VENEZUELA
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Allgemeines |
Stichwort Venezuela im Nachschlagewerk Wikipedia. 20 Mio. Einwohner, 85 % leben in Großstädten. 40 % unter 14 Jahre, 6 % über 60. Landessprache Spanisch, es werden wenig andere Sprachen verstanden. Trockenzeit: Anfang November - Mitte Mai. Regenzeit: Mitte Mai - Ende Oktober. Am Ende der Trockenzeit sind einige Flüsse evtl. nicht mehr befahrbar, und die Wasserfälle sind nicht mehr so eindrucksvoll. Während der Regenzeit gibt es in den Tiefländern große Überschwemmungen, und viele Strassen sind unpassierbar. Reiserat: Landesinfos und Reisehinweise Latino-Portal: gutes Forum für Lateinamerika Das Visum kann man unkompiziert und zuverlässig auch bei der Firma iVisa online bestellen. |
Praktisches |
Strom oft nur
110 V (außer in großen Hotels), Adapter für US-Flachstecker
erforderlich.
Kocher: Anschlüsse und Katuschen für Gaskocher passen nicht, daher Benzin oder Spirituskocher mitnehmen Öffnungszeiten der Läden oft 9-13:00 h, 15-18:00 h. Behörden 8-12:00 h, Banken 8:30-11:30 h & 14:00-16:30 h.
Zeitverschiebung: MESZ -6 h, MEZ -5 h. Gesundheitsrisiken und -vorsorge siehe > Gesundheit Sicherheit: In den Ballungsgebieten Vorsicht vor Einbrüchen, Raubüberfällen und Taschendieben. Geld: Geldautomaten mittlerweile sehr verbreitet. Wechselstuben nur in größeren Städten. Sonst bei Banken (langwierig) tauschen, z.B. Banco Mercantil. Große Scheine werden bevorzugt. TC meist nur in Wechselstuben, Banken, größeren Hotels und bei Reiseveranstaltern. Achtung bei Geldautmaten: 1. Sprache wählen. 2. Geheimnummer, mit Grün bestätigen. 3. immer tarjeta de crédito wählen. 4. die letzten 3 Ziffern der Ausweisummer, bei internationalen Karten 3 beliebige Ziffern. 5. Retiro. 6. Betrag. 7. Grün bestätigen. 8. Si. 9. Etwas warten bis Geld kommt, dann schnell nehmen! Flughafen (International): 3 Wechselstuben, Mietwagen, Restaurants, Internet, Reisebüros, Apotheken. Fotoverbot! Infotelefon: 0212-3031528. Lufthansa: 021-2102111. 400 m zum nationalen Flughafen. Telefon: Nach Europa am Günstigsten die grünen Karten von Solo Llama (Rubbelkarte) oder rote von Multi Card Verkehr: Busse und Por Puestos (Sammeltaxis). In den Städten Taxis (Piratas = Privattaxis meiden, überfallgefahr), Preis vorher aushandeln. Mietwagen (Intern. Führerschein und Kreditkarte), relativ teuer. Fliegen ist recht günstig innerhalb des Landes, nur nach Canaima ist der Flug recht teuer. Feiertage: 01.01. Neujahr, 19.04. Unabhängigkeitstag, 01.05. Tag der Arbeit, 24.06. Schlacht von Carabobo, 05.07. Unterzeichnung der Unabhängigkeitsurkunde, 24.07. Geburtstag Simón Bolivar, 12.10. Columbustag (resistencia indígena), 25.12. Weihnachten. |
Literatur |
Reise Know-How Venezuela: Reiseführer für individuelles Entdecken Lonely Planet Reiseführer Venezuela für Individualtouristen DuMont Richtig Reisen Reiseführer Venezuela Reise durch Venezuela - Ein Bildband mit über 240 Bildern - Stürtz Verlag Inseln in der Zeit: Venezuela. Expeditionen zu den letzten weissen Flecken der Erde GEO Birds of Venezuela (Princeton Paperbacks) Sex, Mord und Halluzinationen: Traum und Alptraum eines Aussteigers in Venezuela (Belletristik) Reise Know-How Landkarte Venezuela (1:1.400.000): world mapping project |
Tafelberge |
"Sitz der Götter" werden sie von den Pemon genannt. 1937 für die Weißen entdeckt von Jimmy Angel. Entstehung vor 70 Mio. Jahren, als der Boden eines flachen Meeres gehoben wurde. Ganzjährig feuchtes Klima (unabhängig von Regen und Trockenzeit) und Höhen bis um die 2500 m.
