Tibet: Weibliche Gottheiten
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Allgemeines & Spezielles |
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Göttinnen im Lamaismus erscheinen als eigenständige Form und Person, aber auch als Partnerin oder Begleiterin eines männlichen göttlichen Wesens. Wie so oft in Religionsangelegenheiten ist eine mathematische Logik hier fehl am Platz. Es gibt die unterschiedlichsten Formen, Ausprägungen und Überschneidungen. Man trifft z.B. auch auf weibliche Formen eigentlich männlicher Götter. Reist man in Tibet oder anderen lamaistischen Ländern wie Bhutan, Ladakh etc., wird man oft weibliche Götterdarstellungen finden. Die Göttinnen sind ausgesprochen beliebt und sehr nah an den Menschen. Dabei finden sich auf der friedvollen Seite am häufigsten Darstellungen der Taras, die auch besonders häufig zur Erfüllung von Wünschen angebetet werden. Auf der machtvollen, schrecklichen Seite ist Palden Lhamo eine häufig abgebildete Wächtergöttin. Da sie die abgezogene Haut samt Schädel ihres eigenen Sohnes als Sattel benutzt, ist sie in Malereien meist eindeutig erkennbar. Weibliche Personen der Geschichte oder Legende sind oft Emanationen weiblicher Götter, wie die Gemahlinnen des tibetischen Königs Bhrikuti und Wen Cheng. Neben der komplexen Idee der Tara und vergleichsweise klarer Figuren gibt es z.B. auch Wesen, die unseren Feen vergleichbar sind. Zornig oder voller Mitgefühl - beides geht auch in einer Figur. Viele der Göttinnen (wie auch ihrer männlichen Kollegen) sind aus der indisch-arischen Vorstellungswelt übernommen worden und finden dort ihr Pendant. |
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Weibliche Gottheiten |
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8 Arten der Angst: | |
1. Löwe | Stolz |
2. Elefant | Verblendung |
3. Feuer | Zorn |
4. Schlange | Neid |
5. Räuber | Falsche Ansichten |
6. Gefängnis | Geiz |
7. Überschwemmung | Begierde |
8. Dämonen | Zweifel |
Obwohl die grüne Tara auch weltliche Wünsche erfüllen soll, besteht ihr eigentliches Anliegen darin, die Praktizierenden zur Erleuchtung zu führen. In dieser Weise kann man die acht Ängste, vor denen die grüne Tara schützt, auch als Symbole für die inneren Hindernisse auf dem Weg verstehen.
Zur grünen Tara gibt es auch die zugehörigen Mantras. Da man Schaden nehmen kann, wenn man diese rezitiert ohne die entsprechende Einweihung erhalten zu haben, werden die Mantren der Grünen Tara geheim gehalten, man erfährt sie erst bei der Einweihung. Allerdings ist das friedvolle Mantra der grünen Tara in Tibet weit verbreitet: "Om tare tuttare ture soha".
Ihre Darstellung erfolgt oft als friedvolle Erscheinung von grüner Körperfarbe. Ihr besonderes Kennzeichen ist, dass die mit ausgestrecktem, auf einem Lotus ruhendem rechten Bein (zum Aufstehen bereit, Position der Aktivität) und in Meditationshaltung angezogenem linken Bein auf dem Lotusthron sitzt. Das ausgestreckte Bein macht sie in vielen Darstellungen leicht unterscheidbar von der Weißen Tara.
In der am meisten verbreiteten Darstellung hält sie in ihrer rechten Hand im Mudra der Freigebigkeit (Handfläche nach vorn ausgestreckt) eine voll entfaltete weiße Lotusblüte. Mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand hält sie auf Herzenshöhe den Stängel einer blauen, halbgeöffneten Utpala-Lotusblüte. Jede dieser Blumen hat drei Knospen, womit sie die grüne Tara als die Mutter der Buddhas der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft symbolisieren.
Die Grüne Tara wird allein oder in Gesellschaft anderer (21) Taras abgebildet, sie hat ein Gesicht und zwei oder (seltener) vier Arme.
Die Rote Tara gilt als Göttin der Liebe. Sie kommt zu unglücklich verliebten Männern, wenn keine Frau in der Nähe ist. Meist ist sie ganz in Rot dargestellt. In der Hand hält sie den Pfeil der Liebe und den roten Lotus. Die Rote Tara ist auch bekannt dafür, zornige Gegner und Gegnerinnen zu befrieden.
Saraswati gilt als Gefährtin von Manjusri. Sie wird oft als identisch mit der Weißen Tara angesehen. Saraswati ist die Göttin der Musik und Poesie. Die Göttin lehrte die Menschen Sprache und Schrift. Sie wird dargestellt als schöne Frau mit weißem Körper, Buch und Laute. (vgl. > Hinduismus: Saraswati). In vierarmigen Darstellungen ist sie meist mit Laute, Buch, Lotus und Wasserkanne abgebildet.
Parnasavari heißt "die mit Laub bekleidete". Sie ist die Patronin der Heilkräuterkunde und wird dargestellt im Laubrock mit Heilkräutern, Granatapfel und Getreideähren.
Grüne Tara
Die Daikinis sind Himmelswandlerinnen und waren schon in der Bön-Religion verbreitet, vergleichbar mit Feen. In der Darstellung sind sie oft nackt tanzend (= nackte Wahrheit) mit gruseligen Attributen (Schädel, Hackmesser, Schürze aus Menschenknochen, Zauberstäben), auch bei friedvollen Dakinis.
Daikinis stellen die Vergänglichkeit des irdischen Daseins unverblümt dar.
Die Vajra-Bache, auch eine Daikini. Dargestellt wird sie mit dem Schweinekopf, Vajra, Schädelschale und Khatvanga (Dreizack). Vajravarahi symbolisiert Freude durch die Erkenntnis der Natur der Leere.
Palden Lhamo (auch Pälden Lhamo) ist die einzige weibliche Dharmapala. Sie trägt Schwert oder Vajrastab in der Rechten, eine blutgefüllte Schädelschale in der Linken und reitet auf einem Esel oder Pferd durch einen Blutsee.
Sie benutzt als Sattel die Haut ihres Sohnes. Sie hatte geschworen, ihr Kind zu töten, falls nicht alle Menschen Buddhisten werden würden.
Palden Lhamo ist verwandt mit der hinduistischen Kali, beliebt auch als Yidam. Sie ist die Schutzgottheit des Dalai Lama.
Eine andere Bedeutung ihrer Figur: Aller Schrecken hat keine Realität und ist auch nur eine Erscheinungsform der Leere.