Geographie/Geologie
Kontinentaldrift - Tethysmeer - Gondwanaland zerbricht (vor 250 Mio. Jahren) - Indische Platte wandert mit 18 cm p. a. Richtung NE - Kollosion vor 60 Mio. Jahren - Abtauchen unter Asiatische Platte - Abbremsung auf heute 5 cm p. a. - Himalayaauffaltung - Dekhan: Gneis und Granit - östliche (-1600 m) und westliche (- 2600 m) Ghats (Treppen) - nach Osten abfallende Hochebene (durchschnittlich 600-700 m) - große Flüsse von westl. Ghats in Golf von Bengalen - natürliche Häfen im Westen, gerade Küste im Osten
Ausdehnung Indiens: gut 3000 x knapp 3000 km.
Länge des Himalaya 2500 km. Ketten von S nach N: Siwalik (Sandsteine und Konglomerate aus der frühen Faltungsperiode), Vorhimalaya (präkambrische bis tertiäre Sedimente), Haupthimalaya (nördlichster Teil der indischen Kontinentalkruste, metamorphe Sedimente, Gneise, metamorphe Sandsteine, Dolomit, Kalk), Transhimalaya (Granit aus ehemaliger Ozeankruste zwischen den Schollen). Eins der jüngsten Gebirge der Welt, wächst immer noch.
Kailash als Zentrum der Welt. Hier entsprangen schon vor der Faltung des Himalaya die Flüsse Sutlej, Indus und Brahmaputra, und behielten ihren Lauf im Prinzip bis heute bei. Andere Flüsse passten sich dem neuen Relief an bzw. entstanden erst durch die Faltung. Dies verursachte im 19. Jh. bei der Erforschung des Himalaya und Karakorum große Schwierigkeiten, da man schwer sagen konnte, wie die Flusssysteme und Gebirgsketten zusammenhingen.
Klima
Monsun- SW-Monsun Juli-Sept - NE-Monsun November-Dezember - Passatwinde - atmosphärische Zirkulation - Bedeutung für Landwirtschaft, frühere Schiffahrt (Monsun kurz nach Chr. von Griechen entdeckt) - Überschwemmungen nach Abholzung von Gangestiefland und Bergländern - Stürme
SW-Monsun (Mai-Oktober) bingt 90 % der Niederschläge
NE-Monsun (Oktober - Dezember), Niederschläge im SE, verbunden mit Wirbelstürmen
![Klima Indien](indien_grafik/anbaukalender_monsun.jpg)
Pflanzen
Dschungel von Jangal = Wald. Daher ist jeder Wald in Indien ein Dschungel. Richtiger Dschungel nur in Resten in Assam und West-Ghats.
Kokospalme: Milch, Fruchtfleisch, Öl (Küche, Körper, Seifen, Kerzen ...), Fasern (Seile, Säcke, Teppiche, Netze, Bürsten ...), Schalen (Brennmaterial, Besteck, Souveniers), Holz (Möbel), Palmwedel (Dächer), Kopra
Palmyra: liefert Früchte mit orangefarbenem Fleisch für Mus, Limonade und käseähnliches Nahrungsmittel. Palmwein (Toddy), Arrak, Palmzucker.
Betelpalme: Arecanüsse sind eigentlich Früchte. Samen wird geröstet, mit Gewürzen gemischt und in Blatt des Betelpfeffers eingewickelt.
Flamboyant. Aus Madagaskar. Baumaterial aus Stamm, Farbstoff aus Rinde und Blüten.
Regenbaum: Regen durch Zikaden, die Pflanzensaft anzapfen.
Pipal, Bodhi (ficus religiosus): Siddharta nach 7-jähriger Meditation zum Buddha (Erleuchteten)
Banyan (Würgfeige, ficus bengalesis): markante Luftwurzeln
Tee: gepflückt werden Blattknospe und obere 2 Blätter, bis 15 x pro Jahr. Blätter werden im Luftstrom gewelkt, maschinell gerollt, fermentiert.
Hibiskus (rot) und Tagetes (gelb) als Opferblüten.
Flame of the forest: besonders im Frühjahr markanter Baum. Keine Blätter, aber leuchtendrote Blüten.
Tiere
Big 5: Löwe (250), Tiger (4000), Elefant (22.000), Panzer-Nashorn (1500 incl. Nepal), Gaur. Gepard 1952 ausgestorben. Indischer Wolf vom Aussterben bedroht. Wildhund, Schakal, Fuchs. Krokodile.
Schlangen: 230 Arten, 55 giftig (Kobra, Kettenviper, Sandrasselotter), bei 90 % der Bisse ist Giftmenge zu gering um Menschen zu töten, trotzdem 4500 Tote jährlich. Tigerpython bis 6 m lang.
