Yosemite Nationalpark

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Der Yosemite Nationalpark ist zu Recht einer der berühmtesten Nationalparks der USA und der ganzen Welt. Das Gebiet besteht aus Granit, der von den Gletschern der Sierra Nevada in eine fantastische Landschaft verwandelt wurde. Tief eingeschnittene Trogtäler, steile Felswände und eine urwüchsige Natur prägen den Park. Riesige Wasserfälle stürzen sich von der Hochebene hinab in die Täler.

Der Nationalpark ist über 3000 qkm groß und liegt in Höhen zwischen 600 und 4000 Metern. Entsprechend alpin ist die Region. Aber auch liebliche Flussauen mit bunten Wiesen, Eichenwälder, Mammutbäume (Sequioas) und die reiche Tierwelt setzen Akzente.

Wann und wie den Yosemite Nationalpark besuchen?

Durch diese spektakuläre Landschaft, die entsprechend weltweit verbreiteten Bilder und die Rolle des Yosemite Nationalparks als Klettergebiet ist der Park natürlich sehr stark frequentiert. Die Nähe zu San Francisco trägt außerdem dazu bei.

Die meisten Besucher rollen mit ihren Fahrzeugen durch das zentrale schmale Yosemite Valley. Im Sommer, wenn die meisten Touristen unterwegs sind, kommt es auf der Ringstraße durch den Park regelmäßig zu Staus. Besonders die weltweit bekannten Attraktionen ziehen ganze Menschenmassen an.

Trotzdem lohnt sich ein Besuch im Park. Die sommerlichen Wochenenden und überhaupt die Hauptreisezeit im Sommer sollte man dabei möglichst meiden. Unterkünfte sollten frühzeitig gebucht werden.

Im Frühjahr oder im Herbst ist es ruhiger. Das Auto kann man ruhig mal stehen lassen. Es gibt ein gutes Shuttlebus-System, bei dem man von jedem Parkplatz aus in die Busse einsteigen kann. Und sobald man sich auf eine Wandertour begibt, ist man schnell aus dem Trubel raus. Ausnahmen sind vielleicht die beiden Wanderungen zu den Vernal Falls und Nevada Falls, die viele Besucher für einen kurzen Wander-Trip anziehen.

Das Yosemite Valley

Das Yosemite-Valley ist Hauptattraktion, Namensgeber und zentrales Landschaftselement im Park. Die eiszeitlichen Gletscher haben aus den Granitbergen spektakuläre Felswände heraus geschliffen. Überall stürzen Wasserfälle über die Kanten der Gipfelregionen, in die das Yosemitetal tief eingefurcht ist.

Trotz aller vertikalen Linien, die die Geometrie der Landschaft bestimmen, ist der Talboden relativ flach und erschließt sich auch dem Genusswanderer. Half Dome, El Capitan oder die Cathedral Rocks können so von jedermann bestaunt werden. Dazu muss man aber den Kopf weit in den Nacken legen!

Die Yosemite Falls sind mit 739 Metern die fünfthöchsten Wasserfälle der Welt. Das meiste Wasser stürzt nach der Schneeschmelze im Mai/Juni zu Tal, im Spätsommer sind viele Fälle fast trocken.

Wandern

Die Herausforderung beim Wandern im Yosemite liegt vor allem in vielen Höhenmetern. Durch die Form der Trogtäler und die über 1000 m hohen Felswände geht es aus dem Tal meist nur steil nach oben hinaus.

Alternativ könnte man natürlich mit dem Auto auf die Hochfläche fahren und dort wandern, oder gleich unten im Teil des Yosemite River bleiben. Auch hier gibt es attraktive Touren.

Grundsätzlich sind alle Wege gut instand gehalten und beschildert. Die großen Höhen, z.B. auf dem Half Dome mit 2682 Metern, sollte man dabei nicht unterschätzen. Auch über das Verhalten bei Begegnung mit Schwarzbären sollte man sich vor einer Wanderung informieren.

Wie in allen amerikanischen Nationalparks ist das Material der Parkverwaltung (Wanderbeschreibungen, Karten) sehr gut aufbereitet. Die markierten Touren reichen von kurzen Spaziergängen bis zu tagesfüllenden Aktionen. Im Winter sind tolle Schneeschuhtouren möglich.

Eine Top-Tour, auch was Länge und Anspruch an die Kondition und Gehtechnik angeht, ist die Bergtour auf den Half Dome. (25 km, +/-1500 hm, Gehzeit 12:00 h). Für die Route braucht man ein Permit sowie Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Im Gipfelbereich muss an Drahtseilen gekraxelt werden.

Mit dem Valley Floor Loop gibt es z.B. aber auch einen wunderschönen langen Wanderweg quasi ohne Steigungen (20 km).

Das sind nur zwei Beispiele von vielen. Man hat vor Ort eher die Qual der Wahl, wenn es um die Auswahl einer oder mehrerer Routen geht. Daher macht es Sinn, sich zu Hause schon mal einen Wanderführer oder eine Karte anzusehen.

Konkrete Wandervorschläge findest Du unter > Mehr zum Yosemite Nationalpark

Trekking

Das Wanderwegenetz im Yosemite bietet 1200 km Natur pur. Sowohl die Tallandschaften, als auch die alpinen Gipfelregionen sind für Mehrtagestouren besonders reizvoll. Eine gute Versorgung mit Campingplätzen lässt viele Varianten zu.

