GRÖNLAND
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Grönland Allgemeines & Spezielles |
Wandern auf Grönland klingt für viele erst mal etwas abschreckend. Sehr verbreitet ist die Vorstellung, dass Grönland vom Eis komplett bedeckt ist. Oder dass dort das ganze Jahr über gruselige Wetterverhältnisse dem Wanderer das Leben schwer machen. Dem ist aber nicht so. Der Südteil dieser riesigen Insel ist zwar auch in weiten Teilen von Gletschern geprägt, es gibt aber auch weite Landschaften, die eine Tundrenvegetation aufweisen. Es sieht dort in etwa so ähnlich aus wie im Norden Norwegens oder Schwedens. Außerdem ist in Grönland im Sommer das Wetter oft stabil schön. So lassen sich wunderbare Wander- und Trekkingtouren unternehmen. Die nordische Landschaft beeindruckt durch ihre Kargheit und Ursprünglichkeit. Überall finden sich vom Eis gerundete Gebirge und Felslandschaften zwischen Mooren und Kältesteppen. Und die Aussichten auf das Inlandeis und seine langen Gletscherzungen die ins Meer kalben sind einzigartig. Vor der Küste treiben mächtige Eisberge und setzen starke Kontraste zu blauem Himmel und grauen Felsklippen oder Schären. Der Westen Grönlands ist etwas besser erschlossen, auch was den (Wander-)tourismus angeht. Hotels und andere touristische Angebote machen hier das individuelle Reisen leichter. Der Südosten ist ursprünglicher geblieben. Natürlich ist die Inuit-Kultur einem starken Wandel unterworfen. So wie auch die Indianer nicht mehr frei mit ihren Clans über die Prärie ziehen, so nähen die wenigsten Inuit ihre Kayaks aus Robbenfellen noch selbst zusammen. Motorschlitten haben die Hundeschlitten weitgehend ersetzt. Trotzdem spürt man - bei allen Problemen von Identitätsverlust und Alkoholismus - noch den Nachhall dieser einzigartigen Jägerkultur.
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Wandern & Trekking Grönland |
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Touren- & Reiseberichte, Fotoreportagen |
Toller Foto-Trekking-Reise-Bericht Grönland Süd (Tilman Graner) auf: www.foto-tilmann-graner.de Bericht 4 Wochen Trekking in Grönland (Tilman Graner): Verschiedene Orte im Westen: Eisfjord, Disko, Nussuaq-Durchquerung Trekking und Bergsteigen in Ostgrönland: ein weitere Foto-Bericht von Tilman Graner Reter Fabel: Reiseberichte, Reportagen, Bilder Alpenverein.de: Kajak und Trekking in Grönland - Auf den Spuren der Jäger. Bericht in Panorama April 2010, von den Seiten des DAV herunterladbar. Die beschriebene Reise stammt aus dem Programm von Wikinger-Reisen. |
West-GrönlanD |
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Ost-Grönland |
Die Infos zu Ostgrönland stehen jetzt auf der Extraseite > Ostgrönland |
Natur Grönland |
Arktis: Arktos = Bär (griechisch). Vermutlich wegen Polarstern und Sternbild des Großen Bären. Griechen nannten die Arktis: Land, in dem die Sterne niemals untergehen. Eisnebel im
Sommer: warme Luftmassen auf kaltem Meer. Führte oft zu TB bei Inuit. Sommer: Moskitos, Permafrostsümpfe, Netz von Gräben nach Volumenverlust durch Schmelzung. Pingos als Kühlschrank. Winter: 300
verschiedene Wörter für Eis und Schnee. Im Inland viel kälter
als an Küsten. Küstenwasser friert ab Okt./Nov. zu.