Antilopen, Gazellen, Hirsche.
Affen: 19 Rassen, meist Languren (grau, langer Schwanz, schwarzes Gesicht, lebt in Wäldern der gemäßigten Stufe) und Rhesusaffen (kleiner als Languren, rotbräunlich, bevorzugt tiefere Gebiete, auch Nähe von Dörfern). Besonders in Tempeln oft sehr frech.
Gekkos: auch in Zimmern, beseitigt Insekten
Im Gebirge: Murmeltiere, Bären, Schneeleoparden, Wölfe, Yak, Füchse, Blauschafe (Bharal), Ibex (Steinbock), Thar, Antilopen, Hirsche (Sambar), Moschustier.
Im Urwald: Dschungelkatzen, Leoparden
Vögel: 2200 Arten, 176 endemisch. Lämmergeier, Eulen, Spechte, Nashornvögel, Nektarvögel, Kuckuck, Reiher, Storch, Kranich. Pfau als Nationalvogel.
(Heilige) Kühe: Tabu für Kasten. Tabu stammt aus der Übergangszeit der indoarischen Einwanderer von Hirtentum zu Ackerbau und damit veränderter Rolle der Kuh als Nutztier. Nahrung für Arme, Müllentsorgung, Dünger, Brennstoff, Mörtel, Desinfektion (Urin), Zugtier. Auch herumstreifende Kühe haben i. d. R. einen Besitzer, von dem sie auch gemolken werden. Keine Schlachtung -> keine Zucht -> Degeneration. Europäische Kühe geben 20 x soviel Milch. Gewaltsame Auseinandersetzungen (mit Toten) um gesetzliches Schlachtungsverbot.
Verhalten/Kleidung
... siehe > Verhalten Indien/Nepal
Feste
Diwali, Lichterfest. Symbolisiert die Befreiung Sitas aus den Händen von Ravana im Ramayana. Bedeutung vergleichbar mit unserem Weihnachten, dauert etwa bis zu einer Woche. Termine nach unserem Kalender wechselnd. Diwali oder Dipavali oder Divali (dipavali, wörtlich: Anordnung von Lichtern) ... (mehr bei Wikipedia)
Holi ist ein indisches Frühlingsfest am Vollmondtag des Monats Phalguna (Februar/März). Dieses "Fest der Farben" dauert mindestens zwei, in einigen Gegenden Indiens auch bis zu zehn Tagen. Holi ist hauptsächlich ein im Norden Indiens gefeiertes Fest, das ... (mehr bei Wikipedia). Daten: 14./15. März 2006, 3./4. März 2007, 21./22. März 2008
![Schuhe Indien](../grafik/Indien/Sikkim-Darjeeling/Bilder/1-Sikkim-Gangtok-0555.jpg)
Kumbh Mela von Kumbh ( Krug ) und Mela (Fest) gilt als das größte religiöse Fest des Hinduismus (und der Welt). Die Kumbh Mela findet alle zwölf Jahre - dem Zyklus des Jupiters um die Sonne folgend - in vier verschiedenen Orten Indiens statt: Allahabad (Prayag), Haridwar, Ujjain und Nashik . Jeder Ort hat ... (mehr bei Wikipedia)
Religion/Philosophie
> Hinduismus, > Buddhismus, Jains, Moslems, > Sikhs, Parsen, Christen
Jains:
Gründung von Mahavira, fast zeitgleich mit dem Enstehen des Buddhismus. Mahavira, als Prinz geboren, entschloss er sich - ähnlich seinem Zeitgenossen Buddha - zu einem asketischen Leben. Konservativer als dieser und enger mit dem Hinduismus verbunden. Antwort auf Ritualmonopol der Brahmanen und den intellektuellen Hinduismus. Zentrales Konzept: Moral, gute Taten, Achtung allen Lebens. Wie der Buddhismus agnostisch und atheistisch, aber kompatibel mit einfachen Volks-Kulten. Ablehnung des Kastensystems, stärker diesseits-orientiert, absolute Gewaltosigkeit (Ahimsa). Tragen oft Mundschutz, damit sie keine Insekten verschlucken und töten. Essen kein Fleisch, tragen kein Leder etc..
Mythischer erster Religionsstifter Tirthankara (Furtbereiter, der erste von 24) und Vorläufer Mahaviras (des konkreten Gründers der Jain-Bewegung) erlangte am > Kailash seine Befreiung.
Parsen:
Zarathustra, alter persischer Glaube. Feuer spielt zentrale Rolle. Bsp. der Großindustrielle Tata. Um 700 n. C. von moslemischen Herrschern aus Persien vertrieben. Tote werden im "Turm des Schweigens" von den Geiern gefressen.
