Geschichte
Frühgeschichte
Das nahe Rhonedelta gehört zu den Gebieten, in die das Neolithikum bereits zwischen 7.000 und 6.500 v. Chr. aus der Levante kommend Einzug hielt. Die bäuerliche Kultur verbreitete sich ins Rhonetal und Richtung Westen. Sie hinterließ im Languedoc-Roussillon in Form von Dolmen (Le Morrel de las Fadas), Menhiren und Alignements (Cromlech von Lacam de Peyrarines ) eine Vielzahl megalithischer Zeugnisse (z. B. in Cazarils).
Cambous ist das älteste restaurierte Dorf Frankreichs. Es liegt 20 km von Montpellier nahe beim kleinen Dorf Viols-en-Laval und ist ein berühmter vorzeitlicher Ort. Cambous stammt aus der zwischen 4300 und 2200 v. Chr. währenden Kupfersteinzeit. Während dieser Zeit existierte die so genannte Fontbouisse-Kultur, zu der die Einwohner von Cambous gehörten. Man zählt mehr als 200 kleine Dörfer dieses Typs, aber noch nicht einmal 20 % davon sind archäologisch untersucht.
In Tautavel liegt das europäische Zentrum für Vorgeschichte (mit Museum) und in Mèze befindet sich ein Dinosaurierpark.
![Languedoc](../bilder/frankreich/navacelles-herault/images/Cevennen_120906_541_Navacelles_Herault.jpg)
Antike
Die Mittelmeerküste des Languedoc wurde in der Antike durch die Griechen, Phönizier und Römer besiedelt und in der Völkerwanderungszeit durch Alamannen, Vandalen, Westgoten und Sarazenen erobert.
Mittelalter
Wie weite Teile des heutigen Südfrankreichs wurde das Languedoc erst im Hochmittelalter der französischen Krone unterworfen. Der Adel von Okzitanien war traditionell eher mit dem König von Frankreich verfeindet. Vorwand für die Unterwerfung bot die dort um diese Zeit verbreitete papstkritische christliche Sekte der Katharer, die sowohl vom französischen König als auch vom Papst verfolgt wurden. Diese Verfolgung zerstörte auch die blühende eigenständige okzitanische Kultur.
Im Jahre 1208 wurde ein erster Kreuzzug unter Simon IV. de Montfort gegen die Katharer geführt. Hierbei wurden 1209 u. a. sämtliche 20.000 Einwohner der Stadt Béziers umgebracht. Es folgte das Massaker in Minerve 1210. Der sogenannte Albigenserkreuzzug dauerte bis 1212. Der zweite Kreuzzug fand 1226 unter der direkten Leitung des französischen Königs statt, der jedoch schon bei der Anreise ins Kriegsgebiet den Tod fand. Ein dritter und letzter Kreuzzug beendete 1244 dann die letzten Reste der katharischen Kultur bei der Belagerung des Chatéau von Montségur. Stützpunkt der königstreuen Franzosen wurde die befestigte und heute noch ausgesprochen sehenswerte Stadt Carcassonne.
Neuzeit
Die heutigen Départements Aude, Gard, Hérault und Lozère waren bis 1789 Teil der historischen Provinz Languedoc. Das heutige Département Pyrénées-Orientales bildete die historische Provinz Roussillon.
Mit der Einrichtung der französischen Regionen im Jahre 1960 entstand die Region Languedoc-Roussillon in ihren heutigen Grenzen. Im Jahre 1986 wurden die Regionalräte erstmals direkt gewählt. Seitdem wurden die Befugnisse der Region gegenüber der Zentralregierung in Paris schrittweise ausgebaut.
Die größten Städte des Languedoc-Roussillon
Montpellier: Eine schöne Stadt mit Flair in der Nähe des Meeres
Nîmes: Angenehme Stadt, viel zu sehen aus der Römerzeit, schöne Gassen und Plätze, nette Restaurants ... Falls man günstig Ausrüstung und Outdoorkleidung kaufen will: in Nimes gibt es einen großen Decathlon-Markt am Südwestende der Stadt in der Nähe der Autobahn.
Carcassonne: DIE erhaltene mittelalterliche Stadt schlechthin. Auch wenn viel besucht: die Stadt muss man gesehen haben!
weitere interessante Städte:
- Perpignan
- Béziers
- Narbonne
- Sète
- Alès
- Lunel
- Agde
Sprache
Das Languedoc gehört traditionell zum Sprachgebiet des Okzitanischen, das Roussillon zu dem des Katalanischen. Amtssprache ist jedoch wie in ganz Frankreich nur das Französische, das heute auch die Muttersprache der Mehrheit der Bevölkerung ist. Okzitanisch und Katalanisch haben immerhin einen bescheidenen Status als Wahlfächer an Schulen und Hochschulen.
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