Mallorca: Artá
|
Auf dieser Seite:Auf separaten Seiten: |
Artá |
Artá ist eine sehenswerte mittelalterliche Kleinstadt im Nordosten Mallorcas, ein Stück im Hinterland von Cala Ratjada. Besonders begeistern die Lage, das geschlossene Ortsbild, die kleinen Gassen und Plätze sowie die Stadtmauer. Die Umgebung von Artá ist bergig und gehört zum großen Teil zum Naturpark Serres de Llevant (Parc natural de la península de Llevant). 6000 Ew. (Gemeinde 7.500) Der Ortsname stammt wohl vom maurischen Gertan ab und ist über Jertan und Jartan zu Artá geworden. Der Ort war ab 1700 v.Chr. besiedelt, wurde aber erst während der Reconquista in der Zeit Jaumes I (1232) erstmalig urkundlich erwähnt. Bis ins 15. Jh. wurde die Stadt Almudaina genannt, während sich der Name Artà auf die ganze Umgebung bezog. Neben der traditionellen Landwirtschaft lebten die Menschen von einer florierende Textilindustrie. Im von Großgrundbesitz geprägten Gefüge verdienten sich die armen Kleinbauern durch das Flechten von Palmblättern zu Körben u.ä. etwas dazu. Die Pest forderte 1820 etwa 1200 Menschenleben. Vermutlich führt die Burg auf dem Berg oberhalb des Zentrums ihre Entstehung auf die Zeiten vor der maurischen Besitzergreifung der Insel zurück. In der arabischen Zeit wurde sie weiter ausgebaut. Wähnend einer Pestepedemie wurde in der Burg ein Quarantänekrankenhaus betrieben. Das wurde nach Verschwinden der Krankheit niedergebrannt, um Infektionen zu verhindern. So musste 1825 die Kirche San Salvador wieder neu aufgebaut werden. Heute umgibt Burgmauer mit ihren neun Türmen die Wallfahrtskirche Santuari de Sant Salvador. Der Zugang zur Burg ist immer offen und frei. Eine Kalvarientreppe mit 180 Stufen verbindet sie mit der Pfarrkirche im Ort. Sehenswert sind die Burg, die gotische Wehrkirche (Transfiguratió del Senyor, 1573) , das Regionalmuseums von Artà an der Plaça d'Espanya. Auf der Plaça del Conqueridor findet Dienstags der Wochenmarkt statt. In den Bergen, 9 km nordwestlich der Stadt, liegt in traumhafter Landschaft die Ermita de Betlem.
|
Ses Paisses |
|
Ermita de Betlem (Belén) |
Etwa 9 km nordwestlich von Artá liegt 280 m hoch über der Nordküste die Ermitá de Belén (kastilisch) oder Ermita de Betlem (mallorquinisch). Das Massís d'Artà (Massiv von Artá), wie man die Umgebung der Ermitá nennt, besteht aus fantastischer Berglandschaft. Vergleichsweise abgelegen und unberührt spürt man hier noch den ursprünglichen Charm der Insel. Die wenigen Mönche des Klosters "Betlehem" sind 2010 umgezogen, seit dem steht das Gebäude leer. Das Kloster wurde 1805 an der Stelle eines alten Wachturms und einer Ölmühle gegründet. Das Baumaterial wurde mit Eseln von der Küste heraufgebracht. Sehenswert sind auch die Gärten des Klosters sowie einige Aussichtspunkte in der näheren Umgebung, von denen aus man die Bucht vom Alcúdia überblicken kann. Zu Eingang führt eine markante Zypressenallee. Vom Südost-Ende der Allee erreicht man nach etwa 300 m Richtung Osten die Klosterquelle Font de s'Ermita. Sie liegt schön unter Bäumen. Die Quelle wurde zur Versorgung des Klosters und zur Bewässerung ein paar kleiner Felder genutzt. Neben der "Fuente" befindet sich ein kleines Marien-Heiligtum, das sich auf die Erscheinung von Lourdes bezieht. Zur Ermitá führt eine kleine Straße von Artá aus. Zu Fuß kann man sie auch mit einer schönen Wanderung vom Küstenort Betlem aus erreichen. Die Umgebung ist überhaupt zum Wandern sehr attraktiv. Siehe > Wanderungen im Osten Mallorcas. |