WEST-TIBET: Kailash, Gurla Mandata & Manasarovar-See
Wandern

Der Kailash ist der Sehnsuchtsort schlechthin. Gleichzeitig findet man hier aber auch ohne spirituelle Ader fantastische Landschaften und eine beeindruckende Kultur.

Tschörten, Tibet

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Allgemeines & Spezielles

Wanden & Trekking. Der Kailash und die Kailash-Umrundung ...

... tauchen in vielen Träumen auf. In der Tat sind dieser Berg und diese Trekkingtour besonders. Allein schon durch die enorme religiöse Bedeutung für Hindus und Buddhisten wie durch die tibetischen Pilger, die die Kora (Runde) teilweise mit ihrer Körperlänge vermessen, wirkt die Tour magisch. Auch die Legenden um den Berg, um Milarepa und das alte Reich der Bön sowie die klare Form des einzeln stehenden eisigen Giganten machen seine Sonderstellung unter anderen Himalaja-Gipfeln aus.

Aber: Lohnt sich die lange Anreise? Ja, sie lohnt sich, wenn der Reisende auch auf eine gewisse Art ein Pilger ist, und die spirituelle Seite, oder zumindest die kulturhistorisch interessante Seite des Kailash, zu schätzen weiß.

Für rein landschaftlich orientierte Bergsteiger und Wanderer gibt es sicher interessantere Ziele. Für diese Gruppe ist der oft in Wolken verborgene Kailash vielleicht nur ein Berg mit zu viel Betrieb, Müll und Fäkalien, bürokratischen Problemen und dazu noch einer langen mühsamen Anreise.

Fährt man von Lhasa zum Kailash, muss man sich auf eine lange Autofahrt einrichten. Bis vor kurzem noch gehörte der Kailash zu den abgelegensten Gebieten dieses Planeten. Mittlerweile ist die Straße von Lhasa zum Kailash relativ gut ausgebaut, sie ist sogar von normalen Bussen gut zu befahren und die Unterbrechungen nach Regenfällen gehören langsam auch der Vergangenheit an. Nichtsdestotrotz zieht sich die Fahrt sehr lange hin. Wer also vor allem wegen des Trekkings nach Tibet kommt, sollte sich vielleicht eine andere Route aussuchen. Wer aber der Faszination der tibetischen Kultur erlegen ist, einsame abgelegene Landschaften liebt und gleichzeitig ein Freund von Trekkingtouren ist, der ist am Kailash richtig. Und die Autofahrt ist alles andere als langweilig. Unterwegs liegen viele Orte, Klöster und Naturschauspiele, die unbedingt einen Besuch lohnen.

Die Organisation eine Reise zum Kailash läuft normalerweise über eine einheimische Agentur. Komplizierte Visaerteilung, spezielle Permits und ständig wechselnde politische Situationen werden so am leichtesten überwunden. Auf einer gut organisierte Reise kann man sich vor allem auf die eigene Höhenanpassung konzentrieren, die dem Körper einiges abverlangt. Schon in Lhasa ist die Luft dünn, dort sollte man einige Tage verweilen und sich nicht zu viel Programm vornehmen. Die Regel lautet: immer verhalten wie ein Faultier! Keine schnellen Schritte, nie zwei Stufen auf einmal nehmen, immer ganz langsam bewegen, viel trinken, nie den Bauch voll schlagen und den Körper schonen. Wenn man sich dann erst mal an die Höhe gewöhnt hat, lässt es sich wesentlich entspannter reisen.

Von Lhasa aus fährt man Richtung Gyantse, für mich eine der schönsten tibetische Städte. Besonders interessant ist dort der Tschörten und die Burg, die auf einem Felsen über der Stadt liegt.

Auf dem weiteren Weg liegt Shigatse. Shigatse ist der Sitz des Panchen Lama und eine bedeutende tibetische Stadt. Da der Panchen Lama enge Beziehungen zu den Chinesen pflegt, haben diese gerade sein Kloster besonders gut erhalten. Die Tempel-Stadt ist sehr sehenswert.

Von Shigatse aus fährt man dann immer weiter nach Westen, entlang des Brahmaputra und immer wieder über hohe Pässe, bis man den Manasarovar-See und den Kailash erreicht.