Für die Übernachtung im Nationalpark wird eine kostenlose Sondererlaubnis (wilderness permit) ausgestellt, erhältlich in den Rangerstationen, im Wilderness Center oder im Visitor Center. Dort kann man sich auch mit Wanderbeschreibungen und Karten versorgen, falls man die nicht eh schon hat.

Besonders für das Trekking braucht man natürlich Outdoor-Erfahrung, eine gute Ausrüstung und die Fähigkeit, alles Notwendige wie Schlafsack, Zelt, Verpflegung etc. im Rucksack tragen zu können. Je nach Länge und Bedingungen der Tour kommen da auch schnell mal 15-20 kg oder mehr zusammen.

Touristische Infrastruktur im Park

Hotels, Restaurants, Geschäfte. Naturnahe Campingplätze finden sich im gesamten Park. Nur hier darf gezeltet werden, Reservierung empfehlenswert!

Weitere Informationen erhalten Sie per Telefon unter (209) 372-0200 oder im Internet unter www.nps.gov/yose

Viele in der Nähe der Straßen oder an den Wegen liegende Picnic Areas bieten Tische, Toiletten, Grill und bärensichere Abfalleimer.

Hinweise zu Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Radfahren, Angeln ...

Pferde und Maultiere haben aus Sicherheitsgründen auf Wanderwegen Vorrang.

Fahrräder dürfen nur auf den Straßen oder markierten Radwegen genutzt werden. Wanderwege sind tabu. Mountainbikes können im Park gemietet werden.

Eine kalifornische Angelerlaubnis kann im Park erworben werden.

Es gibt im Park Schwarzbären. Zum richtigen Verhalten siehe > Trekking in Bärengebieten.

Angriffe durch Pumas sind selten. Bei einer Begegnung mit dem Berglöwen nicht wegrennen, aufrecht bleiben, sich groß machen, Arme hochrecken, Blickkontakt halten und sich ggf. wehren, z.B. mit Steinen werfen.

Lagerfeuer sind nur auf den Campingplätzen sowie in den eingerichteten Feuerstellen erlaubt. Als Brennholz dürfen nur auf dem Boden liegende tote Äste benutzt werden. Das Sammeln von Brennholz ist im Yosemite Valley, den Giant Sequoia Groves und in Höhen über 2900 m nicht erlaubt.

Zum Wandern und Trekking in abgelegeneren Gebieten des Tals sollte man über die nötige Wildniserfahrung verfügen - oder in den besser erschlossenen Zonen bleiben.

Weitere Hinweise

Für KFZ liegt die zulässige Höchstgeschwindigkeit im Yosemite-Nationalpark bei 45 Meilen (72 km/h) pro Stunde.

Kostenlose Pendelbusse erschließen einen großen Teil des Parks. So lassen sich schöne Streckenwanderungen mit dem Bus kombinieren.

Haustiere gehörend permanent an die Leine und sind an vielen Stellen ganz verboten.

Im Sommer ist der Park sehr voll, an den Wochenenden sogar überlaufen. Die beste Zeit ist der Frühsommer wegen der Wasserfälle bzw. der Spätsommer für die alpinen Zonen.

Das Visum für die USA ist eine spezielle Angelegenheit. Dazu gibt es den sog. Esta-Antrag. Reisende aus Deutschland, der Schweiz oder Österreich wenden sich dazu am besten an einen Visa-Dienstleister.

Viele weitere Infos findest Du unter > Mehr zum Yosemite Nationalpark

Hilfreiche Links

Eine hilfreiche Seite zur Vorbereitung und Durchführung von Touren im Yosemite ist die Yosemite-Seite von Outsidehow (englisch).

Mehr zu Nationalparls in Nordamerika siehe TrekkingGuide Nationalparks USA.

Wanderführer

Outdoor Regional - USA Nationalparks I: Der Wanderführer aus dem Conrad Stein Verlag bietet jede Menge Informationen zum Wandern in den Nationalparks in Kalifornien und Arizona. Auch für den Yosemite Nationalpark sind einige Touren enthalten. Sehr hilfreich sind auch die allgemeinen Infos für Menschen, die vielleicht zu ersten Mal in den Parks der USA unterwegs sind. Wo übernachtet man? Wie reist man an? Was kosten die Parks? Wann besucht man sie am besten? Wie sind die unterschiedlichen Charaktere der einzelnen Parks? All diese Fragen und mehr werden im Wanderführer beantwortet. Die Wanderbeschreibungen sind sehr ausführlich und die GPS-Tracks kann man sich von der Verlagswebseite herunterladen.

Rother Wanderführer USA - Südwesten: 50 Wandervorschläge mit GPS-Tracks zum Download.

Die schönsten leichten Tagestouren: Best Easy Day Hikes Yosemite National Park (engl.)

Großartige Tages-Wanderungen und mehrtägige Treks: Hiking Yosemite National Park: A Guide to 61 of the Park's Greatest Hiking Adventures (engl.)

Karten

Wanderkarte des Yosemite Nationalpark von National Geographic

• von Andreas Happe
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