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Inuit / Eskimo |
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Geschichte Grönland |
Die Geschichte Grönlands hat eine eigene Seite unter > Grönland Geschichte |
Kultur der Inuit |
Keine komplizierten Gesellschaftsstrukturen, alles war auf das Überleben ausgerichtet. Suche nach Nahrung und Kampf gegen Kälte prägten das Leben. Die Verfeinerung von Wekzeugen und Überlebensstrategien stand im Vordergrund. Keine Energieverschwendung durch Kriege und Fehden. Keine langwierigen Zeremonien, Riten, Prozesse, keine Bürokratie. Pragmatismus sicherte Überleben. Haupt-Organisationsform und einzige soziale Einheit der Inuit ist die Familie. Trotzdem ist persönliche Freiheit höher geschätzt. Familie eher als Versicherung. Ehe als Notwendigkeit zum Überleben. Von Pragmatismus geprägt. Ledig zu sein erschien unsinnig. Viele auch gewaltsame Konflikte um "gute Frauen". Keine Hochzeitszeremonie, Mann bezahlt, und nimmt Frau (meist etwa 14 Jahre alt) mit. Auswahl bei kleinen Gruppen gering. Heirat unkompliziert, nur zwischen Blutsverwandten und Trägern gleichen Namens oft tabu. Frau zieht meist zum Mann und bringt ihren Kochtopf, Ulo (Messer) und Lampe mit ein, der Mann seine Jagdausrüstung. Scheidung leicht, man geht einfach. Das kam oft vor und hatte keinen Makel. Kinder gehören beiden, bleiben aber oft bei der Mutter. Aufgaben
des Mannes: Versorgung. Fuhr Schlitten und Kajak, stellte Jagdgeräte
und Waffen her, versorgte die Hunde, baute das Haus. Innere und äußere Familie ähnlich wie bei uns heute. Viele Adoptionen. Hohe sexuelle Freizügigkeit, voreheliche Sexualbeziehungen, Poligamie häufig. Sexuelle Treue und Eifersucht waren weitgehend unbekannt. Frauentausch (z.B. wenn ein Inuit auf die Jagdwanderung geht, und seine eigene schwangere Frau nicht mitnehmen kann), festigte Männerfreundschaften, statt sie zu belasten. Durch Frauentausch konnte man auch die Identität wechseln, und so böse Kräfte in die Irre führen. Trotzdem wurde Erfüllung in der Ehe und Familie und im glücklichen Heim gesucht. Kinder wurden verhätschelt, nie geschlagen, selten bestraft. Sie mussten später für die Eltern sorgen. Vor allem kinderlose Ehepaare adoptierten Kinder. Inuit sehr kinderlieb, Erziehung ohne Druck. Mit 4-5 Jahren wurden spielerisch Kenntnisse und Fähigkeiten zum Überleben erlernt (z.B. Spielzeugkajaks und -waffen). Mit 10-11 Jahren gehen Jungen mit auf die Jagd. Erlegen des ersten Tieres wird in großem Fest gefeiert. Mädchen wurden nach erster Menstruation zur Frau und mussten ab dann ihr Essen im eigenen Topf kochen, bis sie heirateten. Geburt: Ehemann baut besonderes Haus für die Geburt, in das die Frau geht, wenn die Wehen einsetzen. Zwei alte Frauen als Hebammen. Knieende Geburtsstellung. Nabelschnur als Talismann. Der Name spielt große Rolle, ist Teil der Seele und prägt die Persönlichkeit. Namensverlust = Identitätsverlust. Säuglinge weinen nur, weil sie noch keine Namen haben. Nach Tod irrt Name umher, daher wird der Name eines Toten gern wieder vergeben. Eigenschaften und Teil der Seele des Toten gingen dann auf Kind über. Namen des Verstorbenen wurden nicht ausgesprochen, in Grönland gab es