Zur Akklimatisation bieten sich kleinere Wanderungen am Fuße des Kailash an, bevor es an die Umrundung geht. Diese wird normalerweise in drei Tagen absolviert, dabei überquert man einen Pass auf 5.700 m Höhe.

Wanden & Trekking. Beste Reisezeit Kailash

Gut zu machen ist die Tour von Mai bis September. Im Sommer (Juli-August) ist es wärmer - bzw. weniger kalt - als im Frühling oder Herbst. Dafür hat man dann aber die meisten Wolken und die höchste Niederschlagswahrscheinlichkeit. Wenn man die freie Wahl hat, sollte man vielleicht am besten den September nehmen.

Organisierte Tour am Kailash

Wanden & Trekking. Anreise

Die Reise zum Kailash ist in jedem Falle weit. Er liegt im Westen Tibets, und Tibet ist sooo groooß ...

Allerdings ist die Landschaft enorm eindrucksvoll! Selbst mehrtägige Busfahrten werden nicht langweilig, wenn man ein Auge für die Weite und das Licht des tibetischen Hochlandes hat.

Ein ganzes Netz von Pilgerrouten zieht sich zum Kailash, ähnlich wie das Netz an > Jakobswegen, das jeden Punkt Europas mit Santiago de Compostella verbindet.

Die meisten Pilger kommen aus Richtung Osten über Lhasa oder Katmandu. Eine alternative Route für Trekking-Freunde startet im kleinen Bergdorf Simikot im Humla-Bezirk im westlichen Nepal und folgt dem Karnali-Fluss nordwärts bis zum Dorf Sher in Tibet.

2014 ...

... war die Straße zum Kailash durchgehend gut ausgebaut. Allerdings wurde mit vielen Kontrollen und Radarfallen und mit absurden Geschwindigkeitsbegrenzungen unsere Durchschnittsreisegeschwindigkeit im Bus auf manchmal nur 30 - 40 km/h gedrosselt.

Bei jeder Kontrolle wurde die Zeit festgehalten. Oft mussten wir dann vor Passieren der nächsten Kontrolle am Straßenrand warten, um nicht zu früh (= zu schnell) am nächsten Posten zu sein.

Ein Verkehrspolizist begleitet jeden Charterbus, um auf die Einhaltung der Tempolimits zu achten.

Außerdem war es 2014 unheimlich schwierig, Permits für die Kailashreise zu bekommen. Westlich von Lhatse haben wir im September (!) keine westlichen Reisenden getroffen, und fast keine indischen Pilger. Auch die Straße Shigatse - Katmandu war gespenstisch leer (allerdings auch wegen dem großen Bergsturz in Nepal).

Wanden & Trekking. Kailash Stichworte

  • Gang Rinpoche (= Schneejuwel), Gangdise (=Schnee-Meru), 6714 m
  • Konglomerat-Gestein
  • Gipfel oft in Wolken, Wohnsitz der Götter
  • Der Gipfel ist aus religiösen Gründen nach wie vor unbestiegen.

Wanden & Trekking. Heiliger Berg der ...

Wanden & Trekking. Buddhisten:

Ur-Berg, Mitte der Welt, Weltenberg Meru, sich-selbst-erschaffener Tempel. Der ruhende Pol bildet die Achse der Welt, Eispagode, Schneejuwel. Um ihn herum entstanden die Berge und Kontinente aus der Tiefe der Erde. > Buddhismus

Wanden & Trekking. Bön Po:

Der Name des Kailash bei den Bön heißt Yundrung Gutseg / Gutse = 9 übereinander geschichtete Svastikas. In dieser Region liegt für die Bön der Ursprung ihres Glaubens. Der Kailash vereinigt himmlische und irdische Kräfte. Hier stieg der Religionsgründer Shenrab Mibo in seinen Emanationskörper herab. Hier befand sich das Zentrum des Bön-Reiches Zhang Zhung, die Hauptstadt lag in der Nähe des Kailash (im 7. Jh. von Songtsen Gampo unterworfen). > Bön

Wanden & Trekking. Jains:

