Schneeketten
Wandern

Warum man sie braucht, wozu man sie braucht ... und warum man ruhiger fährt, wenn man sie auf dem Weg zur Schneeschuhtour, Skitour oder Winterwanderung dabei hat.

Winterlandschaft

Auf dieser Seite:

Auf separaten Seiten:

Allgemeines & Spezielles

Das mit den Schneeketten ist so ein Thema. Normalerweise kümmert man sich da nicht drum. Dann steht aber der nächste Winterurlaub, oder in meinem Falle der nächste Wintereinsatz vor der Tür, und dann wird das Thema wichtig.

Die meisten brauchen in ihrem Alltag kaum mal Schneeketten. Und auch die meisten Winterurlauber schaffen es ohne die Ketten zu ihrer Unterkunft. Aber das sollte kein Grund sein, das Thema zu verdrängen.

Auch ich fahre meine Schneeketten die meiste Zeit nur spazieren. Trotzdem würde ich keine Fahrt in die Alpen im Winterhalbjahr ohne die Schneeketten unter dem Fahrersitz unternehmen.

Unter dem Fahrersitz? Warum liegen die Ketten nicht im Kofferraum, wenn ich sie so selten brauche? Weil ich dann im Falle eines Falles erst mal mein Gepäck ausladen muss, um an die Ketten zu kommen. Daher sollten sie wie das Warndreieck und der Verbandskasten griffbereit aufbewahrt werden.

Meine Erfahrungen

Der Fall eines Falles tritt spätestens dann ein, wenn die Reifen auf Eis, Schnee oder Matsch plötzlich durchdrehen. Die klassische Situation sieht so aus: Ich fahren ca. 500 km Richtung Süden und komme gut zurecht, bis ich auf die Alpen treffe. Die Straßen steigen unmerklich an, und plötzlich liegt rechts und links der Straße Schnee. Irgendwann liegt das rutschige Weiß dann auch auf der Fahrbahn. Das wird aber erst dann zu einem wirklichen Problem, wenn es irgendwann - immer steiler werdend - auf gebirgigen Strecken in die Höhen geht. Wohl dem, der Schneeketten dabei und diese rechtzeitig angelegt hat!

Almstraße im Winter
Almstraßen werden im Winter oft zu Rodelbahnen ... dann helfen dem Autofahrer nur noch Schneeketten ...

Ich gebe zu, ich habe schon öfter mal den optimalen Punkt verpasst. In Tirol stand ich mal auf einer langen geraden Steigung, von der ich glaubte, dass ich die mit Winterreifen und Frontantrieb schon bewältigen könne. Dem war aber nicht so. Ich stand dann - nachdem die Reifen durchgedreht hatten - am rechten Straßenrand und musste schnell die Ketten auf die Puschen bekommen, um den Verkehr nicht zu behindern. Gut, dass ich das nicht zum ersten Mal machen musste. Für solche Situationen sind Ketten Gold wert, die durch ihre ausgeklügelte Mechanik schnell aufzuziehen sind. Und außerdem ist es sehr hilfreich, wenn der Fahrer das Aufziehen zu hause schon mal geübt hat!

Ein anderes Mal fuhr ich in der Schweiz auf einer Almstraße zu einer abgelegenen Hütte - oder wollte das zumindest. Als eine Schneewehe die Route blockierte, musste ich im Dunkeln zurück setzen, und landete zuerst in einem Schneehaufen, und dann mit dem hinteren rechten Reifen beunruhigend nahe am Abgrund. Nun hieß es: keine Experimente ... um nicht noch näher an den Abgrund zu rutschen: Ketten drauf, und vorsichtig anfahren - dann hatte ich alles wieder im "Grip".

Die Beispiele zeigen: Auch, wenn man die Schneeketten nicht dauernd braucht, in den Momenten, in denen sie nötig sind, sind sie oft unverzichtbar. (So ist es ja auch beim Sicherheitsgurt.)

Kauf von Schneeketten

Beim Kauf von Schneeketten gibt es einiges zu beachten. Zuerst solltest Du Dir überlegen, ob Du die Ketten nur für den einmaligen Winterurlaub als Backup brauchst, oder ob Du die Ketten auch im Alltag einsetzen wirst - z.B. weil Du in einem schneereichen Mittelgebirge wie dem Harz oder dem Schwarzwald lebst, weil es bei Dir oft Schneeverwehungen gibt oder weil Du auch bei vereisten Straßen Deine Arbeitsstelle pünktlich erreichen musst. In letzterem Fall lohnt es sich, etwas mehr in die Ketten zu investieren, damit sie lange gute Dienste leisten.

Forststraße im Winter

Nutzt Du die Ketten nur gelegentlich, kannst Du auf etwas günstigere Modelle (ab ca. 60 €) zurück greifen. Da diese preiswerten Schneeketten aber oft etwas komplizierter anzulegen sind, solltest Du vor´m Wintereinsatz die Montage noch mal üben.

Aufgrund der größeren Auswahl und besseren Vergleichsmöglichkeit würde ich zuerst im Internet nach den Steigeisen für´s Auto schauen. Dort gibt es Webseiten wie die von - nomen est omen - Schneekettenexperte, die ausführlich die Nach- und Vorteile der verschiedenen Modelle erklären. Z.B. steht dort auch, ob das Gerät als vollwertige Schneekette auch für längere Strecken und schnellere Geschwindigkeiten geeignet ist, oder ob es sich eher um eine reine Anfahrhilfe für kürzere Strecken handelt.

Ergänzungen

Übrigens sind Schneeketten nicht das Einzige, das ich im Winter dauerhaft in´s Auto werfe. Dort liegen auch immer ein paar feste Wanderschuhe, Schlafsack, Daunenjacke, Mütze, Handschuhe - und wenn ich in die Alpen fahre, die zusammenlegbare Schneeschaufel aus meiner Skitouren-Ausrüstung.