gewisse Scheu, den eigenen Namen auszusprechen. Kultur sehr homogen, keine Stämme. Gruppen unterscheiden sich durch geographische Besonderheiten. Keine Häuptlinge, alle waren gleichberechtigt. Anführer wurden aufgrund besonderer Fähigkeiten anerkannt. Auch Schamanen hatten nur begrenzten Einfluss. Individuelle Freiheit war hohes Gut. Umialik = Besitzer eines Umiak hatte besondere Stellung bei der Jagd und Beuteverteilung. Persönlicher Besitz war gering. Die Jagdgeräte und Haushaltsgegenstände gehörten dem Einzelnen. Es wurde aber kein nutzloser Besitz angehäuft. Geschenke zur Festigung persönlicher Beziehungen waren unbekannt, ebenso Diebstähle (vor dem ersten Kontakt mit Weißen). Gemeinschaftshaus und zeremonielle Gegenstände gehörten oft dem ganzen Dorf. Jagdgründe waren Eigentum aller Gruppen. Kriege um Territorien gab es nicht. Gastfreundschaft ist Pflicht (kein besonderes Entgegenkommen oder Freundschaftsbeweis) für Freunde, und eingeschränkt für Fremde. Verteilung der Beute nach bestimmten Regeln. Kleinere Beutetiere bis zu kleinen Robben wurden nicht geteilt, aber Bedürftige zum Essen eingeladen. Größere Robben, Walrösser und weiße Wale wurden unter den direkt an der Jagd Beteiligten geteilt. Der Fang des ersten Wales wurde mit dem ganzen Dorf geteilt. Das gleiche geschah mit großen Walen. Bei Hungersnöten teilte man alles mit dem ganzen Dorf. Wer sich mutwillig nicht an der Versorgung beteiligte und auf Kosten anderer lebte, wurde verachtet und gemieden, aber nicht bestraft. Naturraum
zwingt zu kleinen Gruppen von 20-100 Leuten, meist nur 3-4 Hütten.
Oft wohnten mehrere Familien unter einem Dach. Geburtenkontrolle durch
Kindertötung. Bei Zwillingen wurde meist ein Kind getötet. Mädchen
eher als Jungen, da Jäger häufig von der gefährlichen Jagd
nicht zurückkehrten. Mütter töteten die Kinder durch Aussetzen
im Schee oder Ersticken. Wenn Kind einen Namen hatte, durfte es nicht
mehr getötet werden. Kindermord war nur in Grönland seltener,
weil die Inuit Angst vor dem Geist des verstorbenen Kindes hatten. Starb
eine Frau bei der Geburt, wurde ihr Kind getötet, wenn es niemand
adoptieren wollte. Auch alte Leute ließen sich töten, wenn
sie zur Last wurden. Fröhliche Feste, besonders im Herbst und nach sehr harten Wintern, schufen einen Ausgleich zum täglichen Überlebenskampf. Eintönige Tänze, Trommel als einziges Instrument (Karibuhaut oder Walleber, 70-80 cm Durchmesser mit Handgriff, geschlagen wurde der Rahmen mit einem Stock). Spiele ähnlich Würfelspielen oder Geschicklichkeitsspiele aus Knochen. Ball aus Seehundsfell mit Moos gestopft. Zeit zum Spielen besonders im Spätsommer. Gerichtsbarkeit war unbekannt. Konflikte trug man untereinander aus (Boxkämpfe, Trommelduelle, Schimpflieder). Bestraft wurde durch öffentliche Meinung. Auseinandersetzungen gab es oft um Frauen. Individuen, die zur Belastung der Gesellschaft wurden (z.B. bei Jähzorn) oder denen Hexerei nachgesagt wurde konnten getötet werden. Gewaltverbrechen waren nicht selten. Der Tod war alltäglicher Begleiter, so wurde das Leben nicht so hoch geschätzt. Schon wegen Beleidigungen und Neckereien ("das soll ein Messer sein?") wurden Menschen getötet. Blutrache kam oft vor. Der Tod war mit vielen Tabus belegt. Oft wurden Leichen dem Meer übergeben oder in die Tundra gelegt. Persönlicher Besitz wurde vererbt oder verbrannt. Der Adler hat den Inuit das Fröhlichsein gelehrt. Unter auf einem Pfahl sitzenden ausgestopften Adler wird bei bestimmten Festen (Handelsfest) getanzt. Bei Einbruch der Dunkelheit schießen Kinder Pfeile in die Luft, um böse Geister zu vertreiben. |