... nennen den Kailash Astapada (Ashtapada) = Achtfüssler = Spinne. Mythischer erster Religionsstifter Tirthankara (Furtbereiter, der erste von 24) und Vorläufer Mahaviras (des konkreten Gründers der Jain-Bewegung) erlangte hier seine Befreiung. > Jainismus

Wanden & Trekking. Hindus:

Wohnsitz Shivas. Sein Gesicht wird in der Bergflanke erkannt. Die Hindus verehren den Kailash und den Manasarowar-See schon seit mindestens 2000 Jahren, beide werden im Ramayana geehrt. > Hinduismus

Wanden & Trekking. Lebensspender Kailash

Ursprung der vier großen Flüsse Asiens in einem Umkreis von 100 km um den Kailash: Indus, Brahmaputra (tibetisch: Tsang-po), Karnali (der zum Ganges wird) und Sutlej. Am Kailash entsprangen schon vor der Faltung des Himalaya die Flüsse Sutlej, Indus und Brahmaputra, und behielten ihren Lauf grundsätzlich bis heute bei. Sie gruben sich schneller in den Untergrund ein, als sich der Mimalaya auffalten konnte. Diese Flüsse versorgen rund 20 % der Menschheit mit Wasser.

Yak am Kailash

Wanden & Trekking. Zelten Kailash & Manasarowarsee

Schon seit ein paar Jahren ist das Zelten für Touristen während des Sanga-Dawa-Festes am Fuße des Kailash und auf der Kora immer wieder verboten gewesen. Dieses Verbot wurde nach dem Fest aber immer wieder aufgehoben. Nun (2014) soll das Verbot dauerhaft gelten. Es betrifft die Gegend Manasarova Lake (Hor, Chiu) und die Kora (Dira Phuk, Zutrul Phuk). Man ist nun gezwungen, in Guesthouses zu übernachten. :-(

Wanden & Trekking. Praktische Reiseinformationen:

Toiletten sind meist typisch tibetisch und für Westler etwas gewöhnungsbedürftig. Trennwände zwischen den Löchern gibt es nicht, oder sie sind nur so etwa einen Meter hoch. Alles findet in einem Raum statt, oder sogar unter offenem Himmel. Da hockt man dann zwischen dem chinesischen Offizier und dem tibetischen Pilger.

Manchmal, auch auf der Kailash-Runde, gibt es gar keine Toiletten, und das Gelände z. B. um die Guesthouses und Teezelte ist großflächig "verseucht". Immer darauf achten, wo man hin tritt! Herumfliegendes Papier kann braune Rückstände enthalten! Romantik ist etwas anderes ...

Müll ist ein großes Problem. Als es auf der Kailash-Runde geregnet hat, hörte es sich an manchen Stellen an, als würde der Regen auf ein Blechdach prasseln ... es waren aber nur die herumliegenden Getränkedosen ... :-(

Guesthouses (nennen sich auch mal Hotel): Immer einfach. Mehrbettzimmer. Unterschiedliche Grade an Freundlichkeit, Sauberkeit ... zelten wäre manchmal angenehmer! Wegen der Verknappung von Permits aber 2014 relativ leer ... möchte die Lodges nicht mit Überfüllung erleben!

weitere Reiseinformationen siehe > Tibet - Praktisches

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Route von Lhasa zum Kailash

Lhasa - Kailash 1270 km. Mittlerweile komplett asfaltiert und gut ausgebaut. 2014 viele Kontrollen, die Zeit kosten. Shigatse - Manasarowarsee = 2 volle Fahrtage!

Wanden & Trekking. Teil 1: Lhasa - Kathmandu Highway

Details siehe > Lhasa-Kathmandu-Route

  • Lhasa
  • Gyantse
  • Shigatse (270 km von Lhasa)
  • Lhatse (420 km von Lhasa): Kurz (3 km) nach dem Ort biegt man vom Kathmandu-Highway nach rechts (Westen) Richtung Kailash ab.

