Berg-Tal-Winde
Wandern

Hangwindsystem, Berg-Tal-Wind-System, kalte Fallwinde.

Windsystem

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Allgemeines & Spezielles

Die Berg-Tal- und Hangwindsysteme funktionieren besonders während einer stabilen Hochdruckwetterlage ungestört. Sobald Störungen - z.B. in Form von Zyklonen über das Land gehen - dominieren andere Kräfte das Wettergeschehen.

In der Umgebung von großen Flächen mit Schnee- oder Eisbedeckung dominieren kalte Fallwinde das Windsystem. Das Eis kühlt die Luftmassen ab, die werden dadurch schwerer und sinken nach unten.

Berg-Tal-Wind: Die Luftbewegung läuft in Richtung des Tales

Hangwind: Die Luftmassen ziehen über den Talhängen quer zum Tal

Ablauf

Wanden & Trekking. Hangwinde

Nach Sonnenaufgang und besonders bei ungestörter Einstrahlung wärmen sich die Luftmassen über den sonnexponierten Hängen schneller auf, als über dem noch schattigen oder nur im flachen Winken von den Sonnenstrahlen getroffenen Talboden. Die erwärmte Luftmasse steigt über beiden Hängen auf. Eine Bildung von Wolken ist hier möglich. Über der Talmitte sinkt die kühlere Luft ab, hier bleibt es deswegen klar.

Am späteren Nachmittag nimmt die intensive Besonnung der Hänge ab. Diese kühlen aufgrund der Höhenlage stärker aus als die Talböden. Die kühlen Luftmassen fließen nun die Hänge hinab, das System dreht sich um.

Wanden & Trekking. Berg-Tal-Winde

Spät nachts und früh morgens fließen die kalten schweren Luftmassen aus den höheren Lagen der Berge wie Wasser durch die Täler Richtung Tieflagen hinab.

Im Verlauf des Vormittags dreht sich das System. Die Luftmassen erwärmen sich im Tal und am Berg, steigen hinauf, und der Berg-Tal-Wind weht jetzt bis zum späten Abend das Tal hinauf.

In der Nacht dreht sich das Ganze wieder um, dann weht der Wind wieder abwärts Richtung Tiefland.

Wanden & Trekking. Fallwinde

Kalte Fallwinde treten vor allem im Sommerhalbjahr in der Umgebung von Gletschergebieten und großen Schneeflächen auf. Dann ist der Temperaturunterschied zwischen dem kalten Eis oder Schnee und der Umgebung am grüßten.

Eis und Schnee kühlen die über ihnen liegenden Luftmassen stark ab. Die Luft wird durch das Abkühlen schwerer und fließt ab wie Wasser. So entstehen die kalten Fallwinde.

In den Alpen sind diese abfließenden Luftschichten 20-50 m mächtig.

Wanden & Trekking. Was bedeutet das für die Trekking-Praxis?

Hier ein Beispiel: Das Windsystem zu kennen, hilft bei der Wahl des Zeltplatzes.

Wenn man z.B. nachmittags sein Camp aufbaut, weht der Wind oft das Tal hinauf. So ist man geneigt, die Zelte oberhalb eines Hügels oder einer Moräne im Windschatten aufzubauen. Wenn man weiß, dass sich das System nachts umkehrt und der Wind talabwärts weht, bleibt man eher unterhalb des Windschutzes.

Noch ein Beispiel:

Kennt man das System der Hangwinde, kann man die Zonen von Bewölkung und Besonnung prognostizieren.

Literatur & Links

Bergwetter: Praxiswissen vom Profi zu Wetterbeobachtung und Tourenplanung (Outdoor Praxis)

Die BLV Wetterkunde: Ein Standardwerk.

Heyer, E. (1993): Witterung und Klima. Nicht mehr ganz neu, aber immer noch sehr zu empfehlen.

Wetter-Seminare, Literatur, Wettercams und Wettervorhersagen siehe unter > Wetter.