Garhwal: Pflanzen, Tiere, Geschichte
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Hintergrundwissen zu Trekkingtouren im indischen Garhwal-Himalaja.

Garhwal Mimal

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Allgemeines & Spezielles

Die Pflanzen und Tierwelt des Garhwal-Himal ist beeindruckend. Von den warmen feuchten Tiefen der monsunexponierten Himalajaseite bis hoch in eisige Höhen sind alle Höhenstufen zu finden. Und aufgrund der dünnen Besiedlung ist die Tierwelt vergleichsweise ungestört.

Besonders interessant ist aber auch die Geschichte der Region.

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Vegetationsstufen Garhwal

Wanden & Trekking. Lage des Gebietes

Garhwal liegt auf der Südabdachung der Himalaya-Hauptkette. Eine Besonderheit in dieser Himalaja-Region ist: In diesem Bereich sind Silwalik und Vorhimalaya sehr wenig ausgeprägt, so dass der Monsuneinfluss an den Hauptketten sehr stark ist. Die Monsunzeit reicht von Anfang Juni bis Mitte September. Im Winter liegt im Garhwal Himal viel Schnee. Bis Mai sind die meißten Pässe unpassierbar.

Wanden & Trekking. Vegetation

Hier bekommst Du ein paar Infos zu den Höhenstufen der Vegetation in Stichworten:

Subtropische Zone: bis 1500 m. Sal- und Eichenwälder, langnadelige Kiefern, Verbuschung auf entwaldeten Flächen, Bambus, Farn. Markanter Baum mit roten Blüten: Flame of the Forest.

Gemäßigte Zone: 1500 - 3500 m. Eichen (an schneearmen Hängen; Bauholz, Futter) und Blaukiefern unterhalb, und Eichen, Tannen, Kiefern und Zedern oberhalb von 2500 m. Kastanien, Ahorn, Wallnuss 1800 - 3000 m. Kornfelder zwischen 1800 und 3000 m, Reisterrassen zwischen 1500 und 2000 m, im Extremfall bis 2800 m.

Alpine Zone: 3500 - 4500 m. Birken an der Waldgrenze (um 4000 m, bis maximal 4300 m), tolerieren lange Zeit der Schneebedeckung und Frosttrocknis, oft in Schneetälchen, Rinde als Papier und Dachschindeln. Offene Alm-Weiden in den höheren Bereichen.

Rhododendron findet sich in allen Zonen bis 3500 m. 800 Arten, meist immergrün, Rhododendron Arboreum am weitesten verbreitet. Blüten als Opfergaben im Tempel, Brennholz. Der Rhododendronwald blüht im Frühjahr und ist mit seinen großen roten Blüten eine Sehenswürdigkeit für sich.

Kiefer, Pinus Roxburghii, 500 - 2700 m. Verliert Nadeln vor Wachstumsperiode, Stallstreu. Erwachsene Bäume widerstehen Waldbränden, aber bei wiederholten Bränden ist Verjüngung gefährdet. Kein besonders haltbares Holz, wird aber trotzdem zum Bau genutzt.

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Tiere Garhwal

Welche Tiere leben in Garhwal? Hier ein paar Vertreter der Tierwelt in Stichworten:

Tiger: Die höchste Sichtung erfolgte auf 3.200 m.

Leopard: Lebt in tieferen Lagen.

Schneeleopard: Lebt im hochalpinen Bereich. Im Himalaja gibt es nur noch etwa 400 Exemplare. Er trägt ein prächtiges geflecktes Fell Fell. Die Jagd erledigt der Schneeleopard als Einzelgänger in den Gras- und Fels-Zonen bis hinauf auf 6.000 m. Hier muss er teilweise wochenlang auf Beute warten und legt dabei große Strecken zurück. Im Winter kommt der Schneeleopard bis auf 1.500 m herunter. Haarpolster an den Pfoten wirken wie Schneeschuhe.

Braunbär: in hohen Lagen, Höhlen. Schwarzbär: in tieferen Lagen, auch in der Nähe der Dörfer und Felder

Bharal und Ibex: auf alpinen Matten. Thar, Moschus-Hirsch.

Greifvögel: Lämmergeier, Golden Eagle, Steppenadler, Eulen. Sparrow Hawks: in tieferen Lagen

Schneegeier, Garhwal

Weitere Vögel: Pfau, Specht, Eisvogel, Bienenfresser, Gabelschwanz, Kuckuck: in tieferen Lagen

Languren, Wildkatzen: in der Nähe der Dörfer

siehe auch > Tiere im Himalaya

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Geschichte Garhwal

Einwanderungen aus dem heutigen Afghanistan und Pakistan, Besiedlung der fruchtbaren Täler seit 5000 v.C.

ab 6. Jh.: Stämme der Nagas, Shakas und Khasas. Letztere waren indo-arische Einwanderer und die Vorfahren der meisten heutigen Garhwalis. Hauptstadt war vermutlich das heutige Josimath.

10. - 12. Jh.: Viele kleine sich bekämpfende Herrschaftsbereiche, 52 Garhs (Forts).

13. Jh.: Einwanderung von Rajputen, die von den Moghuln in die Berge zurückgedrängt wurden. Gründung kleiner Königreiche. Noch heute erinnert die Sprache der Garhwalis an das Rajputische. Auch andere kulturelle Ähnlichkeiten (Schmuck ...).

14. Jh.: In Garhwal (Garh = Burg) haben sich viele kleine Fürstentümer (ca. 52-64) zu einem losen Bündnis zusammengeschlossen. Ajay Pal (Regierungszeit 1358-1370), ein Abkömmling der Rajputen, konnte diese zu einem Königreich vereinen, das 400 Jahre hielt. Hauptstadt war Srinagar im Alaknanda-Tal.

15. Jh.: Garhwal und Kumaon bilden je eine eigene Identität aus, die bis 1947 hält.

Frühes 16. Jh.: Die Panwar-Dynastie eint viele der unabhängigen Fürstentümer im Himalaya und gründet Garhwal (Garh = Fort). 1517 wird Srinagar (am Alaknanda) Hauptstadt. Das beherrschte Gebiet erstreckt sich zwischen Yamuna und Nanda Devi.

Moghulzeit: Die verschiedenen Herrscher Garhwals waren den Moghuln tributpflichtig. Die Moghuln selbst hatten aber wenig Interesse an der direkten Herrschaft über die Bergregionen.

ab 1790 viele Angriffe der Gurkhas, die ein Himalaya-Königreich errichten wollten. 1803 Eroberung durch die Gurkhas. Das rief die Briten (Ostindien-Gesellschaft) auf den Plan, die für ihren Tibethandel ein neutrales Himalaya-Gebiet zwischen den Gurkhas und den Sikhs erhalten wollten.

1817: Frieden von Siliguri zwischen Briten und Gurkhas mit Festlegung der Westgrenze Nepals an den Kali River. Briten übernehmen die Herrschaft über Dehra Dun und die östlichen Distrikte Garhwals (60 % der Fläche) sowie Kumaon. Die westlichen Distrikte Garhwals werden vom lokalen Raja Sadarshan Shah beherrscht, der seine Hauptstadt in Theri gründet.

1947-1949: Nach der Unabhängigkeit wird Garhwal durch die Entscheidung des Maharajas von Theri Teil von Uttar Pradesh.

1968: Die Verwaltung von Chamoli, Dehra Dun, Pauri Garhwal, Theri Garhwal und Uttarkashi werden nach Pauri verlegt.

2000: Uttaranchal wird ein autonomer Staat innerhalb der Indischen Union mit Hauptstadt Dehra Dun.

Siehe auch > Geschichte Indien