen Stein auf einen Hügel rollen, der an der anderen Seite dann wieder herunter rollt ...

Theseus

Sohn des Poseidon, Held aus Athen. Besiegt im Labyrinth von Knossos auf > Kreta mit Hilfe der Ariadne den Minotaurus.

Zyklopen

siehe > Kyklopen

Literatur

Griechische Sagen: Die schönsten Sagen des klassischen Altertums von Gustav Schwab (dtv junior) Die wichtigsten und bekanntesten Sagen werden in anschaulicher Form dargestellt.

Sagen des klassischen Altertums - Vollständige Ausgabe. Gustav Schwabs Nacherzählung der Sagen des klassischen Altertums gilt bis heute als die maßgebliche Sammlung antiker Mythen in deutscher Sprache.

Mythologie der Griechen: Götter, Menschen und Heroen - Teil 1 und 2 in einem Band

Who's who in der antiken Mythologie (dtv Nachschlagewerke)  

diese und weitere > Bücher zur griechischen Mythologie