Legende: Mogulherrscher Akbar empfing Parsen mit einem Glas reiner Milch um zu zeigen, dass er sein blühendes Land nicht mit Einwanderern verunreinigen wollte. Die Parsen mischten vorsichtig einen Löffel Zucker hinein, um zu zeigen, dass sie das Land bereichern würden, ohne es zu verunreinigen. Sie wurden aufgenommen.
Baghwan/Osho:
Philosophiestudent, Ashram in Poona, Kette Mala mit Bild von Osho, Jünger nennen sich Sanyassins. Erleuchtung durch Meditation und extreme Therapien, Ziel: Katarsis = Reinigung von Geist und Seele. Ausstieg aus Gesetzen der realen Welt, Rückzug in abgeschlossene eigene Welt mit den Worten Oshos als Gesetz. Individualität aufgeben, dem Meister dienen. Überhöhung des Gurus.
1978 200.000 überwiegend deutsche und amerikanische Sanyassins. Skandale, Brüskierung der Einheimischen z.B. durch Umarmen und Küssen in der Öfentlichkeit. Attentat auf Osho. Therapien werden immer teurer, Sanyassins arbeiten ohne Lohn für Osho, viele Spenden der Mitglieder. Oshos Gier nach Luxus steigt: Rolex, teurer Schmuck etc..
1981 Auflösung des Ashrams in Poona und Flucht vor Steuerfahndung nach USA. Osho zieht sich immer weiter zurück: statt persönlichem Kontakt Drive By in einem seiner 99 Rolls Royce. Flugzeuge. Aufbau eines großen Zentrums, die sog. Ranch. Arbeitslagerähnliche Zustände, Sheila wird Oshos Stimme. Angst vor Aids: freie Liebe mit Plastikhandschuhen. Verdrängung der Einwohner aus der nahegelegenen Stadt Atilope. Wahlmanipulation durch Heranschaffen von Obdachlosen. Militarisierung und Bewaffnung einer Security Force.
1985 Salmonellenvergiftung von 750 Menschen in 12 Restaurants, für die Sheila wg. versuchtem Mord verhaftet wird. Osho entzieht sich der drohenden Verhaftung durch Flucht auf Bermudas. Da ihn kein Staat aufnehmen will, Rückkehr nach Poona. Druck auf Mitglieder, sich sterilisieren zu lassen. 1990 Tod durch Herzversagen. Ashram ist heute teures Meditationszentrum.
![Schneider, Indien](../grafik/Indien/Garhwal/Bilder/PA070254.jpg)
Kastenwesen
siehe
Hinduismus
Geschichte
siehe
Indien Geschichte
Wirtschaft
Reis wurde in Indien bereits im Mesolithikum als Sammelpflanze genutzt. Funde von domestiziertem Reis vom Vindhyaplateau im nordwestlichen Mittelindien wurden zwischen 6000-5000 v. Chr. datiert, diese Daten werden aber nicht von allen Forschern anerkannt. Aus Chopanimando stammen Reisabdrücke auf keramischen Gefäßen. Reiskultivierung in Taradih und Khairadih ist seit dem 5. Jahrtausend nachgewiesen. Im östlichen Indien ist Keramik, die mit Dreschresten von Reis gemagert ist, aus Chirand bekannt. Sie datiert vermutlich ins 3. Jahrtausend. Aus Rangpur und Lothal , Siedlungen der Harappa-Kultur , stammen Topfscherben, die angeblich mit Reisstroh gemagert sind. Das ist bisher der einzige und unsichere Nachweis für die Domestikation von Reis in der Harappa-Kultur. Sichere Nachweise von Reis-Körnern aus dem Industal stammen erst aus dem späten 2. Jahrtausend v. Chr. ... (mehr bei Wikipedia).
Weizen aus Vorderem Orient, 6000 vC
Hirse aus Afrika, 2500 vC
Ziegen, Schafe aus Mesopotamien
Zebu, Büffel einheimische Züchtungen
Einkommen/Monat (2000): Lehrer 3000 Rs, Busfahrer 3500 Rs, Bankangestellter 5000 Rs, Arzt 5-10000 Rs, Kellner 300-600 Rs (+ Trinkgeld)
Arbeitsleben: Gelassenheit, Abgrenzung, Hierarchie, Arbeitsteilung Mann/Frau/Kinder, Kastengebundene Berufe,
Ethnologie/Sprachen
Rassen: australoide - paläomediterrane - arische - "westliche"
drawidische Sprachen: Tamil - Malayam - Kannada - Telugu
200 Sprachen, 15 Schriften
Indo-Englisch, für Muttersprachler nicht immer leicht zu verstehen