Die Jagd |
Für kein Volk so wichtig wie für die Inuit. Einzige Nahrungsquelle, Mittelpunkt alles Denken und Handelns. Beutetiere: Ringel- und Bartrobbe (Fleisch, Innereien, Fett, Talg, Häute, Knochen, Sehnen), Walross (Stoßzähne), Grönlandwal. Weiter im Westen Narwal und Beluga. Für Festlandsinuit Karibu, selten Schneehase und Polarfuchs. Wolf in Siedlungsnähe zum Schutz der Hunde. Eisbärjagd war sehr gefährlich und deshalb seltener. Auch Lodden, eine kleine Lachsart, und Krabbentaucher spielen eine wichtige Rolle für die Ernährung. Hundeschlitten als optimales Transportmittel, bis heute unübertroffen. Nutzung vor allem im Winter zum Erreichen der Eiskante. Vorher wurden Lasten auf Fellen gezogen, dann einfache Menschenschlitten. 2 feste Kufenbretter, 1,50 - 5 m lang, 50-100 cm auseinander, häufig mit Walknochen oder Elfenbein beschlagen. Ladefläche aus Querbrettern, Lenkeinheit z.B. aus Karibugeweih. Lokale Unterschiede aufgrund geographischer Gegebenheiten. In Grönland Schlitten kürzer und breiter mit senkrechtem Brett hinten. Besonders kurz in Ostgrönland, wo er nur zur Bärenjagd oder als Bootstransporter benutzt wurde. Bei Holzmangel auch Schlitten aus gefrorenen Häuten und Fischen. Kufen wurden mit Wasser (wurde im Mund transportiert) bestrichen, um Gleitfläche zu bekommen. Schlittenfahrten sehr mühsam, man kann selten mitfahren, muss ziehen und zerren, Hunde beruhigen etc.. Tandemgespann (westl. Arktis) oder Fächergespann (vor allem Grönland). Bei Tandemgespann häufige Reibereien zwischen den Hunden. Fächergespann besonders für weite Eisflächen geeignet, Zugkraft aber weniger konzentriert, häufiges Verknoten der Zugseile. 7-15 Hunde pro Schlitten. Leinen 20 m lang, Geschirr aus Robbenhaut. Schlittenhund ist einziges Haustier. Widerstandsfähig, zäh, wild. Werden hart behandelt, schlafen draußen, werden teilweise nur alle 2 Tage gefüttert und von manchen Gruppen im Sommer ausgesetzt, um sich selbst zu ernähren. Vielen Hunden werden Zähne abgeschliffen, damit sie nicht am Zaumzeug nagen. Aber sei werden mit großem Respekt behandelt, und als Vorfahren der Menschen angesehen. Leithunde sind besonders ausgebildet, müssen aber nicht Rudelführer sein. Kleine Fellschuhe verhindern Verletzung der Pfoten. |
Literatur Grönland |
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Links Grönland |
Greenland.com: Gute Infos, auch zu Trekkingtouren Greenland-Guide: über 1800 Seiten Grönlandinfo von der staatlichen Greenland Tourism (engl., einiges auf deutsch) Greenland.dk: Grönland-Seiten des dänischen Außenministeriums: Politik, Kultur, Natur (engl.) Wunderground Wetter Grönland Greenland Travel Infos zu verschiedenen Städten, Preise Air Greenland: Fluggesellschaft für Grönland AUL (Arctic Umiag Line): Passagierschiffe im Liniendienst |