Bromelien, Farne, Flechten. Sonnenamphoren und viele weitere fleischfressende Pflanzen. Grund für die Ernährung mit Ameisen, Mücken und Heuschrecken ist die allgemeine Nährstoffarmut der ausgelaugten und humusarmen Böden. Auf den isolierten Plateaus leben viele endemische Arten (70 %), die es sonst nirgends gibt. Reisebericht Dschungeltrekking und Einbaumfahrt zum Salto Angel Reisebericht Canaima (von Ete) FotosAuyan Tepui - Trekking auf den Tafelbergen: Uruyen - Guayaraca - El Peñon - El Oso - El Peñon - Uruyen. 11/2007 Mit Einbaum und Außenborder zum höchsten Wassefall der Erde: Canaima - Salto Angel (Angel Fall) - Canaima. 11/2007 |
Ciudad Bolivar |
Ciudad Bolivar: 1531 von den Spaniern etwas weiter unterhalb am Orinoco gegründet, später 2 x flussaufwärts verlegt. 350.000 Einw., Hauptstadt des Bundesstaates Bolivar. Lage an der engsten Stelle am unteren Orinoco (daher früher "Angostura"). Hier konnte früher der Fluss am besten kontrolliert werden, hier entstand auch die erste Brücke über den Orinoco. Etwas unterhalb der heutigen Lage 2 Festungen, die die Stadt vor Piraten schützen sollten. Zu Beginn des 17. Jh. viele Piratenüberfälle. Zerstörung, Massaker und Plünderung 1617 durch Sir Walter Raleigh (der 1618 in London enthauptet wurde). |
Karibik-Küste |
Nördlich von MaracayNationalpark Henri Pittier: Erster NP Venezuelas (1937), benannt nach Schweizer Botaniker, der 30.000 einheimische Pflanzen katalogisierte. Lage in Cordillera de la Costa. Extrem vielfältig von Trocken- bis Nebelwald. Höhe bis 1280 m.
Choroní liegt, wegen der Piraten, einige km hinter der Küste. Schöner alter Handelsort in ehemals reicher Kakao-Region. Kakao, Zucker und Kaffee gingen von hier mit spanischen und holländischen Schiffen nach Europa. Puerto Colombia ist der zu Choroní gehörende Hafen. Viele bunte Holzboote, Küstenstraße voller Imbissstände mit frischen Meeresfrüchten. Bootsausflüge zu den abgelegenen Stränden. Playa Grande: Hauptstrand der Gegend, ca. 500 m östlich von Puerto Colombia. Palmengesäumte Bucht, Terrassen-Restaurants. FotosKakao und Pelikane: Karibikküste bei Puerto Colombia und Chuao. Fotos von 11/2007. |
Ethnien |
Die Größen der indigenen Gruppen in Venezuela variieren stark. Die größte Gruppe stellen die Guajiro mit etwa 50.000 Mitgliedern, gefolgt von den Warao mit etwa 20.000 und den Pemón mit 6.000 Angehörigen. Die bekanntesten Stämme sind die Piaroa, die Guajibo und die Yanomami im Amazonas. Im Nordwesten sind die Guajiro, Yukpa und Bari angesiedelt. Im Orinoco Delta leben die Warao und an der Grenze Guyana die Pemón. Einige sind in die Zivilisation integriert (Pemón), andere leben völlig abgeschnitten in ihrer ursprünglichen Umgebung mit den eigenen Stammesritualen (Yanomami). In den abgelegenen Gebieten gibt es auch immer noch Menschen, die kein Spanisch, sondern nur ihre eigene Sprache sprechen.
Pemón ist der Name eines karibischen Volkes (Kariben). Die Mehrheit der Stammesmitglieder lebt heute in dem venezolanischen Bundesstaat Bolivar in der Gran Sabana . Die Pemón leben zum Großteil im Landesinneren in kleinen Siedlungen, die nur über die kleinen Ausläufer des Orinoco, die Bolivar durchziehen, erreichbar sind. Nach der überlieferung der Pemón war ihr Kulturbringer ein Gott namens Chiricavai, der nach einem Erdaufenthalt zu den Sternen zurückkehrte, doch irgendwann wieder auf der Erde auftauchen soll. Churuatas sind mit Palmenblättern gedeckte, an den Seiten offene Pfahlbauten. |
Sitten & Gebräuche |
keine politischen Diskussionen, lieber das Thema auf Fussball
oder anderes Unverfängliches lenken
Besuche finden abends statt, auf keinen Fall zur Siesta Venezuelaner sind sehr stolz auf die Befreiung Südamerikas und sehen Venezuela da als führende Kraft ... |
Geschichte |
präkolumbianische Zeiterste Spuren ab 15.000 vor Christus. Nur inselhafte Besiedlung in den Anden, der Küsten Kordillere, im Orinoco Delta, und in den Llanos. Keine zentrale Hochkultur wie in Peru oder Mexiko. Nomadische Jäger und Sammler, Fischer und Bauern. Felszeichnungen und Petroglyphen.