Straßen in Tibet

Wanden & Trekking. Teil 2: Brahmaputra-Route

  • Kurz hinter Lhatse beginnt die Straßenkilometerzählung mit 0.
  • Pang La (km 84) (4700 m)
  • Lhäcig La (105 km) (4750 m)
  • Zangzang (km 115) (4610 m)
  • Ya La (km 154) (4870 m)
  • Soje La (km 194) (4970 m)
  • Raga (km 230)
  • Checkpoint (km 233)
  • Abzweig über Tshochen zur JangThang-Route (km 243)
  • Gur La (km 257) (4950 m)
  • Saga Xian (km 301) (4460 m)
  • Drongpa, Zhongba Xian, Tradün (km 446)
  • Soge La (km 517) (4725 m)
  • Satsam (639)
  • Mayum La (km 688)
  • Nyogtshe (km 713)
  • Thogchen (km 795)
  • Hor, Huore, Manasarovarsee (km 823)
  • Barga, Bage
  • Darchen (844 km ab Lhatse)
  • Kailash

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Manasarowar-See & Rakshas-See

Wanden & Trekking. Manasarowar-See

Ausgangspunkt: Hor, Huore (Straße)

24 km Durchmesser, 330 qkm, "höchstgelegener Süßwassersee" auf 4558 m

Umrundung etwa 100 km, 3-4 Tage. Im Sommer viele Fliegen und Mücken, Proviant mitnehmen, unterwegs nur selten (2) Einkehrmöglichkeiten.

Am Ufer des Manasarowar stehen 8 Klöster, z.B. das Kloster Chiu Gompa hoch oben auf einer Klippe.

Tolle Aussichten auf Kailash und Gurla Mandata.

Manasarowarsee am Kailash

Der See ist ein Abbild von Anavatapta: der mythische Ozean, der vom gleichnamigen Naga-König beherrscht wird. Mitten im See wächst der Dzambu-Baum, dessen Früchte teilweise von den Nagas (Schlangengötter) gefressen werden, während der andere Teil zu dem in den Flüssen vorhandenen Gold wird.

Der Manasarowar-See ist auch für Hindus besonders heilig. Hier spiegelt sich der Geist Brahmas. Viele kommen zum Sterben hier her (wie auch zum Ganges).

Wanden & Trekking. Rakshas, Langhka Tsho

4584 m, westlich vom Manasarowar.

Verkörpert das weibliche Gegenstück (Mond, Unbewustsein) zum männlichen Manasarowar (Sonne, Bewustsein).

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Kailash-Umrundung: Kora

Wanden & Trekking. Darchen

Der Ort Darchen (4560 m, 22 km von Barga entfernt) ist der Ausgangspunkt für die Kailash-Umrundung. Hier kann man Träger, Yaks und Pferde mieten. Die Preise schwanken mit der Nachfrage. In der Public Security wird das Permit abgestempelt und der Eintritt für die Kora bezahlt.

Früher gab es hier nur einen Chörten mit ein paar Lehmhütten. Jetzt richtige Zeltstädte und immer mehr einfache Guesthouses.

Am Saga Dawa Fest war das Zelten für Touristen eingeschränkt. Sie sollen nach dem Willen der Behörden in den Guesthouses übernachten. Das Zeltverbot gilt ab 2014 dauerhaft (s.o.).

Manisteine am Kailash

Wanden & Trekking. Innere Kora

Die innere Kora darf nur gehen, wer die äußere Kora mindestens 13 x absolviert hat

Wanden & Trekking. Äußere Kailash-Umrundung (Kora, Parikrama)

Die Umrundung ist ein Weg durch den Bardo, den Zwischenbereich zwischen Leben und Tod, und führt im übertragenen Sinne zur Wiedergeburt.

50-55 km

Bergfuß: bei 4800 m, höchster Punkt: 5660 m Dölma La (Pass)

weiter hinauf darf nur jemand, der nie eine Sünde begangen hat, und der kann dann fliegen!

Dauer: meistens 3 Tage. Akklimatisierte Tibeter schaffen die Runde oft an einem Tag, Westler und Inder brauchen i. d. R. 3 Tage.

1 x umrunden => Sündenbefreiung, 108 x umrunden = Eingang ins Nirvana

Wünsche, die man auf der Nordseite des Kailash wünscht, gehen in Erfüllung.

