WachTürme an der spanischen Küste
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Wachtürme aus dem 16. Jh. |
Im 16. Jahrhundert wurden an der spanischen Küste viele Wachtürme gebaut. Sie unterstützten die Verteidigung der küstennahen Bauern- und Fischerdörfer und der kleinen Städte. Diese Zone hatte unter vielen Piratenüberfällen zu leiden. Die Piraten konnten sich hier relativ risikolos mit Wasser und Proviant versorgen. Außerdem wurden bei vielen Überfällen die örtlichen Arbeitskräfte als Sklaven mit an Bord genommen. Wirtschaftlicher Niedergang war die Folge. So wurde von den spanischen Herrschern ein System von Küstenwachtürmen errichtet. Diese standen in Sichtweite zueinander und konnten bei Gefahr die Ankunft von Piraten an den nächsten Turm und weiter zu den Siedlungen melden. Tagsüber geschah das mit Rauch- und Lichtzeichen, nachts mit Feuer. Das Vorbild dieses Systems existierte an der afrikanischen Mittelmeer-Küste und wurde dort schon im 13. Jahrhundert durch die Mauren eingerichtet. So konnte angeblich in einer Nacht eine einfache Botschaft von Alexandria nach Ceuta übermittelt werden. Im 18. Jahrhundert beherrschten Engländer und Franzosen das Mittelmeer und galten für Spanien als die neuen Feinde. Die Piratenüberfälle ließen nach und das System der Türme wurde nicht mehr gebraucht. Die Türme sind oder waren meist um die 10-15 m hoch und massiv gebaut. Das Innere war nur durch einen sehr hoch gelegenen Eingang erreichbar, der durch eine einziehbare Leiter mit dem Erdboden in Verbindung stand. Bei kurzfristigen Angriffen war man im Turm also relativ gut geschützt. Auf die Plattform gelangte man über den Innenraum. |
Literatur: Führer, Karten ... |
C. H. Beck Wissen: Spanische Geschichte - Vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Das Buch ist gut zu lesen und liefert kompakt jede Menge verständliche Infos und Analysen zur Geschichte Spaniens. |