Eroberungszeiterster Entdecker war Columbus 1498. In Venezuela betrat er erstmalig südamerikanisches Festland. Die Indios trugen kostbare Perlen, und zwei Jahre später mussten sie in Zwangsarbeit Ihre eigenen Perlengründe ausbedeuten. Die Perlengründe wurden vernichtet und die Indianer starben massenhaft. 1499 kam Amerigo Vespucci nach Venezuela. Er landete beim heutigen Maracaibo. Die Pfahlbauten in den Lagunen erinnerten ihn an Venedig. Er taufte das Land klein Venedig = Venezuela. 1507 wurde der neue Kontinent nach seinem Vornamen benannt. 1515 gründeten die Franziskaner Cumaná. Diese erste Mission existierte in ständigen Kämpfen mit der einheimischen Bevölkerung. Kolonialzeit1529 erhielt das Augsburger Handelshaus der Welser großer Gebiete Venezuelas zur Ausbeutung und Kolonialisierung überlassen. Sie hatten die Kriege des Habsburgers Karl V. finanziell unterstützt. Dies erwies sich als schlechtes Geschäft. Die Eroberung Venezuelas war schwieriger und teurer als die Eroberungen von Peru und Mexiko zusammen. Es gab keine Struktur, deren Führung man besiegen musste, sondern viele Stämme und Völker, die wie in einem Guerillakrieg alle einzeln bekämpft werden mussten. Die deutsche Suche nach El Dorado verlief nach den gleichen Methoden wie bei den Spaniern. Die Macht der Welser verfiel schnell, und die deutsche Kolonie ging 1556 wieder in die Hände der Spanier über. In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurden viele der heutigen Großstädte gegründet (Maracaibo, Mérida, Valencia, Caracas). Nachdem die Suche nach El Dorado erfolglos blieb, galt Venezuela schnell als relativ nutzlose Kolonie. 17. und 18. Jahrhundert: Venezuela ist Teil
des Vizekönigreichs Peru. Encomienda-System: den spanischen
Landbesitzern werden Ureinwohner als Arbeiter zugeteilt. Obwohl
es Gesetze zum Schutz der Indios gab, wurden diese gnadenlos
ausgebeutet. Der spanische König war weit weg, die Mächtigen in
der Kolonie taten, was sie wollten. In den Bergen gab es
Plantagenwirtschaft: Kaffee, Kakao, Tabak, Zuckerrohr. In den
Llanos siedelten sich andalusische Viehzüchter an. 1728: die steigende Nachfrage nach dem Plantagen-Produkten führte zur Einrichtung der Zweigstelle einer baskischen Handelsgesellschaft, der Casa Guipuzcoana, in Venezuela. Sie sollte den Außenhandel der gesamten Kolonie steuern. Es erfolgte eine Neustrukturierung und Zentralisierung. 11 Jahre später wurden die Provinzen Kolumbien und Ecuador zum Vizekönigreich Neu Granada zusammengefasst. Mit dem steigenden Interesse Spaniens an den Vorgängen in der Kolonie stieg auch die Unzufriedenheit der kreolischen Großgrundbesitzer. Sie wollten an den politischen Entscheidungen beteiligt werden. Revolution und BefreiungDie Revolution: die Ergebnisse der amerikanischen und der Französischen Revolution beeinflussten auch die Gedanken in Venezuela. 1808: als Napoleon seinen Bruder Josef auf den spanischen Thron setzte, verweigerte Venezuela, wie viele andere Kolonien, die Gefolgsschaft. Man hielt zum abgesetzten König Ferdinand, gleichzeitig kamen auch Ideen von einer völligen Unabhängigkeit auf. 1811 erklärte Venezuela seine Unabhängigkeit. Die Spanier antworteten mit Krieg und fanden auch im Land viele Unterstützer. 1813: Simon Bolivar aus Caracas wurde zum Kommandeur der Befreiungstruppen. Sein Ziel war ein vereinter Staat aus den Gebieten des heutigen Kolumbien, Peru, Bolivien, Venezuela und Ecuador. Die Kämpfe gegen die Spanier dauerten bis 1821. Die Revolutionäre waren sehr zerstritten. Intrigen und Attentate waren an der Tagesordnung. Nach dem Sieg zerfiel die Idee Bolivars vom Großreich in die heutigen Staaten. Mit 47 Jahren starb der Befreier angefeindet und ohne politischen Einfluss in Kolumbien. |