Wie anderswo in Tibet geht man die Runde im Uhrzeigersinn, nur die Bön gehen entgegen dem Uhrzeigersinn

Der Kailash symbolisiert den Weltenberg Meru, der im Zentrum des Universums steht. Durch die Umrundung des Zentrums wird das Individuum eins mit der Welt.

Alle 12 Jahre im Jahr des Pferdes kann man durch die Umrundung sein Karma besonders verbessern (... 2002, 2014, 2026 ...). In einem Pferdejahr hat Shakyamuni mit allen Buddhas, Bodhisattvas und Göttern hier eine Puja abgehalten. Durch die Umrundung in Niederwerfungen erwirbt man ebenfalls größere Verdienste.

im Sommer -10° bis +30° C, kaum Schatten

Warme Kleidung und Sonnenschutz!!!

Übernachtung in Zelten. Einzelpersonen können oft auch in den Klöstern übernachten, allerdings kann man sich darauf nur in pilgerarmen Zeiten verlassen.

Verpflegung: Nudelsuppen, Kekse, Wasser etc. kann man unterwegs kaufen.

Geier, Murmeltiere, verwilderte Hunde

Wanden & Trekking. Etappen

Wanden & Trekking. Tag 1:

Darchen (4.620 m) - Drira Phuk (4.990 m). GZ: 6:30 - 7 h, + 490 hm, - 120 hm

Start am Tempel Mani Lhakhang (Chörten) in Darchen. Richtung Westen wandert man durch die Hügel. Toller Blick auf Gurla Mandata (7694 m), südlich des Manasarowar-Sees.

Nach 2 h erreicht man den großen Fahnenmast Tarboche. Eingang zur Kora. Am Saga Dawa Fest (Buddhas Geburt, Erleuchtung und Tod) treffen sich hier tausende von Pilgern. Der Mast wird umgelegt, um die Gebetsfahnen zu erneuern. Glück oder Unglück des nächsten Jahres erkennt man aus dem reibungslosen Ablauf der Zeremonie und dem möglichst geraden Wiederaufstellen des Mastes.

Oberhalb des Tarboche liegt die Verbrennungsstätte der 84 Mahasiddhas. Hier wurden früher verstorbene Lamas verbrannt. Pilger legen sich auf die Verbrennungsstätten (symbolisches Sterben).

Westlich steht der Tschörten Kangnyi (zweibeiniger Chörten). Das Durchschreiten reinigt den Pilger. Die enge Pforte, die zum Leben führt (symbolische Geburt). Schöner Blick auf Kailash.

Enges Tal des Götterflusses Lhachu. Steile Hänge, aber der Weg steigt am Talboden sanft an.

1 h weiter: Chöku Gompa (4820 m). Schrein im 13. Jh. errichtet, heute Drukpa-Kagyü-Kloster. Der Weg gabelt sich, die Hauptroute führt auf der Ostseite des Flusses weiter (Westseite: diverse Bachdurchquerungen).

3 h weiter: Drira Phuk Gompa (4.950 m, = Höhle der Dris). Ausblick auf die Nordwand des Kailash.

Kailash-Umrundung per Niederwerfungen

Wanden & Trekking. Tag 2:

Drira Phuk (4.950 m) - Drölma La (5.670 m) - Zutrul Phuk (4.790 m). GZ: 8-9:00 h, + 750 hm, - 720 hm

Überquerung des Flusses Lha Chu. Wanderung Richtung Südosten Richtung Drölma La (Pass der Tara).

Shiva Tsal (Leichenacker): hier sterben hinduistische Pilger symbolisch, um wiedergeboren werden zu können. Irgend ein Teil des Pilgers (Stofffetzen der Kleidung, Haarlocke ...) bleibt hier zurück. Die Buddhisten treffen hier Yama, den Totenrichter mit Waage und Spiegel.

Stetige Steigung, vor dem Pass steiler. Oft Schnee.

0:30 h weiter: Drölma La (5.670 m). Hier steht ein Felsen, in dem die Göttin Drölma (Tara) verschwunden ist. Dieser wird umrundet. Wieder bleibt ein Teil des Pilgers zurück. Hinter dem Pass beginnt ein neues Leben.

Thugche Tso (Thugje Chenpo = See des großen Barmherzigen, Gauri Kund = See des Mitleids): vor allem Hindus nehmen hier (!) ein reinigendes Bad

1 h steiler Abstieg, dann flacher

Unten im Tal auf Westseite bleiben, so vermeidet man eine Bachüberquerung.

Dzutrul Phug: Höhle der großen magischen Wundertaten (Milarepas-Meditationshöhle). Hier fand der 2. Teil des Wettkampfes zwischen Milarepa und Naro Böntschung statt. 3 Mönche im Kloster.

Wanden & Trekking. Tag 3:

Zutrul Phuk (4.790 m) - Tangse Trangmar (4.600 m). GZ: 3:00 h, + 40 hm, - 230 hm

Leichter Abstieg in die Ebene hinaus. Gurla Mandata Blick.

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Gurla Mandata

Der Gurla Mandata (= Naimona'nyi, 7694 m) ist ein mächtiger Berg ggü. vom Kailash, der höchste Gipfel des Nalakankar Himal in der Nähe der Nordwestecke Nepals.

Die Lage eines so hohen Berges weit im tibetischen Plateau ist ungewöhnlich, dadurch wirkt der Berg sehr mächtig.

Aus dem Gletscher des Gurla Mandata entspringt der Karnali, der durch den Himalaya bricht und nach über 900 km als starker Quellfluss in den Ganges mündet.

Westtibet Kailashrunde

1905 versuchte T. G. Longstaff die Besteigung. Damals war noch kein Gipfel über 7000 m bestiegen worden.

Ein weiterer Versuch auf der selben Route wurde von Herbert Tichy unternommen, der auf 7200 m umkehren musste. Ein geplanter zweiter Versuch auf neuer Route unterblieb, da der als Kailash-Pilger verkleidetTichy illegal in Tibet war und sich Probleme mit den Behörden abzeichneten.

Die Erstbesteigung absolvierte 1985 eine chinesisch-japanische Bergsteigergruppe über die Westflanke.

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Literatur & Filme

Das geheime Leben der Dalai Lamas: die Geschichte der Gottkönige von Tibet. Ein unterhaltend zu lesendes Buch über das Konzept Dalai Lama und die Geschichte Tibets. Sehr empfehlenswert!

Kailash: Reise zum Berg der Götter. Franz Binder. Das Werk bekommt sehr gute Leserkritiken.

Berg der Götter: Religionen am Kailash. Franz Bätz beschreibt die Stellung des heiligen Berges innerhalb der mystischen Kosmografie des Alten Indiens und Tibets.

Die Weisse Tara: Wencheng - chinesische Prinzessin, tibetische Göttin. Das Leben der chinesischen Prinzessin, Frau des tibetischen Königs Songtsen Gampo, die den Buddhismus nach Tibet gebracht hat. Ein Roman auf historischer Grundlage. Viel Raum nimmt die Reise Wangchengs mit der tibetischen Delegation nach Tibet ein.

Sieben Jahre in Tibet: Mein Leben am Hofe des Dalai Lama (Heinrich Harrer). Sehr spannend und informativ! Harrers Flucht aus Indien über den Himalaya nach Tibet und sein Leben in Lhasa. Die Route führte ihn auch am Manasarowarsee vorbei. Ein Standardwerk, unbedingt lesen!

Tibet. Flucht vom Dach der Welt: Der Journalist Dieter Glogowski begleitete die tibetischen Kinder Norbu und Lhakpa auf der Flucht über den Himalaya. Fotoreportage mit Einführung in die aktuellen und geschichtlichen Hintergründe von Franz Binder.

Kailash Pferde Reiter

Stefan Loose Reiseführer Tibet: Das Buch ist in erster Linie für Individualreisende gedacht, der Schwerpunkt liegt auf reisepraktischen Informationen. Sehr zu empfehlen.

Karte Kailsh von der AG Hochgebirgsforschung.

Wanden & Trekking. weitere Literatur (auch Reiseführer, Karten etc.) ...

... unter > Tibet

Wanden & Trekking. Filme bei YouTube

Kailash - Zum heiligsten Berg Tibets: Professionell für ORF2 produziert. Informativ, schöne Kameraeinstellungen. Eine Trekkinggruppe wird von den Filmern begleitet. Besonders interessant sind aber auch die filmischen Rückblicke (Originalaufnahmen) und Interviews mit Heinrich Harrer und Herbert Tichy. Auch Sven Hedin kommt vor. Empfehlenswert!

Wohnungen der Götter - Reise zum Heiligen Berg Kailash - mit Reinhold Messner (youtube). Schön anzusehen und gut zur Einstimmung auf die Umrundung. Gedreht 1996.

Mt. Kailash Manasarowar High Quality: Pilgerreise zum Kailash aus Sicht indischer Pilger.

Heiliger Berg Kailash - Tibet: kein Film sondern eine Diashow der Tour von Nepal durchs Karnali-Tal zum Kailash. Die Fotos sind schön, aber die Hintergrungmusik nervt manchmal etwas und es gibt wenig Informationen zu den Bildern. Der Sprecher spricht wenig und seeehr laaangsam ...

Holy Mt. Kailash Yatra 2010: Auch eine Diashow. Schöne Bilder, angenehme (indische) Musik, Infos nur als Bildunterschriften (englisch).

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FAQ - Fragen und Antworten

Die Fragen meiner Reisegäste und meine Antworten darauf findest Du jetzt auf der Extraseite > Kailash FAQ

Hintergrund-Infos

Milarepa am Kailash

Auf seinen Wanderungen kam Milarepa auch zum Kailash. Dort traf er den für seine magischen Fähigkeiten berühmten Bön-Meister Naro Böntschung. Dieser bekräftigte den Besitzanspruch der Bön auf den Kailash und wollte Milarepa zwingen, zum Bön überzutreten, wenn er zum Meditieren in der Region bleiben wolle.

Naro Böntschung schlug einen Wettkampf vor, der Verlierer sollte zum jeweils anderen Glauben übertreten. Der Gewinner sollte das alleinige Recht auf den Kailash haben.

Bei verschiedenen im Wettkampf gestellten Aufgaben siegte immer Milarepa.

Opferschalen am Kailash

Das entscheidende Finale sollte gewinnen, wer am Vollmondtag als erster die Spitze des Kailash erreichte. Während Naro Böntschung nach langer Vorbereitung im Morgengrauen auf seiner Trommel dem Gipfel entgegen ritt, wartete Milarepa entspannt auf den ersten Sonnenstrahl, und glitt auf ihm blitzschnell und ohne Mühe zur Spitze des Kailash.

Der Gewinner Milarepa ließ Gnade walten und gab die Erlaubnis, dass die Bön den Kailash weiter gegen den Uhrzeigersinn umrunden durften. Außerdem überließ er ihnen den heute so genannten Berg Bön Ri (Bön-Berg), von dem aus sie den Kailash betrachten konnten.

Mit Milarepa geriet der Kailash mit seiner Umgebung in den Einfluss der buddhistischen > Kagyü-Schule. Die Kagyü gründeten am Kailash und am Manasarowar-See viele Klöster. Die Gegend entwickelte sich zu einem Zentrum von Meditation und Spiritualität.

Die Geschichte vom Wettkampf etwas ausführlicher siehe "Wettstreit der Meister" im Stefan Loose - Tibet.

Wer war Milarepa? ... siehe > Milarepa

Wanden & Trekking. Europäer am Kailash

... waren als erster der Jesuit Ippolitio Desideri (1715), später u. A. der schwedische Forscher Sven Hedin (1915), der als Pilger verkleidete Östereicher Herbert Tichy (1935, erste Umrundung durch einen Europäer), Heinrich Harrer auf seiner Flucht (siehe sein Buch 7 Jahre in Tibet) ...

1985 wollte Reinhold Messner und 2001 der spanische Bergsteiger Jesús Martinez Novaz den "verbotenen" Kailash besteigen: Letzterer bezeichnete seine geplante Kailash-Besteigung als "politische Demonstration gegen Umweltzerstörung und für größeres globales Bewusstsein". Trotzdem hagelte es weltweit Proteste von Hindus, Buddhisten, der tibetischen Exilregierung und vielen berühmten Bergsteigern. Das brachte Novaz von seinem Vorhaben ab. Der Berg ist bis heute unbestiegen (... wenn man mal von Milarepa absieht).